Scream – Schrei

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1996 | 107min | FSK Keine Jugendfreigabe

Mitte der Neunziger Jahre liegt das Horror-Genre am Boden. Durch völlige Ideenlosigkeit hat es sich selbst zu Tode recycelt. Titel wie “Freitag der 13.“ Teil 10 und “Nightmare on Elm Street“ Teil 7 sprechen Bände. Der Horrorfilm führt ein Schattendasein, die großen Studios haben nicht das geringste Interesse an solchen Streifen. Dann tut sich im Jahr 1996 ein junger Autor namens Kevin Williamson mit dem berühmten Horror-Regisseur Wes Craven zusammen und alles wird anders.  Der Film “Scream“ entsteht. Und der Horrorfilm ist wieder schwer angesagt.

Die Rückkehr der Spannung

Im Grunde genommen erfindet “Scream“ den Horrorfilm nicht neu. Schließlich gibt es auch hier nur einen maskierten Killer, der in der Kleinstadt Woodsboro Teenager tötet. Doch dieser Film bringt endlich den lang vermissten frischen Wind in das angestaubte Genre. So ist der Mörder beispielsweise keine untote Killermaschine, sondern ein „normaler“ Mensch.
Das Rätsel, wer von den Darstellern nun der Mörder war, nimmt fast die Züge eines Agatha Christie-Krimis an. Falsche Fährten und Verdachtsmomente steigern die Spannung, heben das Niveau des Films, fesseln den Zuschauer und regen zum Mitgrübeln an.

Drogen und Sex führen in den Tod

Die zweite Neuerung ist die Tatsache, dass die Charaktere weniger dumme Abziehbilder sind, als sonst innerhalb des Genres üblich. Die Sexbombe, die im Bikini blindlings in den dunklen Geräteschuppen stakst, sucht man vergebens. Viel mehr noch, die Protagonisten reflektieren das Geschehen und wissen aus Horrorfilmen, dass man sich nicht trennen sollte, dass Drogen und Sex immer in den Tod führen und so weiter. Das bringt einen realistischen Touch mit sich, der fast schon intelligent unterhält. Außerdem nimmt sich der Film auch nicht allzu ernst. So sieht der Hausmeister der Schule wie Freddy Krueger (Stichwort: rot-grün gestreifter Pullover) aus und wird auch noch vom Regisseur selbst gespielt.

Eigentlich sollte „Scream“ ursprünglich „Scary Movie“ (Gruselfilm) heißen. Nachdem aber der Filmausstatter eine Maske in einem Souvenirshop ersteht, die dem Bild „Der Schrei“ von Edvard Munch nachempfunden ist, entscheidet man sich für den jetzigen Titel „Scream“. „Scary Movie“ wird später als Titel für die Parodie auf “Scream“ genutzt.

“Scream“ bringt neben zwei Fortsetzungen auch noch eine wahre Flut an Nachahmungen hervor, wie etwa “Düstere Legenden“, “Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, “Flashback“ (aus Deutschland!), “Schrei, wenn du kannst“, “Sex oder stirb“ und und und. Wirklich zu empfehlen ist dabei nur die “Scream“ – Reihe, die bis zum dritten Teil einigermaßen niveauvoll bleibt.

Text: Sebastian Werner

Trailer:

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5 Kommentare

    • Hallo Andrini! Aha, und in welcher Glaskugel genau hast Du den neuen SCREAM-Film (Teil 4 angekündigt für 2010) bereits gesehen? Kann man die sich vielleicht mal ausborgen? fragt Dein Kürbiskönig

    • Hey Ghostface, der vierte Teil von Scream ist auf jeden Fall besser als der zweite und der dritte Teil. Was unser Reporter damals dazu schrieb, kannst Du hier nach lesen. Dein Kürbiskönig

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