BioShock Infinite

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 Vom dunklen Grund des Meeres hinauf in eine sonnige, fliegende Stadt. Der dritte Teil des Grusel-Shooters „BioShock“ sieht auf den ersten Blick aus, wie ein friedlicher Sonntagsspaziergang. Doch in seinem Herzen ist „BioShock Infinite“ genau so ein beklemmender und düsterer Trip, wie seine Vorgänger.

Der Hauptdarsteller – Die Stadt

Ja richtig. Eigentlich ist die fliegende Stadt Columbia der Hauptdarsteller in „BioShock Infinite“. Schließlich hat man nie zuvor eine derartige Kulisse genießen können. Fliegende Häuser und schwebende Stadtteile, Art Nouveau und Steampunk-Elemente – eine wirklich grandiose Mischung. Kein Scheiß: Mit Worten allein kann man der faszinierenden Optik nicht gerecht werden. Aber stell‘ Dir doch einfach eine fliegende Stadt vor. Dazu Sonnenschein und blauer Himmel. Und Klamotten und Häuserfassaden aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Und dazu reichlich Sonderbares, von mechatronischen Pferden bis zu magischen Tränken.

 

Wer sich sowas ausdenkt, der hat entweder bewusstseinserweiternde Mittelchen eingeworfen oder real existierende Inspiration gehabt. Oder beides. Schon klar, fliegende Städte gibt es nicht wirklich. Aber tatsächlich hat die fliegende Stadt Columbia ein historisches Vorbild, nämlich die sogenannte „White City“, die anlässlich der World Columbian Exposition 1893, der Weltausstellung in Chicago, erbaut wurde. Diese Stadt sollte die USA im Lichte von Kunst, Musik, Technik und Wissenschaft (re)präsentieren. Und irgendwie ist die Idee einer fliegenden Stadt (die sich gewissermaßen verselbständigt und sich in politische Geschehnisse in anderen Teilen der Welt einmischt) ja auch genial: Columbia ist eine wunderbare Allegorie, die mühelos mit der amerikanischen Politik seit der Weltausstellung in einen Kontext gesetzt werden kann. Hut ab!

Die beiden anderen Hauptdarsteller – Booker DeWitt und Elizabeth

Aber natürlich ist „BioShock Infinite“ nicht primär als Ausgangspunkt endloser, politischer Diskussionen gedacht. In erster Linie soll man es SPIELEN! Und da stehen die beiden Protagonisten im Mittelpunkt. Du spielst Booker DeWitt, einen ehemaligen Pinkerton-Agenten der bis zum Hals in Schulden steckt und aufgrund seiner finanziellen Notlage den Auftrag angenommen hat, ein Mädchen namens Elizabeth aus der fliegenden Stadt zu befreien und nach New York zu bringen.

Es steht außer Frage, dass dieser Auftrag kein Kinderspiel wird. Naja, „BioShock Infinite“ ist ja ohnehin kein Kinderspiel. Dafür geht es dann doch mitunter etwas zu rustikal zur Sache, weswegen das Spiel auch erst ab 18 Jahren freigegeben worden ist. Die Befreiung von Elizabeth ist jedoch nicht das größte Problem. Die Flucht aus der Stadt hingegen hat es in sich. Aber zum Glück ist Elizabeth kein ganz normales Mädchen. Immerhin hat sie die etwas beunruhigende, aber mitunter praktische Fähigkeit, eine Art Riss im Gefüge aus Zeit und Raum zu erzeugen und dadurch in andere Städte und andere Zeiten zu blicken. Damit hilft sie Dir auch hin und wieder auf Deinem Weg durch Columbia.

Überall Extremisten – Die Bevölkerung

Columbia wird im Wesentlichen von Anhängern zwei politisch extrem unterschiedlicher Lager bevölkert: Da sind zum einen die rechtsgerichteten „Founders“ (englisch: Gründer), eine erzkonservative und ultra-nationalistische Gruppierung, deren religiöser Fanatismus sich im bedingungslosen Gehorsam gegenüber dem „Propheten“ Zachary Comstock zeigt. Das geht so weit, dass sich die Gefolgschaft des Fanatikers bereitwillig hinkniet und töten lässt, wenn Herr Comstock es so will! Die „Founders“ arbeiten sowohl mit der Polizei, als auch mit dem Militär Hand in Hand zusammen. Sie sind nicht nur überaus mächtig, sondern auch außerordentlich rücksichtslos, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen geht.

Rücksichtslos ist jedoch auch das andere vertretene Bündnis, das sich „Vox Populi“ (lateinisch: Die Stimme des Volkes) nennt und den politisch linken Flügel von Columbia repräsentiert. Die kommunistischen Kämpfer sind für die gleiche Verteilung von Macht und Geld unter allen Bewohnern der Stadt und setzen dabei schon lange nicht mehr auf friedliche Proteste, sondern vielmehr auf militante Aktionen, von kleineren Störfeuern bis hin zu größeren Anschlägen. Sowohl mit den „Founders“, als auch mit den „Vox Populi“ ist nicht gut Kirschen essen. Wenn Du also gewalttätige Auseinandersetzungen in „BioShock Infinite“ vermeiden willst, dann musst Du Dich mit beiden Seiten gut stellen – wobei Dir sicher einleuchtet, dass das nicht klappt.

Hartes Brot – Die Heavy Hitters

Glücklicherweise ist nicht jeder Bewohner von Columbia ein gewaltbereiter bewaffneter Stressmacher. Es bleibt also meistens genug Zeit, die bereits erwähnten wunderschönen Umgebungen von „BioShock Infinite“ voller Hingabe und einigermaßen ungestört zu bestaunen: Viele Bürger flanieren unbeeindruckt durch die fliegende Stadt und frönen ihrem Dasein. Die „normalen“ Menschen (sofern man angesichts der Rahmenhandlung überhaupt von „normal“ reden möchte) sind also noch relativ umgänglich.

Ganz anders verhält es sich mit den sogenannten „Heavy Hitters“. Diese „Klasse“ umfasst vier verschiedene Gegnertypen, die es ganz besonders in sich haben:

Motorized Patriot:
Ursprünglich als Reiseführer für die Stadt Columbia gebaut, kommen sie jetzt als schwer bewaffnete Kampfmaschinen zum Einsatz. Du wirst sehen, so ein animatronischer George Washington oder Abraham Lincoln (je nachdem, mit welcher Fraktion Du es Dir verscherzt) mit dicker Gatling ist kein angenehmer Zeitgenosse!


Handyman:
Der Handyman ist ein Mensch, der in einem merkwürdig proportionierten, mechanischen Anzug steckt. Mit Porzellanhänden! Der gemeine Handyman zeichnet sich durch große Kraft und Schnelligkeit aus. Er kann erstaunlich weit springen, wirft gerne Bewohner Columbias nach Euch und verschießt elektrische Ladungen.


Boy of Silence:
Es geht natürlich noch stranger! „Boys of Silence“ sind blinde, jungenhafte Gestalten in zu kleinen Schuluniformen. Sie tragen Messinghelme mit creepy XXL-Trichtern für besseres Hören und stoßen derbe Schreie aus, wenn sie Dich entdecken. Also lass Dich besser nicht entdecken. Oder dreh‘ die Anlage auf und lebe Deine masochistische Ader aus.


Siren:
Diese geisterhafte Erscheinung trägt das Antlitz der Frau des Propheten Comstock. Mit ihrem kreischenden Gesang kann sie im wahrsten Sinne des Wortes Tote wiederauferstehen lassen und Dir so das Leben schwer machen. Du wirst sehen, Horden von auferstandenen Toten sind erst dann richtig nervig, wenn sie von Kreischgesang begleitet werden.

Wat für’n Vogel – Der Songbird

Eines gleich vorneweg. Der Songbird ist ein seltsamer Vogel. In manchen Perspektiven erinnert seine Kopfpartie an ein männliches Geschlechtsteil. Verstörend. Na jedenfalls ist der Songbird der Aufpasser von Elizabeth. Und als solcher ist er natürlich in höchstem Maße unerfreut darüber, dass Du in der Gestalt von Booker versuchst, Elizabeth aus Columbia zu entführen. Er würde sich aber auch nicht freuen, wenn Du nicht Booker wärst. JEDER fürchtet den Songbird! Und zwar zu Recht. Klar, dass der Weg aus Columbia nur über den gefürchteten Songbird führt. Standesgemäß ist von daher auch der folgende Kinderreim, der dem Songbird gewidmet ist. Hach, wie schön:


„Songbird, Songbird see him fly, drop the children from the sky.
When the young ones misbehave, escorts children to their grave.“


„Songbird, Songbird, fliegt im Wind. Wirft herab das böse Kind.
Treibt ein Kind es allzu arg, wirft er es in seinen Sarg.“


„BioShock Infinite“ Webseite

„BioShock Infinite“ bei facebook


„BioShock Infinite“ Songbird Trailer


„BioShock Infinite“ Launch Trailer


 

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