Die Stunde, wenn Dracula kommt

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blacksunday1(Original Titel: Black Sunday, The Demons Mask, The Mask of Satan)

1960 | 84min | FSK 16

Jahrelang arbeitet der Italiener Mario Bava als Kameramann. Häufig springt er als Regisseur bei den Dreharbeiten ein, weil die eigentlichen Regisseure die Klappe hinwerfen. Bava erwirbt sich dadurch aber den Ruf eines Mannes, der mit wenigen Mitteln viel erreicht. 1960 ist es dann soweit: Mario Bava darf seinen ersten eigenen Film drehen. Er entscheidet sich für einen Stoff, der (sehr frei) an Motive des russischen Schriftstellers Nikolai Gogol angelegt ist.

Im Jahre 1630 sollen die adlige Asa Vaida und ihr Liebhaber Javutich als Hexe und Hexer auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Vorher wird ihnen eine, auf der Innenseite mit langen Nägeln bestückte, Maske (die im Originaltitel erwähnte Dämonenmaske) aufs Gesicht gezimmert. Bevor es aber dazu kommt, findet Asa noch die Kraft, den Inquisitor, ihren eigenen Bruder, und seine Nachkommen zu verfluchen sowie ihre eigene Wiederauferstehung anzukündigen.

Aufgrund plötzlich einsetzenden Regens, können die Leichen jedoch nicht verbrannt werden und die tapferen Satanistenlyncher wollen nicht auf das Ende des Regens warten. So liegen Asa und ihr Liebhaber Javutich auch noch zweihundert Jahre später nahezu unversehrt in ihren Gräbern und sinnen auf Rache!

Mordendes Ringelreihen im gotischem Gemäuer!

Die Möglichkeit zur Vergeltung bietet sich gut 300 Jahre später, als Prof. Krubajan und sein Assistent Dr. Gorobec aufgrund einer Reifenpanne die Gruft derer von Vaida, besichtigen. Bei dem Versuch, sich gegen eine überdimensionale Fledermaus zu wehren, zerstört Dr. Krubajan das bannende Steinkreuz, welches die Hexe bisher von ihrem Rachefeldzug abgehalten hat. Da Asa selbst noch zu schwach ist, um sich aus dem Grabe zu erheben, erweckt sie erstmal ihren Liebhaber zu neuem Leben. Dieser beginnt nun, als vampirähnliches Wesen, die Abrechnung für die Geliebte in die Tat umzusetzen. Insbesondere die junge Tochter des Fürsten Vaida, die Asa wie ein Ei dem anderen gleicht, soll für die vergangenen Taten büßen und ihrer satanistischen Vorfahrin endgültig zu neuem Leben verhelfen.
Es beginnt ein lustig, mordendes Ringelreihen, in dem viele Protagonisten zu Untoten werden, ständig Leute durch Kamintüren in düstere Geheimgänge stolpern und steinerne Sarkophage explodieren.

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“Die Stunde, wenn Dracula kommt“ ist ein schauerliches, optisches Meisterwerk der alten Schule und so etwas, wie der künstlerische Höhepunkt des gotischen Schauerfilms mit dezenten Ekeleinlagen. Schlichtweg eine wahre Augenweide. Mit Dracula hat der Film im Übrigen rein gar nichts gemein. Der Vampirismus als solcher nimmt ebenfalls nur eine Nebenrolle ein.

Text: Andreas Hartung

Trailer (englisch):

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