Behind The Mask – The Rise Of Leslie Vernon

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2006 | 92min | FSK Keine Jugendfreigabe

Kein Filmgenre ist so schematisiert in seinem Ablauf und so resistent gegen Neuerungen, wie das gute alte Slasher-Genre. Selbst die Hersteller von filmischem Erotikbedarf („Ich soll hier ein Rohr verlegen!“), scheinen gegenüber den Produzenten von Schlitzerfilmen geradezu besessen von Innovationen!

An Versuchen mangelte es nicht und spätestens mit Wes Cravens “Scream“, ist die Ironisierung des Slasher-Films und seiner Gesetzmäßigkeiten vollbracht. Den Killer hinter der Maske hat es letztendlich nicht beeindruckt. Er metzelt wie eh und je, Ironie hin oder her. Tot ist schließlich tot.

Gut‘ Mord will Weile haben

coverLängst hat eine neue Generation von Regisseuren das Ruder übernommen, welche nach Lust und Laune die Schemata der Filme zelebriert, mit denen sie aufgewachsen sind. “Behind the Mask“ ist ein Film, der unterhaltsam mit den Klischees des Genres spielt, ohne zu sehr ins Alberne zu kippen. Ein junges Film-Team dreht einen Dokumentarfilm über einen hoffnungsvollen maskierten Serienkiller. Dieser nennt sich Leslie Vernon und plant seit Wochen seinen ersten großen Auftritt, welcher der Auftakt seiner großen Karriere als maskierter Killer sein soll. Um seine Taten gleich für die Nachwelt festzuhalten, zeigt der Slasher in spe dem Filmteam bereitwillig und ausführlich welche detaillierten Vorbereitungen für die Durchführung einer erfolgreichen Teenager-Metzelei notwendig sind.

Von der Auswahl der Opfer, bis hin zur Vorbereitung des Tatortes bleibt nichts dem Zufall überlassen. Leslie erklärt wie schwierig es ist, rennende Teenager einzuholen, wenn man dabei aussehen muss, als würde man langsam und bedrohlich laufen.

Bei einem mittlerweile pensionierten Serienkiller holt man sich bei Kaffee und Kuchen Tipps. Die Freude ist groß, als Leslies übereifriger Ex-Psycho-Doc Halloran (Robert Englund) auftaucht, um ihm vor der Mordnacht das Handwerk zu legen. „Er hat seinen eigenen Ahab!“ rufen sie dann und liegen sich in den Armen.

Making-of-Slasher-Film.

Als dann alle Teenager im Spukhaus versammelt sind und die eigentliche Schlachterei beginnen soll, plagen die Crew jedoch auf einmal Gewissensbisse. Auch für den Killer läuft nicht alles wie geplant. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass das angeblich jungfräuliche Survivor-Girl jauchzend nackig auf ihrem Freund reitet?! Sollte der sorgfältig ausgetüftelte Plan etwa schief gehen?

Das Grundprinzip erinnert natürlich an den Mediensatiren-Klassiker “Mann beißt Hund“ , auch wenn “Behind the Mask – The Rise Of Leslie Vernon“ statt ätzender Mediensatire, liebevoll das Slasher-Genre kommentiert oder parodiert, ohne jemals wirklich die Krallen rauszuholen. Man will sich ja selbst nicht wehtun. So offeriert der Film zwar keine neuen Erkenntnisse über das Genre, dafür ist er aber ein unterhaltsamer und komischer Making-of-Slasher-Film. Nicht übertrieben blutrünstig und daher auch sehr gut für größere Party-Runden geeignet.

Text: A.Hartung

Trailer:

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