The Severance

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2006 | 96min | FSK 18

Gute Teamarbeit will, wie jeder erfahrene Manager weiß, in Geländespielen erprobt und gefestigt werden. Die Teammitglieder sollen ihre Egos überwinden und bemerken, dass sie nur als Teil eines großen Ganzen zum Erfolg gelangen. Auf diese lehrreiche Prozedur darf sich auch ein Team des britischen Rüstungskonzerns Palisade freuen, das nach erfolgreichem Abschluss eines Projektes mit einem Wochenende auf der neu erworbenen Firmendatsche mitten im jugoslawischen Wald belohnt werden soll.

Als die Straße plötzlich durch einen umgestürzten Baum versperrt ist, weigert sich der Busfahrer standhaft, einen Umweg zu fahren. Der kurze Versuch des (sehr britischen und) leicht überforderten Teamleiters, sich mit Führungsqualitäten durchzusetzen, endet mit dem Rauswurf des Teams, welches sich ab sofort den Weg zur Hütte alleine und zu Fuß suchen kann. Diese stellt sich als wahre Bruchbude heraus („Was habt ihr erwartet? Das Hilton?“). Die ohnehin schon recht labile Motivation sinkt auf den Nullpunkt und verbessert sich auch nicht wesentlich, als ein menschlicher Zahn im Abendessen gefunden wird und des nächtens fremde Männer in zwei Meter Höhe ins Zimmer eines weiblichen Teammitgliedes blicken. Als ein Teil des Teams daraufhin abreisen will, finden sie auf der Suche nach einer handykompatiblen Zone nur den Bus nebst arg zugerichtetem und sehr sehr totem Busfahrer. Zur selben Zeit stellt der andere Teil des Teams beim Teamspiel fest, dass man in einem Wald voller Bärenfallen gern mal ein Bein verlieren kann und dass nächtliche Spanner ab sofort ihr kleinstes Problem sind. Vielleicht hätten sie den Akten, die sie im Keller des Hauses fanden, doch mehr Beachtung schenken sollen? Denn es sieht ganz so aus, als würden hier ein paar Irre herumlaufen, die noch ein Hühnchen mit Palisade zu rupfen haben.

“The Severance“ ist eine jener kleinen Perlen, die man im Horrordurchschnittseinerlei nur selten findet. Ausgestattet mit fiesem englischen Humor, kippt der Film nie gänzlich in die Parodie oder Komödie. Die Atmosphäre ist dreckig und gemein, die Charaktere eine prächtige Klischeeversammlung und wahre Freude. Vor allem Teamchef Richard. Man weiß schon nach wenigen Minuten: Es ist unwahrscheinlich, dass dieses “Team“ überhaupt jemals eine Aufgabe gemeinsam gelöst hat.


Trailer (englisch):


Text: A.Hartung

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