Hatchet

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2007 | 80min | FSK Keine Jugendfreigabe

Hatchet ist der ultimative Film für jede Horror-Party – soviel steht fest. Wenige Neuerscheinungen der letzten Jahre sind besser geeignet, um in Rudeln mit Chips und ausreichend Getränken versorgt, vor dem bluttriefenden Bildschirm abzufeiern. Hatchet ist ein Slasher-Film. Er ist keine Parodie, auch wenn das manchmal geschrieben wird. Dazu ist das Genre einfach schon zu sehr Selbstparodie. Hatchet treibt nur noch alles ein wenig mehr auf die Spitze.

Mardi Gras oder Sumpf-Tour?

Anstatt sich an Mardi Gras (feucht fröhlicher Karneval ohne Hemmungen) Mädchen anzuschauen, die gerade allerorten ihre Brüste zeigen, will der melancholisch liebeskranke Ben lieber eine nächtliche Horror-Sumpf-Tour machen. Sein bester Kumpel Marcus will ihn nicht im Stich lassen und folgt ihm widerwillig. So befinden sie sich bald inmitten einer illustren Runde, angeführt von einem leicht überforderten Reiseleiter, auf einem kleinen Ausflugsmotorboot mitten im verbotenem Sumpf. Die Touristengruppe besteht neben den beiden Freunden aus einem älteren, debil um sich schauenden Ehepaar, einem angeblichen Softsex-Filmproduzenten mit seinen zickigen und ständig ihr T-Shirt lüftenden Darstellerinnen, sowie einer schweigsamen unbekannten Schönen.

Natürlich geht alles schief. Der Bootsfahrer absolviert gerade seine zweite Tour und hat überhaupt keinen Schimmer von Land und Geschichten. Das Boot läuft auf Grund und zwar natürlich just vor jener berüchtigten Hausruine, in welcher vor Jahren ein äußerst verunstalteter Junge namens Victor Crowley Opfer eines verunglückten Halloween-Streichs wurde und grausam verbrannte. Und natürlich ist dieser aber gar nicht richtig tot, sondern zu einem stattlichen Fleischberg herangewachsen, der gnadenlos an allem Rache nimmt, was auf zwei Beinen durch seinen Sumpf läuft. So wie beispielsweise unsere auf Grund gelaufene Touristengruppe. Erst fängt es an zu regnen, dann wird der erste von einem Alligator gebissen, und dann geht’s richtig los.

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Die Axt im Walde

Wie eingangs erwähnt ist Hatchet keine Parodie. Es ist alles nur noch ein wenig schneller, konsequenter und kompromissloser gestaltet als in anderen Filmen. Das Motto: Wenn sowieso jeder weiß, wie es läuft, wozu sich dann noch groß aufhalten?! Dabei wirken die Charaktere lustigerweise viel prägnanter und echter, als die üblichen Slasher-Abziehbilder. Gerade dem deprimierten unsicheren Ben, der aussieht als wäre er aus der Scoopy Doo Zeichentrickserie entsprungen, mag man gern zuschauen, wenn er versucht, ein Gespräch mit der unbekannten Schönen anzufangen.

Verschnaufpausen gibt es kaum. Plötzlich, wie aus dem Boden geschossen, steht der Killer unter ihnen und benimmt sich wie die Axt im Walde. Auf klassische Stilmittel, wie das atmosphärische Anpirschen, das Geräusch schwerer Atmung und das von hinten beobachten, wird konsequent verzichtet. Der Killer, ein wandelndes optisches Krebsgeschwür, (Kane Hooder alias viermaliger Jason Vorhees) sieht aus, als hätte man ihn exklusiv für den Kunstharzfigurenmarkt designed. Bernie Wrightson Comic in Echt!

Lecker Geschnetzeltes

Das Blut spritzt meterhoch. Es wird gehackt, es werden Arme ausgerissen, Köpfe werden um 360° gedreht und Gesichter mit Schleifmaschinen bearbeitet. Das alles mit weißem Licht schön hell ausgeleuchtet und in ein Bühnenbild eingearbeitet, welches aussieht, als würde ein Nachfolger für die alten Hammer-Filme gesucht. Suspense ist bei „Hatchet“ streng genommen ein Fremdwort. Die sich stetig dezimierende Reisegruppe rennt einfach streitend und schreiend durch den Wald, während der Killer ab und zu angeschossen oder verbrannt wird, um dann wieder wie Jack in the Box aus dem Gebüsch zu platzen.

Damit es keine Missverständnisse gibt: Das Ganze sieht wirklich super aus und ist einer der unterhaltsamsten und fröhlichsten Slasherfilme der letzten Jahre – Eine äußerst blutige und gnadenlose Angelegenheit noch dazu. Wie gesagt: der ultimative Film für jede Horror-Party!

Website: http://www.hatchetmovie.com



Trailer:



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