1993 | 92min | FSK 12
Anno 1693, Salem, Amerika. Die drei Sanderson Schwestern, Winifred, Mary und Sarah, sind Hexen wie aus dem Bilderbuch. Vorwiegend hässlich und abgrundtief böse. Einzig die jüngste des Hexentrios, Sarah (gespielt von Sarah Jessica Parker) besitzt ein verführerisches Puppengesicht. Sie vermag es, dem Rattenfänger von Hameln ebenbürtig, kleine Kinder mit Hilfe ihres engelsgleichen Lockgesangs zu ködern und in das Haus der Schwestern zu führen. Dort wird ihnen die Lebenskraft, zugunsten der Unsterblichkeit der Hexen, ausgesaugt.
Come little children
Eine lange Zeit zelebrieren sie unbehelligt ihre finsteren Machenschaften, bis eines Tages auch die kleine Emily von den Sandersons entführt wird. Thackery Binx, Emily’s äterer Bruder, stellt sich ihnen mutig in den Weg und wird von den Hexen zur Strafe zum ewigen Leben als schwarzer Kater verdammt. Trotzdem decken die Bewohner Salems die Tat der Teufelsweiber auf und so sollen die Hexen unverzüglich gehängt werden. Bevor sie jedoch ihr Leben aushauchen, spricht Winifred, die fieseste der drei Sandersons (gespielt von Bette Midler), noch eine absichernde Verwünschung aus: Sollte an Halloween eine jungfräuliche Kreatur die schwarzflammige Kerze anzünden, werden die Hexen wiederauferstehen und Rache an ganz Salem nehmen.
I put a spell on you
Dreihundert Jahre später wird diese düstere Prophezeiung – wer hätte das gedacht – natürlich Wirklichkeit. Die Kerze wird aus Unwissenheit und Übermut entzündet. Bei der orakelten Jungfrau handelt es sich um Max Dennison, einen frisch nach Salem zugezogenen Teenager aus Los Angeles, mit kleiner Schwester, leutseligen Eltern und Kontaktproblemen. Die Schwestern aber treiben nun wieder ihr Unwesen und haben sich vorgenommen, sämtlichen Kindern von Salem an Halloween die Lebenskraft zu entziehen und die Stadt in ihre Gewalt zu bringen. Doch Max, seine Schwester Dani, der sprechende Kater Binx sowie Max’s heiß umworbene Flamme Allison und ein kauziger Zombie (Winifreds Ex-Verlobter) sagen ihnen den Kampf an. Wie die Sache ausgeht, ist sicher nicht so schwer zu erraten, oder?
1993 erhält der Film zum Kinostart zunächst eine Freigabe ab 6 Jahren, da Disney auf eine geschnittene Leinwandfassung besteht. Seit der Veröffentlichung auf DVD ist der Streifen jedoch glücklicherweise als ungekürzte FSK 12-Version zu genießen.
„Hocus Pocus“ ist daher ein im Grunde familienfreundlicher Hexenspaß der schrillen Sorte, der den Zauber Halloweens in liebevoller Weise einfängt und im Spiel mit den Klischees dieses Festes fabelhaft zu unterhalten weiß, auch wenn die ganz kleinen Halloween-Geister sich noch nicht an ihm erfreuen können. Man sinkt gemütlich in die Couchkissen, schmunzelt über den ein oder anderen gelungenen Gag, lässt sich vielleicht für das nächste Halloween durch die bunten, sowie fantasievollen Kostüme inspirieren und wippt bei den unterhaltsamen Songeinlagen à la Midler & Co mit dem Fuß. Der Film ist turbulent, witzig, nicht allzu tiefgründig, jedoch mit guter Musik und netten Kulissen. Spannend, aber harmlos! Very Charming!
Text: Cornelia Weidmann
ihr seid cool leute