Candymans Fluch

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1992 | 95min | FSK Keine Jugendfreigabe

Horror-Filme, die unheimliche urbane Legenden oder neuzeitliche Sagen behandeln, üben oft einen besonderen Reiz auf die Zuschauer aus. Die Geschichte des Candyman ist genau so eine Erzählung, allerdings ohne realen, historischen Background. Die Mär vom Killer mit der Hakenhand geht nämlich auf Clive Barker’s Kurzgeschichte „The Forbidden“ zurück. Regisseur Bernard Rose nimmt sich für die filmische Umsetzung namens „Candyman’s Fluch“ einige künstlerische Freiheiten, um den Streifen spektakulärer und spannender zu machen.

Den Geist, den ich rief…

Für ihre anstehende Doktorarbeit recherchiert die Studentin Helen in Chicago nach urbanen Legenden. Dabei stößt sie auf die schreckliche Sage des noch schrecklicheren „Candyman“, der – wenn sein Name fünfmal vor einem Spiegel gesprochen wird – zu den Lebenden zurückkehrt, um für seinen qualvollen Tod blutige Rache zu nehmen.
Als aufgeklärte Frau probiert Helen im Selbstversuch, wie viel Wahrheit hinter den Erzählungen steckt: Mit ungutem Gefühl ruft sie fünfmal seinen Namen! Zunächst ohne Folgen, doch kurz darauf dezimiert der Halunke mit der Hakenhand erheblich das Umfeld der jungen Dame.  Die Polizei verdächtigt daraufhin Helen und schenkt ihren Aussagen über einen Serien-Killer, der aus dem Spiegel kommt, wenig Glauben. In einem erschreckend heruntergekommenen Ghetto von Chicago geht die Studentin auf die Suche nach der Wahrheit. Letztlich steht die junge Frau dem leibhaftigen Candyman selbst gegenüber.

Gänsehaut-Garantie

Die verfallenen Sozialbauten, die Helen während ihrer Suche durchstreift, sind tatsächlich von trauriger Berühmtheit. In den 90ern wohnen in Cabrini-Green, so der Name der Siedlung etwa 15.000 sozial benachteiligte Menschen. 1997 schändet Patrick Sykes die Neunjährige Shatoya Currie auf grausame Weise. Bis heute ist Shatoya Currie blind und gelähmt.

Obwohl die Story, wie eingangs erwähnt, einer realen Grundlage entbehrt, ist der Film 1992 an den Kinokassen sehr erfolgreich. 1995 erscheint „Candyman 2 – Die Blutrache“, 1999 „Candyman 3 – Der Tag der Toten“. Leider ist keines der beiden Werke auch nur annähernd so atmosphärisch, wie der erste Teil. Die Zusammenhänge werden zunehmend diffus, die Morde einfach nur blutiger und die Spannung schwindet stetig. Lediglich Tony Todd, der dem Candyman sein Gesicht leiht, treibt dem Zuschauer mit seinem irren Blick auch noch im dritten Part Gänsehaut-Schauer über den Rücken.

„Candyman’s Fluch“ ist eigentlich schon ein Klassiker des Teenager-Horrors und auf jeden Fall empfehlenswert. Allein die Atmosphäre, die Regisseur Bernard Rose in den Chicagoer Ghettos einfängt, ist schon beängstigend genug. Gepflegtes Gruseln ist garantiert, selbst ohne eine Vielzahl spritziger Splatter-Einlagen, extremen Bodycount und Blut-Inflation. Lobenswert!

Text: Sascha Adermann, 2008

Trailer:

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