1998 | 100min | FSK 16
Was machen assimilationsliebende Außerirdische an einer x-beliebigen amerikanischen Highschool? Ihren Abschluss? Wohl kaum! Zumindest nicht, wenn Robert Rodriguez (“El Mariachi“, “Desperado“, “From Dusk Till Dawn“, “Sin City“) Regie führt… Lehrkörper oder Leerkörper, das ist hier die Frage!
Die Herrington High School ist eine gewöhnliche Schule im Mittleren Westen Amerikas. Eines Tages findet Casey (Elijah Wood) auf dem Schulgelände einen unbekannten und überaus aggressiven Organismus. Als Heim(scheißer)chen und Hobbyforscher in Personalunion ist er prädestiniert für solche skurrilen Entdeckungen. Zunächst träumt er noch von Auszeichnungen und Anerkennung. Bald mehren sich jedoch die Anzeichen, dass innerhalb der Lehranstalt etwas nicht stimmt. Zum einen steigt der Wasserverbrauch plötzlich enorm an, zum anderen verhält sich das Kollegium zunehmend seltsam. Warum braucht der Football-Coach (Robert Patrick) ausgerechnet ihn, den wohl unsportlichsten Pennäler, unbedingt beim Training? Obendrein werden Schüler immer häufiger ohne ersichtlichen Grund zu Gesprächen unter vier Augen gerufen. Die Betroffenen erscheinen danach wie ausgewechselt.
Highschool High
Zusammen mit einer Gruppe von anderen misstrauischen Jugendlichen geht Casey der Sache auf den Grund. Es sei an dieser Stelle nur kurz nebenbei erwähnt, dass sich die Combo fast nur aus Sonderlingen und Eigenbrötlern zusammensetzt. Jeder pseudo-psychologische Interpretationsversuch ist dabei irrelevant – sind halt alles Spinner, denen keiner glaubt und die eigentlich keiner mag. Selbst der gefragte Zeke (Josh Hartnett), der auf dem Schulhof mit selbst gepanschten, synthetischen Drogen in Kugelschreibern handelt, ist eigentlich ein Einzelgänger.
Bald wächst auch das Misstrauen innerhalb der Crew, da es den Außenseitern sowieso grundsätzlich schwer fällt, Vertrauen aufzubauen. Nicht zuletzt dadurch erkennen die Jugendlichen erst im weiteren Verlauf des Films das wahre Ausmaß der Katastrophe.
Robert Rodriguez ist mit “Faculty – Trau keinem Lehrer“ ein unterhaltsamer Teenager-Horrorfilm gelungen. Der US-Amerikaner, mit mexikanischen Wurzeln, fesselt Dich mithilfe der dichten Atmosphäre, die er dem Drehbuch von Kevin Williamson filmisch gekonnt entlockt. Die Spannung steigt beinahe unaufhörlich, bis endlich der finale Showdown ansteht.
Text: Sascha Adermann
Trailer: