Dead Space Trilogie

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Dead Space Packshot PS3

Dead Space 1    2008 | PC, PS3, Xbox 360 | USK ab 18
Dead Space 2    2011 | PC, PS3, Xbox 360 | USK ab 18
Dead Space 3    2013 | PC, PS3, Xbox 360 | USK ab 18

Es ist doch toll, welch vielfältige Szenarien für ein Videospiel man um einen Handwerker spinnen kann. Da ist z.B. Nintendos merkwürdig rot-blau gekleideter, Schnurrbart tragender Gas-Wasser-Installateur mit italienischem Vornamen, der wie wild durch bunte Landschaften hüpft, dabei Pilze frisst und Goldmünzen sammelt. Aber da gibt es eben auch EAs (Electronic Arts) Ingenieur Isaac Clark, der in einem stylischen Hightech-Anzug steckt und mit praktischen Reparaturwerkzeugen abartige Aliens in ihre ekligen Einzelteile zerlegt.

Dead Space

Gleich mit seinem ersten Auftritt im Jahr 2008 sorgt Isaac Clark für einen tollen Einstand. Verlässlichen Quellen zufolge würden die Höhenunterschiede der bei weltweit allen Spielern entstandenen Gänsehaut selbst den Mount Everest, den Kilimandscharo und den Teufelsberg in Berlin überragen – übereinander gestapelt selbstverständlich! Als Ursache für diese derart ergreifenden Schauergefühle lassen sich drei Dinge anführen: Atmosphäre, Grafik und Gore-Faktor! Bereits nach zehn Minuten ist man sowas von intensiv in die Geschehnisse eingebunden, dass manch einer erstmal die Pause-Taste drückt, kurz an die frische Luft geht und ein Bild malt, um das Erlebte seelisch zu verarbeiten. Das beklemmende Gefühl an Bord des Bergbau-Raumschiffs „USG Ishimura“, das während einer Abbau-Mission plötzlich einen Notruf absetzte, wird ganz besonders durch die atmosphärischen Lichteffekte und die schaurige Soundkulisse getragen. Der blanke Horror, für den „Dead Space“ so bekannt ist, ergreift den Spieler erstmals, wenn die liebreizenden Nekromorphen – mutierte Besatzungsmitglieder – penetrant um Aufmerksamkeit betteln. Und Aufmerksamkeit ist den Nekromorphs gewiss, dafür sorgt schon ihr oft unangenehm unerwartetes Auftreten.

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Dagegen hilft beherztes Vorgehen. Merke: „Ohne Beene können ooch die Nekromoofen nich‘ loofen“. Deshalb schießt man den Ekelpaketen einfach (so einfach ist das gar nicht) zuerst die Stelzen weg, um ihren Vormarsch zu stoppen. Dass „Dead Space“ aber nicht nur mit Metzelorgien und Schreckeffekten punktet, sondern auch spielerisch und von der Story her zu überzeugen weiß, muss man Entwickler Visceral Games hoch anrechnen. Was sich vor Eintreffen von Isaac an Bord der Ishimura abgespielt hat, erfahren wir durch futuristische Hologramm-Logbücher während wir die Eigenschaften unserer Ausrüstung wie in einem kleinen Rollenspiel individuell nach unseren Vorlieben und Möglichkeiten verändern bzw. verbessern. So identifiziert man sich gleich noch ein bisschen besser mit dem Ingenieur Isaac und hat noch mehr Lust, die Nekromorphs nach allen Regeln der Kunst zu zerschnetzeln – etwa mit der Stase-Fähigkeit, welche die Zeit verlangsamt und somit nicht nur Slow-Motion-Nekro-Sushi ermöglicht, sondern auch sonst unerreichbare Areale zugänglich macht. Wer „Dead Space“ nur einmal spielt, dem ist schnell klar: Damit hat Visceral Games einen Meilenstein unter den Sci-Fi-Horror-Games geschaffen.

Dead Space – Feature Video

DeadSpace2_PackshotDead Space 2

Als EA im Februar 2011 den Nachfolger auf dem deutschen Markt herausbringt, jubeln deshalb auch die Spieler, während die Verantwortlichen bei EA erleichtert aufatmen und sich die Mitarbeiter im Bayerischen Sozialministerium die Haare raufen. Sie raufen sich die Haare aus dem Grund, weil ihr – erstmalig in 17 Jahren USK – angestrengtes Appellationsverfahren den Release nicht stoppen konnte. Warum man aber ein Spiel, das von vornherein nur für eine Freigabe ab 18 Jahren (und damit für mündige, volljährige Bürger) vorgesehen war und insgesamt immerhin sechsmal von der USK geprüft wurde, mit aller Gewalt stoppen wollte, bleibt das Geheimnis des Ministeriums. Durch den ganzen Wirbel rückt das Wesentliche, das Spiel, im Vorfeld der Veröffentlichung beinahe in den Hintergrund. Zu unrecht! Denn auch „Dead Space 2“ begeistert die sehnsüchtig wartenden Spieler ebenso, wie die Kritiker. Und abgesehen vom Bayerischen Sozialministerium fühlen sich alle als moralische Sieger.

Und womit? Mit Recht!

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Die Handlung, die nach den Geschehnissen des ersten Teils spielt, wird diesmal in eine Weltraumstadt verlegt, was der beklemmenden und bedrohlichen Atmosphäre jedoch keinerlei Abbruch tut. Im Gegenteil, Entwickler Visceral Games schafft es mit einigen kleinen Kunstgriffen, die bedrohliche Stimmung noch zu intensivieren: So plagen fiese Visionen den armen Isaac, der zu Beginn des Spiels aus dem Koma erwacht und sich erstmal zurechtfinden muss. Neue, fiese Alienbiester gesellen sich zu den bekannten, aber nach wie vor unerhört unheimlichen Nekromorphs. Und die Regierung mischt auch noch mit. Dabei hauen die Entwickler technisch wieder ordentlich auf die Kacke. Doch nicht nur grafisch ist dieser Spiel gewordene Albtraum eine Augenweide, auch spielerisch überzeugt „Dead Space 2“. Und als Sahnehäubchen gibt es obendrauf einen kurzweiligen Online-Mehrspielermodus, bei dem man sich sogar auf die Seite der Nekromorphs schlagen kann. Dann geht es zwar nicht ganz so gruselig zur Sache, dafür aber umso actionreicher. Horror-Herz, was willst Du mehr? Na, Teil 3 natürlich!

Dead Space 2 – Feature Video

Dead Space 3

Hat der arme Mann denn nie seine Ruhe? Nachdem Bordingenieur Isaac Clark bereits zwei dieser fiesen Marker zurück in die Hölle gejagt hat, gibt es plötzlich schlechte Neuigkeiten: die Marker sind über das gesamte Weltall verteilt und drohen, das Universum mit einer unaufhaltsamen Mutantenplage zu überschwemmen. Die Aussichten sind düster, aber nicht hoffnungslos! Auf dem fernen Eisplaneten Tau Volantis soll eine mögliche Superwaffe gegen die schleimigen Untiere vor sich hinschlummern. Also reist Isaac zusammen mit seinem neuen Kollegen Sergeant John Carver und einem kleinen Soldatenteam zu jenem kargen Eisbrocken im Weltraum. Der Beginn eines blutigen Schlachtfests…

Dem Ingenieur ist nix zu schwör

Bei der Ankunft im Orbit von Tau Volantis gibt es bereits die ersten Probleme. Das Team strandet mitten in einem riesigen Weltraumschrottplatz, der das eigene Raumschiff leider selbst zu Altmetall zerschreddert. Ingeneur Isaac muss erst einmal seinem alten Beruf nachgehen, um das Schiff wieder flott zu bekommen.

 

 

Weil Du gezwungen bist, sämtliche Wrackteile der Umgebung nach Ersatzteilen abzuklappern, spielt sich das erste Drittel von Dead Space 3 wie seine Vorgänger. Das heißt, dank erstklassigem Sound und beeindruckenden Lichteffekten läufst Du die meiste Zeit mit klopfendem Herz durch düstere Korridore und bist ständig auf der Hut vor hinterlistigen Überraschungsangriffen. Springt ein Mutant aus einem Lüftungsschacht, zückt Isaac seinen Plasmacutter und säbelt dem Biest sämtliche Körperteile ab, bis es sich nicht mehr rührt. Um die eigene Ausrüstung zu verbessern, schickt Isaac neuerdings einen kleinen Roboter los, der selbstständig nach Ressourcen sucht. Das steife Upgrade-System der Vorgänger gehört endlich der Vergangenheit an, denn mit den gesammelten Rohstoffen kannst Du Dich an der Werkbank nach Herzenslust austoben. Aus einem großen Pool an Einzelteilen ist es Dir nun möglich, jede erdenkliche Waffenkombination zusammen zu schrauben, was zum Experimentieren einlädt. Mit speziellen Tuning-Chips kannst Du zudem Magazingröße, Feuerrate und Durchschlagskraft deiner Waffen erhöhen. Da macht das Monsterschnetzeln gleich noch mal so viel Spaß.

Mutanten on the rocks

Schaffst du es schließlich auf die Planetenoberfläche, sind die düsteren Gänge zwar erst einmal passé, doch Dead Space 3 verkommt damit noch lange nicht zu einem romantischen Weihnachtsspaziergang. Auf Tau Volantis herrscht ziemliches Sauwetter in Form von brüllend lauten Schneestürmen, was die Sicht einschränkt und das Lauschen nach Gegnern nahezu unmöglich macht. Da die Nekromorphs die gemeine Angewohnheit haben, an den unmöglichsten Stellen plötzlich aus dem Eis brechen, ist das Herzinfarktrisiko glücklicherweise nicht geringer, als bei den gruseligen Vorgängern.

Nervöse Spielernaturen sollten sich deshalb einen großen Vorrat an sauberen Thermounterhosen bereitlegen. Hast Du die rund 20-stündige Kampagne heil überstanden, kannst Du das Spiel noch einmal gemeinsam mit einem Freund online spielen. Dann übernimmt der zweite Spieler die Rolle von Sergeant John Carver. Besonderes Schmankerl des Koop-Modus sind spezielle Missionen, die Du nur im Team zu sehen bekommst.


Trailer


Text: Sascha Adermann

 

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