Wie sieht die Winselmutter aus?
Die Winselmutter wird meist als gespenstischer Schatten, als weiße Gestalt oder wandelndes Licht beschrieben. Im Vogtland jedoch ist das Gespenst auch als Kalb oder Schaf mit feurigen Augen und sogar als Gestalt mit Ziegenkopf auf langem Hals bekannt.
Heimat:
Erzgebirge, Lausitz, Vogtland
Hintergrundgeschichte:
Die Winselmutter war der Legende nach die Mutter eines Sohnes, dessen Geliebte ihm eines Tages die Treue brach. Zu Tode betrübt und mit gebrochenem Herzen des Lebens überdrüssig, ertränkte sich der junge Mann im Oswaldbach nahe der sächsischen Stadt Grünhain (deshalb kennt man die Erzählung als „Die Winselmutter am Oswaldbach“ oder „Die Winselmutter bei Grünhain“). Voller Trauer machte sich die Mutter auf die Suche nach dem Leichnam ihres Sohnes. Ihre Suche währte sieben Tage lang und je länger ihre Suche dauerte und erfolglos blieb, umso mehr haderte sie mit Gott. Bevor sie ihrem gebrochenen Herzen erlag, hatte sie geschworen, nicht eher ruhen zu wollen, als bis sie ihren Sohn gefunden habe. Weshalb ihr auch nach dem Ableben keine Ruhe gewährt wurde.
Wer sind die Opfer der Winselmutter?
Jeder, der ihr begegnet.
Taktik:
Die Winselmutter wandelt mitternachts entlang des Oswaldbachs und sucht unter ständigen Wehklagen und „Winseln“ (daher der Name) nach dem Körper ihres Sohnes. Die Begegnung mit ihr gilt den Überlieferungen nach als ein schlechtes Vorzeichen, welches sogar den Tod eines vertrauten Menschen zur Folge haben kann.
Abwehr:
Das sicherste Mittel zur Abwehr der Winselmutter ist wohl, dem Oswaldbach bei Mitternacht fern zu bleiben.
Sonstiges:
In manchen Gegenden wird der in der Luft schwebende Samen der Distel auch „Winselmutter“ genannt.
Schrecklevel: 5 von 13
Eine alte, geisterhafte Frau, die nachts winselnd an einem Fluss entlang läuft – das ist nun ja zumindest ein bisschen unheimlich. Aber die Sache mit dem potenziellen Tod eines guten Bekannten, Vertrauten oder Verwandten macht die Winselmutter zu einer echten Bedrohung.
Kürbiskönig sie haben noch voll viele kreaturen vergessen.
In der näheren Umgebung meiner Geburtsstadt Zwickau scheint die Winselmutter sich nicht bloß darauf zu beschränken von Haus zu Haus zu schleichen. Dort hat sie sich seit dem Siebenjährigen Krieg angeblich gleich ganz in den stillgelegten Kohleschächten bei den Ortsteilen Bockwa, Oberhohendorf und Reinsdorf einquartiert. Zur damaligen Zeit trug es sich zu, dass ein Offizier auf seinem Spaziergang ausgesprochen unaufmerksam war und tief in einen Bergwerksschacht hinunter stürzte. Seine Leiche wurde erst sehr viel später gefunden. Wanderer, die die Unglücksstelle passieren, berichten seither, dass pausenlose Gewimmer der Winselmutter deutlich hören zu können. Bisher ist aber noch niemandem eine sichere Ortung gelungen, von welcher Stelle der alten Schächte die klagenden Geräusche genau kommen.