Chernobyl Diaries – Wir verlosen Freikarten in die verstrahlte Zone

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Der Erdenball ist eine erschlossenene und vermessene Zone. So siehts nun mal aus. Man kann Touren auf den Mount Everest buchen und zur Titanic tauchen. Egal in welcher Wüste man gerade der Einsamkeit und dem Extremtourismus frönen möchte – irgendjemand war mit Sicherheit schon vorher da und hat einen Imbisswagen aufgestellt. Den Zugang zum WLAN erfragen Sie bitte an der Theke.

Zu dumm nur, dass es in der heutigen Zeit der organisierten Individualisierung unbedingt notwendig ist, ebenfalls total individualisiert Urlaub zu machen. Pauschaltourismus ist für Langweiler! Wer will schon dahin, wo der Nachbar letztes Jahr auch schon war. Indien ist zu voll! Der Himalaya total überlaufen! Surfen auf Hawai, Tauchen in der Haifischbucht – Kickt nicht mehr! Da fahren ja schon meine Eltern hin.

Für solche Fälle bieten besonders pfiffige Reiseanbieter eine Reise nach und durch Pripyat an. Pripyat ist eine 1970 gegründete Stadt, die für die Arbeiter des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl gebaut wurde und demzufolge in dessen unmittelbaren Nachbarschaft liegt. Nach der Reaktorkatsatrophe von 1986 wurde die Stadt binnen kürzester Zeit evakuiert. Aufgrund der nachhaltigen Verstrahlung ist sie bis heute eine Geisterstadt geblieben.

Seit Ende 2011 ist das Gebiet um Tschernobyl endgültig für den Tourismus geöffnet. Bereits im Jahre 2009 waren (laut offiziellen Angaben) 7500 Menschen zu Besuch in Pripyat. Zu den besonderen “Sehenswürdigkeiten“ zählen u.a. ein Rummelplatz mit Riesenrad und Autoscooter, der ursprünglich 3 Tage nach der Reaktorkatsatrophe eröffnet werden sollte. Im Normalfall läuft eine Pripyat-Tour so ab, dass man mit einem Reiseführer für einige Stunden den Ort besichtigt. Dieser hat einen Geigerzähler dabei und kennt sich aus, welche Gebiete man betreten kann und welche nicht.

Atomare Geisterstadt als Touristenattraktion

An dieser Stelle setzt “Chernobyl Diaries“ ein. Denn natürlich ist “Chernobyl Diaries“ ein Horror- und kein Dokumentarfilm. Denn als die sechs jungen Touristen nach ausgiebiger Besichtigungsrunde (inklusive Fotos vor dem Riesenrad des nie eröffneten Rummels) den Rückweg antreten wollen… Na? Springt ihr Auto nicht an! Vorbei ist es mit dem kalkulierten Nervenkitzel für verwöhnte Mittelschichtgören. Denn schon nach Einbruch der Dunkelheit stellt sich heraus, dass man … Na? Genau! Doch nicht so allein ist, wie es bei Tageslicht den Anschein hatte. Und die aggressive hungrige Hundemeute ist da noch das kleinste Problem. Erstmal.

Bilder: Vermischung von Fiktion und Realität. Szenebilder aus „Chernobyl Diaries“ und Fotos aus dem realen Pripyat.

Die Idee zu “Chernobyl Diaries“ hatte Filmemacher Owen Peli, den wir bereits die “Paranormal Activity“-Serie verdanken. Seit einiger Zeit bemühen sich ehemalige Bewohner von Pripyat die Stadt als Mahnmal und Museum zu erhalten. Im Gegenzug rechnet die Tourismusbranche mit bis zu 1 Million Touristen jährlich. Bleibt die Frage, ob es notwendig oder gar geschmackvoll ist, nur 25 Jahre nach der Katastrophe das Elend und Leid der Betroffenen in einem Mainstream-Horrofilm auszuschlachten? Aber tat das das Horror-Genre nicht schon immer?

“Chernobyl Diaries“ startet diesen Donnerstag in den deutschen Kinos.


Videos:

Trailer “Chernobyl Diaries“

Bericht über Pripyat und den einsetzenden Extremtourismus (englisch)

Privatvideo eines Tschernobyl- und Pripyat-Touristen, welches er während einer der offiziellenFührungen drehte

Privatvideo eines Pripyat-Besuchers (unterlegt mit trauriger Musik)


Links:

Offizielle Webseite zum Film
warnerbros.de/chernobyldiaries/

Offizielle Facebook-Präsenz des Films
facebook.com/ChernobylDiaries.de

Inoffizielle Webseite der Stadt Pripyat
Pripyat.com

Ausführlicher Fotobericht von einer dreitägigen Reise nach Tschernobyl und Pripyat.
pripyat.de

Fotobericht über die Fabrik “Jupiter“ in der Sperrzone von Pripyat
lplaces.com/de/reportagen/61-pripyat

Tschernobyl Bildergalerien
big-lemon.com


Verlosung:

Wir verlosen zum Kinostart 2 x 2 Freikarten + Filmposter. Beantworte dazu folgende Frage: In welchem Land liegt Tschernobyl?

Schicke uns bis zum kommenden Dienstag, den 26. Juni 2012 Deine Lösung, indem Du sie als Kommentar unten in das Textfeld schreibst! WICHTIG: Schreibe Deine E-Mail-Adresse und Deinen vollständigen Namen nebst Anschrift mit dazu! Natürlich werden Deine persönlichen Daten nicht im Kommentarfeld veröffentlicht! Je nach Browser kann es aber sein, dass Du Deinen eigenen Kommentar auf der Seite sehen kannst – doch keine Sorge, niemand sonst bekommt Deine persönlichen Daten zu Gesicht!

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