Aussehen:
Über das Aussehen von Rübezahl (oder auch: Riebenzahl, Rübezagel, Rübenezahl und auf tschechisch: Krakonoš) gibt es zahlreiche und stark voneinander abweichende Beschreibungen. Auf der ersten nachgewiesenen Darstellung wird er als hirschartiges Wesen mit buschigem Schweif und Pferdefüßen dargestellt.
Vollkommen entgegengesetzt sind die zahlreichen Berichte über einen Mönch im langen Gewand, der Wanderern vorgeblich bei der Wegessuche behilflich sein möchte, in Wahrheit aber niemand anderes als Rübezahl und der Teufel selbst ist. Wobei die Pferdefüße des Teufelsmönches wieder an die Gestalt des teuflischen Hirschdämons erinnern.
Damit aber noch nicht genug: Weitere Erscheinungsformen des Dämons oder Berggeistes sind ein alter Mann in Bergmannsklamotten, ein Hahn, ein Rabe oder eine Eule. Und sogar als riesige Kröte will man ihn schon gesichtet haben. Bleibt die Frage, ob der Hahn und die Riesenkröte sich persönlich vorgestellt haben oder wie man sonst zu der Erkenntnis gelangte, es könne sich bei der Eule um niemand anderen als den berüchtigten Rübezahl handeln. Ob vielleicht einfach alles, was des nächtens unangenehm im Busch raschelte, „rübezahlisiert“ wurde?
Heute gefällt sich die Tourismusindustrie darin, Rübezahl als eine Art freundlich-knurrigen Alten zu beschreiben, der mit langem Bart als eine Art Weihnachtsmann des Waldes durchs Gebirge stapft und sich gut auf Kräuterlikör-Etiketten vermarkten lässt.
Heimat:
Im Gegensatz zur äußeren Erscheinung, liegen die Dinge hier klar: Das Riesengebirge in Tschechien und Polen gelegen.
Hintergrundgeschichte von Rübezahl:
Die Herkunft des Namens ist umstritten und nicht ganz klar. Unstrittig ist, dass der Name deutschen Ursprungs ist. Möglicherweise bedeutet er soviel wie Rauhschwanz oder Rübenschwanz. Abgeleitet von dem ursprünglichen Namen „Riebenzagel“ (Riebe von ahd. Hriob = rauh und Zahl/Zagel = Haarbüschel bzw. Schwanz einiger Tiere). Möglicherweise glich man den Namen im Laufe der Zeit geläufigeren Begrifflichkeiten an, ohne den Sinnzusammenhang zu übertragen. Natürlich gibt es auch den Versuch, den Namen über eine Geschichte mit einen Rüben zählenden Riesen, der eine Prinzessin heiraten möchte, zu erklären. Die älteste Erwähnung des ominösen Bergeistdämons stammt aus einer Wiener Handschrift aus dem dem 15. Jahrhundert, welche noch heute in einer Abschrift von 1680 erhalten ist. Das erste Bild von Rübezahl findet sich auf einer Landkarte von Martin Helwig, auf der eine hirschgeweihte Dämonengestalt darstellt ist – versehen mit der Bezeichnung „Rubenczal“.
Opfer:
Opfer sind vor allem Wanderer im Riesengebirge. Aber auch schon den Einen oder Anderen Einheimischen hat es erwischt.
Taktik des Rübezahl:
Besonders fies ist die Mönchsversion von Rübezahl, der ortsfremden Wanderern anbietet, den Weg zu weisen und sie dann tief in den Wald hineinführt. Sobald keine alleinige Rückkehr mehr möglich ist, springt er auf einen Baum und lacht die armen Wanderer aus. In Zeiten von GPS-Handys und der vollständigen Erschließung des Riesengebirges durch den Tourismus hat das natürlich etwas an Schrecken verloren. Die bärtige Erscheinungsform ist wesentlich ambivalenter. Musäus beschreibt ihn 1783 charakterlich so: „launisch, ungestüm, sonderbar, bengelhaft, unbescheiden, stolz, eitel, wankelmütig, heute der wärmste Freund, morgen fremd und kalt…“ Und so tritt er auch auf. Er kann den Wanderer beschenken, in die Irre führen oder mit Blitz und Donner zum Teufel jagen.
Abwehr:
Gehe nicht mit Mönchen mit, die Du nicht persönlich kennst und verspotte keine bärtigen Riesen im Riesengebirge.
Schrecklevel: 2 von 13
Mönche die einem im Gebirge den Weg zeigen wollen? Bärtige Männer, die schnell eingeschnappt sind? Also bitte. Das mag ja atmosphärisch ganz nett sein, aber in punkto Schrecklevel treibt das doch keine Sau unter die Bettdecke. Nur die hirschgeweihte Version ist etwas spooky. Zumal man auch nicht weiß wie die so drauf ist. Womöglich hatten Leute, die ihm begegnet sind, einfach keine Zeit mehr, davon zu erzählen?
sehr interresant ^^
Ist der irische Name nicht „Cernunnos“ oder so?
[…] dazu kam dem amerikanischen Autor bei einem Besuch des Rheinlandes, wo er sie mit Motiven einer Rübezahl-Erzählung kombinierte. Die Hauptfigur ist jedoch kein gut aussehender, langhaariger, paranormaler […]
aha noch interessanter