Jersey Devil – Monster der Welt

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Wie sieht der Jersey Devil aus?

Der Jersey Devil unterscheidet sich je nach Quelle – gemeinhin wird er jedoch als zweibeiniges Wesen mit Hufen, kurzen Armen und Flügeln beschrieben. Die älteste Legende kennt ihn mit einem hundeartigem Kopf, langem Hals und Widderhörnern. Manchmal besitzt er Pferdebeine, in anderen Geschichten erscheint er auch affen- oder hundeähnlich. Hin und wieder erinnert seine Beschreibung auch an ein hässliches Känguru, nur eben mit Schwingen.

Jersey Devil, Zeichnung aus Philadelphia Evening Bulletin, 1909real-pictures-of-the-jersey-devil_1jersey-devil



Heimat:

Der Jersey Devil lebt in den Pine Barrens (zu deutsch: Kiefernödnis), einem etwa 4.500 km² großem, stark bewaldetem Gebiet im US-Bundesstaat New Jersey. Es erstreckt sich von der Mitte bis in den Süden des Bundesstaates entlang der Atlantikküste.

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Hintergrundgeschichte des Jersey Devil

Wie es mit den Legenden halt so ist, gibt es auch beim Jersey Devil diverse Varianten. Immerhin ist der Ursprung relativ klar umrissen: Um das Jahr 1734 lebte in diesen Pine Barrens eine gewisse Mrs. Leeds (wahlweise eine Hexe oder eine Hure), die bereits 12 Kinder hatte. Solcher Nachkommenschaft etwas überdrüssig äußerte sie angeblich während der Schwangerschaft mit ihrem 13. Kind den Spruch „I am tired of children! Let it be a devil!“ Also gebar sie eine Ausgeburt der Hölle, die dann kurzerhand durch den Kamin entfleuchte. Eine andere Variante erzählt von einem menschlichen Kind, das die Mutter – da ungewollt – in den Keller sperrte, um es sterben zu lassen. Es wuchsen ihm jedoch Flügel und ein Pelz und konnte entkommen. Eine etwas größere Abweichung stellt die Geschichte eines jungen Mädchens dar, die sich während der Amerikanischen Revolution in einen britischen Soldaten verliebte und ein Kind von ihm erwartete. Die Bewohner ihres Ortes verfluchten die junge Frau und heraus kam… ein Teufel. Wie der Jersey Devil nun auch auf die Welt gekommen sein mag, er floh anschließend in die riesigen Wälder, die bis heute noch einige weiße Flecken auf der Landkarte aufweisen. In den kommenden Jahrzehnte wurde das Teufelchen immer wieder mal beobachtet, auch von respektablen Persönlichkeiten. Die stärkste Häufung gab es vom 16. bis 23. Januar 1909, wo das Wesen angeblich von bis zu 2.000 Personen in mehreren Orten New Jerseys gesehen wurde. Der letzte dokumentierte Fall war der eines aggressiven, angeleinten Schäferhunds, der 1987 zerfetzt und angenagt in der Stadt Vineland aufgefunden wurde.


Opfer:

Neben dem oben genannten Schäferhund gibt es in der Regel eigentlich nur mysteriöse Tieropfer zu vermelden. So wurden in den 1840er Jahren bei New York zahlreiche gerissene Tiere einem unbekannten Wesen zugeordnet. Da der Jersey Devil offenbar Menschen meidet, muss man sich um seine Gesundheit also keine allzu großen Sorgen machen.


Taktik:

Das Wesen aus Jersey lungert in den Wäldern, stößt markante Schreie aus und fällt des nachts andere Tiere an. Es wurde aber auch schon beim Durchstöbern von Mülleimern, beim Trinken aus einer Pferdetränke und beim Knabbern von Maiskolben auf dem Feld gesichtet. Keine wirkliche Taktik auszumachen hier. Immerhin hat es der Devil in der Vergangenheit geschafft, dass Fabriken und Schulen aus Angst vor dem Viech geschlossen werden mussten.


Abwehr:

Im Grunde reicht als Abwehr der Zustand, Mensch zu sein, da der Jersey Devil gemeinhin Menschen meidet. Zur Not kann man ja auch Schulen und Fabriken schließen (s.o.) dann passiert auch nichts. Eine örtliche Feuerwehr von New Jersey hat es angeblich einmal geschafft, das Ding mit einem Wasserstrahl vom Dach zu pusten. Die Chancen stehen also gut. Allerdings scheinen ihm Gewehrkugeln und sogar Kanonenschüsse nichts anhaben zu können. Anfang des 19. Jahrhunderts testete ein gewisser Commodore Stephen Decatur in der Gegend neu geschmiedete Kanonen, als er den Devil am Himmel erblickte. Ohne zu zögern ballerte er mit dem Geschoss auf das Wesen, traf es sogar, doch es flog einfach weiter.


Sonstiges:

Trotz – oder gerade – weil es so viele unterschiedliche und widersprüchliche Aussagen über den Jersey Devil gibt, erfreut er sich über die Jahrhunderte großer Beliebtheit. Selbst Joseph Bonaparte, ältester Bruder Napoleons und zeitweise König von Spanien, erblickte ihn nach eigenen Angaben um 1820 beim Jagen in der Nähe seines Anwesens in Bordentown, New Jersey. Die NHL-Hockeymannschaft nennt sich die New Jersey Devils. Bruce Springsteen veröffentlichte 2008 den Track „A Night With The Jersey Devil“. Und das mysteriöse Wesen ist selbstverständlich auch Bestandteil und Inhalt mehrerer Medien. Darunter das Spiel „Jersey Devil“ (PlayStation, 1998), „Der Teufel von Jersey“ (Episode von „Akte X“, 1993) sowie die Filme „The Last Broadcast“ (1998), „13th Child“ (2002) und „Carny“ (2009).


Schrecklevel: 4 von 13

Nicht sonderlich hoch, bedenkt man, dass es keine menschlichen Opfer zu beklagen gibt. Allerdings möchte man dem Vieh trotzdem nicht allein im dunklen Wald begegnen…



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