Sommer der Zombies

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Es ist ein bekanntes Sprichwort: „Zombies sind nicht tot zu kriegen … es sei denn, man schießt ihnen in den Kopf“. Seltsamerweise kann man auch heute noch oft beobachten, dass diese recht schlichte Erkenntnis nicht bis zu allen Betroffenen durchgedrungen ist. Selbst 44 Jahre nach „Night Of The Living Dead“ blickt man immer noch in die verblüfften Gesichter von Personen, die gerade das Gewehr sinken lassen und es einfach nicht fassen können, dass der Zombie (der eben noch ihr Nachbar war) einfach nicht umfällt, obwohl sie ihn doch sauber in die Brust getroffen haben. Meistens ist das dann auch das Letzte, worüber sie sich wundern.

Man selber würde es ja besser machen. Das ist klar. Obwohl. Vielleicht wäre es schon besser, noch einmal zu trainieren, bevor die Zombie-Apokalypse wirklich da ist. Nicht, dass man im Ernstfall dann doch wie ein Idiot dasteht. Eine super Möglichkeit dafür sind Zombie-Liverollenspiele. Für mehrere Tage können die Teilnehmer entweder in die Rolle eines Zombies oder eines (noch) Überlebenden schlüpfen und die Situation während einer Zombie-Epidemie im wahrsten Sinne hautnah erleben. Ein Heer von Zombie-Darstellern sorgt dafür, dass bei den „Überlebenden“ Tag und Nacht keine Ruhe aufkommt. Und schon so mancher Spieler musste feststellen, dass es in der Realität gar nicht so einfach ist wie im Film und fand sich kurz darauf auf der Seite der Zombies wieder.

Das größte und bekannteste LARP dieser Art ist die „Zombie Apocalypse“, die in diesem Jahr bereits zum fünften Mal stattfindet. Bis zu 600 Teilnehmer kämpfen und sterben vom 01. bis 03. Juni in der eindrucksvollen Alten Militärbasis bei Mahlwinkel. Ein kompliziertes Regelwerk gibt es nicht. Fressen und gefressen werden, überleben oder zum Zombie werden.

Gleicher Name, aber wesentlich intimer und von einem anderen Veranstalter organisiert, ist „Zombie Apocalypse – Never Die Alone“. (Vielleicht kann sich das Organisations-Komitee ja nächstes Mal einen Moment länger hinsetzen, wenn es an die Titelwahl geht. Andererseits tun das die Produzenten von Zombie-Filmen auch nicht.) Dafür ist das Spielgelände im schönen Harz gelegen. Etwas „Mad Max“-mäßiger kommt das „N.A.C. – Rise Of The Dead“ daher. 140 Teilnehmer kämpfen hier in einer verseuchten Welt ums Überleben.

Trailer zu „Zombie Apocalypse 2“ (2008) von Lost Ideas

Zombie-LARPs 2012

01.–03. Juni 2012 Zombie Apocalypse 5 – Fight Or Die (600 Teilnehmer)
22.–24. Juni N.A.C. – Area Of The Dead (140 Teilnehmer)
29. Juni – 01. Juli Zombie Apocalypse – Never Die Alone (85 Teilnehmer)
17.–19. August  N.A.C. – Savage The System (140 Teilnehmer)
07.–09. September Zombieland 3 – Cybermessias (100 Teilnehmer)
07.–09. September Death Infected – Age Of Decay (150 Teilnehmer)


Wem die ganze Zombie-LARP-Geschichte zu stressig ist oder wer als Zombie gerne auch mal abends Feierabend machen möchte, dem sei die Teilnahme an einem Zombiewalk empfohlen. Seit mehreren Jahren erfreuen sich diese Veranstaltungen, bei denen Horden von Zombies durch überraschte Einkaufszonen der Städte ziehen, großer Beliebtheit. Als Verkleidung ist fast alles erlaubt. Hauptsache es ist ordentlich zombifiziert. Und abends kann Zombie dann meist noch schön bei den anschließenden Partys seine untoten Gliedmaßen schütteln. Es muss ja nun nicht immer Michael Jackson sein.

Zombiewalk Berlin

Zombie-Walks 2012

07. Juli 19.00 Uhr Zombiewalk Frankfurt (ca. 4.000 Teilnehmer)
02. September 17.00 Uhr Zombiewalk Düsseldorf (ca. 1.000 Teilnehmer)
15. September 16.00 Uhr Zombiewalk Leipzig (ca. 600 Teilnehmer)


Zombie Kostüme – Der Zombie-Dresscode

Ob Bauarbeiter, Krankenschwester, Techno-Queen oder Angela Merkel: Die Zombifizierung macht vor Niemanden halt. Wer einmal gebissen und infiziert ist, wird unweigerlich zum Zombie (bis eines Tages endlich das verdammte Gegenmittel gefunden sein wird). Das hat den Vorteil, dass man bei der Wahl seiner Garderobe nahezu freie Auswahl hat. Schon bei den frühen George Romero-Filmen gibt es zum Beispiel einen Hindu-Zombie. Aber, ob Zombie-Polizist, Zombie-Wurstverkäufer oder Zombie-Raumfahrer (selbst Zombie-Superhelden hat man schon gesehen): Blutig muss das Outfit sein. Schließlich sind die Tischsitten eines lebenden Untoten eher unfein. Er isst meistens mit den bloßen Händen und zwar direkt aus der Bauchdecke seines Opfers heraus. Um so länger der Zustand der Zombifizierung bereits anhält, desto weiter ist der körperliche Verfall und die optische Verwahrlosung vorangeschritten. Tiefe, blutrote Augenringe sind das mindeste. Noch besser sind ergänzende offene Wunden und Hautfetzen, die vom vom Gesicht hängen. Mit passenden Kontaktlinsen kann man einen toten Blick imitieren.

Eine ausführliche Anleitung, wie man mit einfachsten Mitteln ein eindrucksvolles Zombie-Outfit hinbekommt, findest Du hier. Für alle etwas weiter Fortgeschrittenen gibt es in unseren Profi-Tipps eine Anleitung zur Arbeit mit vorgefertigten Latexteilen, die nun wirklich keine Wünsche mehr offen lässt.

Ansonsten findest Du im Halloween-Bereich von maskworld.com bestimmt alles, was es zu einer gelungenen Verwandlung in einen standesgemäßen Zombie benötigt.


Schick uns Bilder von Deinem besten Zombiekostüm! Let’s get zombified!


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