1946: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende und die amerikanischen Soldaten kehren zu ihren Familien zurück. Im kleinen Provinz-Städtchen Texarkana – so genannt, weil es direkt auf der Grenze zwischen Texas und Arkansas liegt – erschüttert eine Mordserie das Kleinstadtleben. Das sogenannte Phantom von Texarkana (oder auch der Mondschein-Mörder genannt) ermordet und vergewaltigt im Abstand eines Monats zwei Frauen und erschießt drei Männer. Der Täter wird nie gefasst.
Der Umleger mit der tödlichen Posaune
1976 dreht Independent-Filmer Charles B. Pierce einen Film über die wahren Ereignisse, welche 30 Jahre zuvor die Stadt erschütterten. Im Original “The Town That Dreaded Sundown“ (in etwa: “Die Stadt, die sich vor dem Sonnenuntergang fürchtet“) betitelt, macht der deutsche Verleih kurzerhand “Der Umleger“ daraus.
„Der Umleger“ ist vermutlich der erste Found Footage Slasher-Film. Ob aus Respekt vor den wahren Ereignissen oder um dem Ganzen mehr Authentizität zu verleihen, wird ein Großteil der Handlung von einer Voice-Over-Stimme kommentiert, was den Eindruck vermittelt, als hätte Aktenzeichen XY-ungelöst einen Slasher-Film inszeniert. Das verleiht dem Ganzen einen seltsamen und spröden Charme. Der Film selbst ist aus heutiger Sicht verhältnismäßig gemäßigt und unblutig. Lediglich die berühmte und äußerst skurrile Tötungsszene mit der Posaune lässt einen auch heute noch mit offenem Mund zurück. Eingestreute Slapstick-Szenen mit einem trotteligen Polizisten (übrigens vom Regisseur selbst dargestellt) wirken heute ebenfalls eher befremdlich.
Der Film hält sich nur lose an die historischen Fakten. So gab es natürlich nie einen Posaunenmord. Eines der Mordopfer besitzt lediglich ein Saxophon, welches aber bei der Tat keine Rolle spielte und erst Monate später in Tatortnähe wiedergefunden wird. Klagen von Angehörigen der echten Mordopfer auf Verletzung der Privatsphäre sind nicht erfolgreich. Gegen die Behauptung der damaligen Werbekampagne, der Texakarna Moonlight Murder würde bis zum heutigen Tag unerkannt in Texarkana leben (siehe Filmplakat), geht die Stadt dagegen erfolgreich vor.
Seit dem Jahr 2003 wird der Film jedes Jahr zum Ende der Freiluftsaison in Texarkana bei freiem Eintritt gezeigt.
Killerfilm im Killerfilm
Das ist genau der Moment, wo das Remake von “The Town That Dreaded Sundown“ beginnt. (Zu deutsch diesmal: “Warte, bis es dunkel wird“) Eigentlich ist es auch eher eine Art Meta-Remake. Denn in “Warte, bis es dunkel wird“ weiß man nicht nur um die Morde von 1946, sondern kennt auch den Film von 1976 sehr gut. Während der jährlichen kostenlosen Filmvorführung bei “Movies in the Park“ scheint es erneut zu beginnen. Ein junges Pärchen wird auf einem Parkplatz angegriffen. Der Mann getötet. Der Mörder ist wieder da.
Geschickt verwebt der Film Original und Remake miteinander, so daß man sich mitunter fragt, in welchem Film man sich eigentlich gerade befindet. Es ist, als würde jemand den Film von 1976 in der Jetztzeit nachspielen, der wiederum auf historischen Geschehnissen beruht. Selbst der Sohn des Regisseurs von “Der Umleger“ kommt zu Wort. Er fristet sein Dasein in einem stillgelegten Hausboot voller Filmrequisiten aus “Der Umleger“ und schwelgt in nostalgischen Erinnerungen. Will er nur seinem Vater cineastische Gerechtigkeit verschaffen?
Mit dieser unterhaltsamem Erzählweise (die übrigens nicht voraussetzt, dass man das Original kennt) hebt sich der Film weit vom üblichen Remake-Einheitsbrei ab. Zumal er auch noch ein optischer und atmosphärischer Leckerbissen ist. Und natürlich fliesst wesentlich mehr Blut als in seinem Vorgänger. Auch die Posaune fehlt natürlich nicht.
“Warte bis es dunkel wird“ – Ab sofort auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Sowie als hochwertiges Steelbook mit dem Original “Der Umleger“ als Bonus-DVD.
Verlosung
Wir verlosen 2 Blu-rays und 1 limitiertes Steelbook von “Warte bis es dunkel wird“. Um an der Verlosung teil zu nehmen, beantworte einfach folgende Frage:
Der Killer in beiden Filmen trägt einen Sack über seinen Kopf. (Unübertroffen furchteinflößend übrigens, wie sich der Mund im Rhythmus der erregten Atmung auf der Sackmaske abzeichnet.) Welcher berühmte Film-Killer trug einige Jahre später ebenfalls einen Sack als Maske?
Deine Antwort schickst Du uns bitte bis zum 17. September 2015 als Kommentar, indem Du sie unten in das Textfeld schreibst! Gib bitte an, ob Du lieber eine Blu-ray oder das Steelbook möchtest. Schreibe unbedingt Deine E-Mail-Adresse, Deine Anschrift und Deinen vollständigen Namen mit dazu! Natürlich werden Deine persönlichen Daten nicht im Kommentarfeld veröffentlicht! Je nach Browser kann es aber sein, dass Du Deinen eigenen Kommentar auf der Seite sehen kannst – doch keine Sorge, niemand sonst bekommt Deine persönlichen Daten zu Gesicht!
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Trailer
„Der Umleger“ (1976)
„Warte bis es dunkel wird“ (2015)