Dylan Dog

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Erfinder: Tiziano Sclavi
Verlag: Carlsen/Edition Schwarzer Klecks


Dylan Dog ist ein hoffnungsvoller Detective bei Scotland Yard. Doch nach einer unglücklichen Liebesgeschichte und anschließender Alkoholabhängigkeit macht er sich als Privatdetektiv für Unerklärliches selbstständig. Ausgestattet mit einem alten VW Käfer (Kennzeichen DYD 666) und immer die gleichen Klamotten tragend (blaue Jeans, rotes Oberhemd und schwarze Jacke), untersucht er fortan als selbsternannter Jäger des Grauens die mysteriösen Fälle seiner meist attraktiven weiblichen Klienten. Unterstützung erfährt er von seinem mürrischen ehemaligen Vorgesetzten Kommissar Bloch und vom nervigen Assistenten Groucho, der ihm aber ein ums andere Mal in letzter Sekunde die Haut rettet.

Dauerbrenner Dylan Dog

Vor über 20 Jahren erfindet der exzentrische Italiener Tiziano Sclavi die Figur des Dylan Dog und setzt damit eine der großen europäischen Erfolgsgeschichten im Bereich Comic in Gang. In Italien erreicht die monatliche Serie in ihren besten Zeiten eine Auflage von über eine Million Heften (incl. Neuauflagen). Jeden Monat erscheint in der regulären Reihe ein neues, 100 Seiten dickes Abenteuer. Diese Comics werden von wechselnden Zeichnern in meist beeindruckenden Schwarzweiß-Zeichnungen zwischen Realismus und Jugendstil in Szene gesetzt.

Inhaltlich gehört die Reihe zum originellsten und spannendsten, was der Horror-Comicmarkt zu bieten hat. Sclavi, der die ersten und viele der wichtigsten Dylan Dog- Abenteuer selbst schrieb, schöpft aus einem schier unendlichen Fundus an Wissen und Populärkultur. Dylan Dog trifft auf klassische Horrorfiguren wie Zombies, Hexen, den Sensenmann, Serienkiller oder verwachsene Zwergenfreaks. Nebenbei gibt es beinahe surreale Elemente. Die konfrontieren Dylan Dog mit fremden Welten, die parallel oder innerhalb unserer Welt existieren. Und er durchläuft Drogenphasen wie David Lynch, in denen die Gesetze der Realität nicht mehr gelten und alles passieren kann.

„Ich vergesse nie ein Gesicht – aber bei Ihnen könnte ich eine Ausnahme machen!“

Der trockene Humor des Privatdetektivs spiegelt sich auch in zahlreichen flotten Sprüchen wider. Garniert wird das ganze mit einem Feuerwerk an Anspielungen auf zahlreiche Klassiker der Horror- und Popkultur. Das geht soweit, dass große Teile bekannter Erzählungen, wie “Das Schweigen der Lämmer“ oder “The Green Mile“ in einzelnen Folgen verarbeitet werden. Optisch wurde die Figur des Dylan Dogs dem Schauspieler Rupert Everett nachempfunden. Dieser spielt auch die Hauptrolle in dem Film “Dellamorte Dellamore“, der Verfilmung eines Sclavi Romans.

In Deutschland kann der Carlsen Verlag 2001 leider nicht an die Erfolge von Dylan Dog in Italien anknüpfen. So wird die Herausgabe nach 20 Folgen eingestellt und 2002 von der Edition Schwarzer Klecks bis zur Ausgabe 62 fortgesetzt. Dabei trifft die Redaktion eine Auswahl, der ihrer Meinung nach besten, der über 250 Dylan Dog-Geschichten, so dass sie hierzulande nicht in chronologischer Reihenfolge erscheinen. 2011 wurde Dylan Dog als Realfilm verfilmt.

Weitere Links:
www.evolver.at/stories/Dylan_Dog_Comic_Tiziano_Sclavi
www.sergiobonellieditore.it/auto/cpers_index?pers=dylan (italienisch)


Text: Andreas Hartung

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