Spätestens seit World War Z ist klar: Die Zombieplage ist eine globale Sache. Von New York bis Delmenhorst. Wenn der Virus (Virus? Ist es ein Virus?) erstmal im Umlauf ist, macht er vor keiner Ländergrenze halt. Das wissen auch die passionierten Zombie-Fans des kleinen feinen Zwerchfell Comic-Verlags. Und so machten sie sich eines Tages daran, das ultimative Zombieszenario für Deutschland zu entwicklen. Die Comicserie “Die Toten“ wurde geboren.
Im Gegensatz zur großen Vorbild(?)-Serie aus den USA “The walking dead“, verzichtete man hier bewusst darauf, eine Fortsetzungsgeschichte zu erzählen, da diese ja eigentlich immer nur das Überleben einer Gruppe in einer zombifizierten Welt zum Inhalt haben kann. Stattdessen wird die Geschichte der Zombie-Epidemie in kurzen, abgeschlossenen Geschichten erzählt. Das gibt den Erzählern die Möglichkeit, mit den unterschiedlichsten Figuren, Szenarien und Schauplätzen zu arbeiten. Zusammen ergeben die Geschichten ein großes Puzzlebild der Katastrophe – quer durch alle gesellschaftlichen Schichten und Orte.
Zombie-Spots
Pünktlich zum Erscheinen des vierten Bandes hat die Serie eine Art filmischen Ableger bekommen. Beziehungsweise viele kleine Ableger. Getreu dem Grundkonzept der Comicserie gibt es keinen langen “Die Toten“-Film, sondern viele kurze: einzelne Zombieszenen oder Sketche. Jede Szene steht für sich. An einem Ort mit einer Figur, die man danach nie wieder sehen wird. Bisher gibt es 3 dieser Zombie-Spots. Geplant sind sieben bis acht Stück. Die Kamera bei den bereits produzierten Filmen führte Notker Mahr, der u.a. bei “Swimming Pool – Der Tod feiert mit“ (dem Versuch, einen heimischen Slasher-Film auf die Beine zu stellen) die Kamera in der Hand hielt. Bewusst hat man bei den Filmen auf harte Splatter-Effekte verzichtet und setzt stattdessen ganz auf Atmosphäre.
Die Toten: Spot 1 – Hausmeister
Ein Mekka für Zombies
Hier begegnet der Leser einem Zombiemädchen, welches von seinem treuen, aber hungrigen Hund begleitet wird. Einem Teenager-Mädchen, welches jeden Tag seinen Schulalltag nachspielt, mit allen zombifizierten Schulkameraden und Lehrern, welche sie an den Schulbänken festgebunden hat. Inklusive des gutaussehenden jungen Referendars, den sie im Keller angekettet hat – neben ihrer Schlafstätte…
Und zu guter letzt eine deutsche islamistische Schläferzelle, deren Mitglieder sich dank der Ausbildung im Terrorcamp zwar gut gegen die Zombieinvasion wehren können, aber nun feststellten dass sie noch nie in Mekka waren – was für jeden guten Moslem Pflicht ist. Also machen sie sich auf den Weg. „Auf was habt ihr gelernt?“ „Airbus. Aber nur Absturz.“
Gerade die letzten beiden Geschichten zeigen, dass in dem “Die Toten“-Konzept (und auch generell im Zombie-Genre) noch zahlreiche bisher ungenutzte Möglichkeiten stecken, wenn man erstmal das gut abnagte Storymuster Gruppe-von-Überlebenden-bewegt-sich-irgendwohin-und-versucht-dabei-zu-überleben hinter sich gelassen hat. Werturteil: Der bisher beste “Die Toten“ Band!
Die Toten: Spot 2 – Valerie
Links
Die Toten auf FB
Die Toten Blogspot
Interview mit den Machern von „Die Toten“ auf Halloween.de
Die Toten: Spot 3 – Zombiejäger
[…] deutschen Zombie-Comic-Serie “Die Toten“. Gezeichnet wird der Spaß von dem, ebenfalls durch “Die Toten“ bekannten, Meister des eleganten Strichs Ingo […]