Ungeheuer!

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Autor: Levin Kurio | Boris Koch | Josef Rother
Zeichner: Klaus Scherwinski
Verlag: Weissblech Comics


Sieben bringen das Grauen. Sieben Kurzgeschichten, allesamt von Zeichner Klaus Scherwinski illustriert, welche das Böse in all seiner bizarr vielfältigen Herr… äh, Schrecklichkeit abbilden. Angesichts so namhafter Autoren wie Josef Rother („Argstein“), Boris Koch („Der Drachenflüsterer“) und Levin Kurio („Bella Star“) darf man da als geneigter Leser auch nichts Geringeres erwarten!

„Ungeheuer!“, so der Name einer bei Weissblech Comics erschienenen Sammlung hammerharter Storys, umfasst nicht nur einige Horrorklassiker aus teilweise seit langer Zeit vergriffenen „Horrorschocker“-Ausgaben, sondern kann auch mit zwei Premieren aufwarten: „Das Lied des Mörders“ wird im Rahmen dieses 68-seitigen Hefts erstmals in Deutschland veröffentlicht, die Geschichte „Ein Stück Fleisch“ feiert sogar Weltpremiere! Überdies gewährt der Illustrator Klaus Scherwinski zu jeder Geschichte Einblicke in den kreativen Schaffensprozess, Skizzen und ein paar persönliche Anekdoten lassen den Leser gewissermaßen an der Entstehung der Strips teilhaben. Den Abschluss des Comics bildet ein doppelseitiges Interview mit Illustrator Klaus Scherwinski, der – vom ehrenwerten Levin Kurio höchstpersönlich befragt – bereitwillig aus dem Nähkästchen plaudert. Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der sieben Kurzgeschichten, die in Ausgabe #1 von „Ungeheuer!“ enthalten sind.




 

„Ein Stück Fleisch“ erzählt die Geschichte des Trappers John Moult, der nach Tagen ohne Essen Zeuge einer wilden Hetzjagd wird. Eine dämonische Rothaut zu Pferd jagt eine um ihr Leben rennende Indianerin. Zunächst rettet John Moult die Squaw, doch anstatt den Trapper aus Dankbarkeit zu beglücken, rennt sie davon. Am Ende schließt sich der Kreis und die drei Protagonisten – sagen wir mal – finden bei einem schönen, gemütlichen Lagerfeuer zusammen.

In „Rabizus Reich“ geht es alles andere als zimperlich zu. Der Dämon Rabizu zehrt die Menschen aus, er unterjocht sie und die so unterjochten Menschen müssen nicht nur ihre Kinder opfern, sondern auch ihre Jungfrauen beim nimmersatten Chef-Dämon Rabizu abliefern. und das alles nur, weil ein alter, größenwahnsinniger Zauberer am Hofe des Königs die falsche Beschwörungsformel gesprochen hat. Hat er?

„Das Derby von Hadingen“ ist das einzig wahre Derby. Wer glaubt, bei den Spielen Dortmund gegen Schalke, Bayern gegen 1860 oder Celtic Glasgow gegen die Rangers ginge es hoch her, der darf sich mit dieser Geschichte eines besseren belehren lassen. Thomas, ein junger, aufstrebender Fußballer im beschaulichen Dorf Unterhadingen kommt – unter unerwarteten Umständen – in den Genuss des Derbys Unterhading gegen Oberhading.

„Abfall!“. Für den einen ist es ganz einfach nur der Müll unserer zivilisierten Gesellschaft, der Tag für Tag in irgendeine Tonne wandert. Für den anderen sind es die Individuen selbst, die unsere ach so zivilisierte Gesellschaft zu dem machen, was sie ist: Ein Sündenpfuhl gewissenloser oder gescheiterter Existenzen. Und gerade bei letzteren, den gescheiterten Existenzen, gibt es für ein gewissenloses Subjekt wie den in dieser Geschichte im Mittelpunkt stehenden Drücker fast immer etwas zu holen. Fast immer.

„Der Schlächter von Oakwood Manor“ ist stets pünktlich. Pünktlich um Mitternacht erscheint er, um all jene mit dem Tod zu strafen, die sich auf seinem verlassenen Anwesen herumtreiben. Davon hört auch der Geisterjäger Michael Lineker, der sich solcher haarsträubenden Erscheinungen gerne annimmt. Als Profi in Sachen Geistervernichtung ist ihm weder Angst, noch bange, als er Oakwood Manor aufsucht. Doch der Schlächter erscheint nicht wie erwartet, offenbar nimmt es hier jemand nicht so genau mit der Uhrzeit.

„Xydoon spricht…“. Aber welche Sprache? Offenbar eine, die seine neugierigen Besucher nicht zu verstehen scheinen. Wie sonst ist es zu erklären, dass er auf seine Botschaften nicht die erhoffte Reaktion erhält? Doch Xydoon verzweifelt nicht, er wartet einfach weiter. Wartet, auf die nächsten Besucher. Eines Tages kommen sie. Vielleicht verstehen sie ihn…

„Das Lied des Mörders“ kommt mit sehr wenigen Worten aus. Mit weniger als bei einem Durchschnitts-Comic. Und das soll schon etwas heißen, wo Comics ja nun wahrlich keine Textwüsten sind. Stattdessen liegt der Fokus auf den Bildern. Und auf der Bedeutung, die der Tod für den Protagonisten der Geschichte – einen absolut pflichtbewussten Ninja – hat.

Die sieben Kurzgeschichten, die in Ausgabe #1 von „Ungeheuer!“ enthalten sind, können nicht nur schockieren, sondern auch faszinieren. Mit ihren oftmals unerwarteten Wendungen bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten und bereitet den Leser schon nach den ersten Storys darauf vor, das Ende geduldig und doch gespannt abzuwarten!



Links:
www.weissblechcomics.com
www.klausscherwinski.de/


Text: Sascha Adermann

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