Cinema Bizarre: Das 24. Fantasy Filmfest öffnet seine Pforten

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Wenn sich Filmfreaks und Filmfreakerinnen aus ihren Kellerwohnungen wagen, mit verengten Augen scheu in die Außenwelt schnuppern, um dann langsam Richtung Kino zu taumeln, kann das eigentlich nur eins bedeuten: Das Fantasy-Filmfest öffnet erneut seine Höllenpforten. Bis Mitte September färbt sich jetzt in verschiedenen Städten die Leinwand wieder blutrot.

Aus dem 1987 in Hamburg gegründeten Undergroundfestival ist im Laufe der Jahre eine wichtige Plattformfilmfest für den besonderen Film geworden. Genre-Größen wie „Saw“, „Final Destination“ oder auch „Sin City“ werden hier das erste Mal in Deutschland gezeigt. Dabei bildet solcher Mainstream natürlich eher die Ausnahme, Hauptaugenmerk legen die Veranstalter nach wie vor auf abseitige Werke. So erwartet Dich auch in diesem Jahr wieder eine brodelnde Mischung aus Kannibalen, Monstern, Zombies, verstörten Teenies, doofen Terroristen und schießwütigen Rentnern. Für viele junge Regisseure bedeutet ein Filmbeitrag auch schnell der Durchbruch. Die besten Debüts werden nämlich von den Zuschauern prämiert und am Ende mit dem „Fresh Blood Award“ ausgezeichnet. Der letztjährige Gewinner „District 9“ aus Neuseeland hat sich anschließend zum Hit entwickelt.

Das Besondere am Fantasy Filmfest ist ganz klar seine extreme Bandbreite. So sind nicht nur die üblichen englischen und amerikanischen Beiträge zu sehen, sondern auch französische, mexikanische, koreanische und sogar isländische Werke. Ein deutscher Beitrag ist allerdings auch dieses Jahr wieder einmal höchstens als Kurzfilm vertreten, was aber nicht an einer schlechten Filmauswahl liegt, sondern an der deutschen Produktions-Philosophie: Weil hierzulande alles TV-gerecht fabriziert werden muss, können harte oder experimentelle Filme gar nicht erst entstehen. Das bedeutet natürlich, dass wir auch in Zukunft Horrorfilme teuer importieren müssen. So kann das ja nichts werden mit dem Wirtschaftsaufschwung.

Fantasy Filmfest Berlin: 17.8 – 25.8
Fantasy Filmfest Hamburg: 18.8 – 25.8.
Fantasy Filmfest Köln: 25.8. – 1.9.
Fantasy Filmfest Frankfurt: 25.8. – 1.9.
Fantasy Filmfest Hannover: 26.8. – 2.9.
Fantasy Filmfest München: 31.8. – 8.9.
Fantasy Filmfest Stuttgart: 1.9. – 8.9.
Fantasy Filmfest Nürnberg: 2.9. – 9.9.

Der Kürbiskönig hat sich einmal in eine modrige Ecke zurückgezogen und gemütlich das Programmheft des diesjährigen Fantasy-Filmfestes studiert. Hier ist eine kleine Auswahl seiner Favoriten:

The Silent House

Ein Horrorfilm aus der Heimat des Mate-Tees: Uruguay. Technikfreaks freuen sich, dass der Film ohne Schnitt, also in einem Durchlauf gedreht wurde, alle anderen lassen sich einfach nur mächtig erschrecken, wenn ein altes Haus seine Bewohner malträtiert.

The Scouting Book For Boys

Was als Romanze zweier Teenager in einem englischen Trailerpark beginnt, wird schnell zu einem Albtraum aus Hass und Gewalt.

Enter The Void

Ein Epos über Leben, Sterben, Zwischenwelt und Wiedergeburt, gedreht aus der
subjektiven Wahrnehmung eines soeben ermordeten Helden. Radikal und schwindelerregend.

Tucker & Dale Vs Evil

In dieser Splatter-Komödie endet das Zusammentreffen der beiden Hinterwälder Tucker und Dale mit einer Horde großstädtischer Teenager in Mord und Totschlag. Dabei beruht jeder Todesfall einfach nur auf einem Missverständnis.

Reykjavik Whale Watching Massacre

Manche Filme muss man einfach schon für ihren Titel mögen. In dieser isländischen Schlachteplatte werden harmlose Touristen von einer Horde degenerierter Fischersleute bis aufs Blut gejagt.

Rubber

Kriegen die Killertomaten Konkurrenz? In dem Film von Quentin „Mr. Oizo“ Dupieux erwacht ein Autoreifen zum Leben, rollt durch die Gegend und hat die Fähigkeit, Dinge explodieren zu lassen. Wenn´s weiter nichts ist!

Viel Spaß wünscht Der Kürbiskönig

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