Die Frage:
Lieber Dr. Kürbis,
ich habe von einer Freundin zum Geburtstag ein Ouija Brett geschenkt bekommen. Wie benutzt man das und ist das gefährlich?
Inga
Die Antwort:
zunächst möchte ich erstmal der Frage nachgehen, was ein Ouija Brett überhaupt ist?
Was ist eine Ouija Brett?
Das Ouija, Hexenbrett oder auch Witchboard ist eine Art Fertig-Baukasten-Variante des Gläser-rückens. Dabei versucht man mittels Fingerauflegen Kontakt zu einem jenseitigen Kommunikationspartner aufzunehmen. Zu diesem Zweck sind auf dem Ouija Brett die Buchstaben des Alphabets, Ziffern von 0 – 9 und die Antworten “Ja“ oder “Nein“ dargestellt. Meistens wird auf eine Art hölzerner Zeiger, der Planchette (möglich ist auch ein einfaches Glas), ein Finger pro Person gelegt. Nach einer Art Anrufung soll die Kommunikation mit geisterhaften Wesen mittels der Bewegung des Zeigers auf dem Brett möglich sein.
JaJa-Brett?
Name und Erfindung des Ouija sind unklar. Fest steht, dass es im Jahre 1891 von Elijah Bond in den USA zum Patent angemeldet wurde. Das Patent wechselte ein paar Mal den Besitzer, unter anderem hat auch die durch Monopoly bekannte Firma Parker Brothers an dem Ouija-Patent verdient. Vermutlich wurde es als eine Art Gesellschaftsspiel mit okkultem Nervenkitzel entwickelt. Im Allgemeinen wird behauptet, der seltsame Name sei eine Verbindung des französischen “Qui“ und des deutschen “Ja“. Als seriöser Wissenschaftler muss ich diese Antwort ablehnen, da wohl kein Okkultist mit kommerziellen Absichten, sein Geisterbrett “Jaja Brett“ genannt hätte. Dann wohl eher “Tableau le Mort“ oder ähnlich Geschmackvolles.
Wie funktioniert ein Ouija Brett?
Die Erklärungen über die Wirkungsfunktion des Ouijas sind naturgemäß recht verschieden. Spiritisten glauben, dass man über das Brett mit niederen Geistern und Verstorbenen kommunizieren kann. Dass diese Wesen quasi durch die Bewegung des Zeigers oder Glases mit dem Brettspieler sprechen. Sie haben für die Benutzung des Ouija ein paar Regeln und Hinweise festgelegt, die zwar variieren, im Großen und Ganzen aber folgendes besagen: Mach es nicht!
Wenn Du es dennoch machen willst:
- tue es nicht allein
- und sei nüchtern.
- Benutze es nicht als Partyspaß!
Die Konsequenzen, so heißt es im Allgemeinen, können Besessenheit sein oder das man sich einen Poltergeist oder Ähnliches ins Haus holt. (Und Geisteraustreibungen sind teuer.) Man sollte keine Spiegel im Haus und diverse Schutzzauber vorbereitet haben. Sicher ist sicher. Generell gilt: Geister kommen nur, wenn sie wollen. Wenn man unhöflich zu ihnen ist oder beginnt, irgendwelche Forderungen zu stellen, werden sie schnell mal ruppig. Ebenso gilt es, keine Fragen über die Zukunft oder gar den eigenen Tod zu stellen. Schon allein um keine selbsterfüllenden Prophezeiungen in Gang zu setzen. Außerdem, so wird betont, können Geister sehr wohl lügen und tun es auch. Am Ende der Sitzung bedankt man sich freundlich und verabschiedet die Geister. Anschließend stellt man (auch eine geistige) Trennung her, indem man das Zimmer ausräuchert und ordentlich durchlüftet.
Wieso bewegt sich das Pendel?
In wissenschaftlichen Kreisen geht man eher davon aus, dass die Bewegung des Zeigers oder Glases über unbewusste Muskelkontraktionen entstehen. Im Allgemeinen nennt man das den Carpenter-Effekt. Dieser besagt, dass bereits durch die unbewusste Vorstellung Muskeln motorisch aktiviert werden und eine Bewegung ausführen. Ohne, dass sich die Teilnehmer dessen bewusst sind oder es aktiv steuern.
Diesen Effekt kann man beobachten, wenn Zuschauer beim Sport unbewusst die Bewegungen des Sportlers nachahmen. Im Technischen Museum Berlin kann man ein (leicht nachvollziehbares) Experiment machen.:
Dort gibt es ein Pendel an einer Schnur (die Rede ist nicht vom Foucaultschen Pendel). Die Aufgabe besteht nun darin, das Pendel in die Hand zu nehmen, sich zu konzentrieren und dem Pendel zu “befehlen“, sich links herum zu drehen. Erst passiert wenig, dann langsam beginnt das Pendel sich zu bewegen und kleine, größer werdende Kreise zu ziehen. Und zwar links herum! Anschließend wiederholt man das Experiment mit der Anweisung, dass Pendel solle sich nun rechts herum drehen. Bald darauf dreht es sich rechts herum. Nur, dass der Pendler die ganze Zeit den Eindruck hat, dass er seine Hand vollkommen still hält. Eine beeindruckende Erfahrung.
Welche Erklärung man auch immer bevorzugt, natürlich bleibt die Frage, wieso der plauderwillige Geist die Hand auf dem Glas benötigt, um sich mitzuteilen? Mit ähnlichen Problematiken beschäftigt sich auch die sogenannte gestützte Kommunikation, wobei ein sogenannter Stützer eine kommunikationsbeeinträchtigte Person an einem Körperteil berührt (z.B. Hand oder Schulter) und ihn damit bei der Kommunikation (zum Beispiel über eine Tastatur) zu unterstützen. Die Methode ist stark umstritten, da nachgewiesen wurde, dass der Stützer oft (unbewusst) einen starken Einfluss auf den Kommunizierenden ausübt, anstatt nur Katalysator zu sein.
Teenager am Rande des Nervenzusammenbruchs
Auf jeden Fall, liebe Inga, solltest Du bedenken, dass Menschen die an Geister glauben wollen, wenn sie mit einem Ouija Brett umgehen, auch glauben diesbezügliche Erfahrungen zu machen. Das kann mitunter recht anstrengend sein und Du wärst nicht die erste, die sich noch Tage , wenn nicht gar Wochen später einbildet, auf einmal von Geistern und der jenseitigen Welt umgeben zu sein. Gerade noch, wenn z.B. etwas Alkohol im Spiel war, pusht man sich gerne bei schöner gruseliger Atmosphäre gegenseitig hoch und sieht auf einmal überall Gespenster. Ist die Frage, ob man das will oder sich das lieber im Kino anschaut?!
Dein Dr.Kürbis
[…] Unser allseits geschätzter Dr. Kürbis hat sich mit dem Thema in seinem lesenswerten Artikel “Wie funktioniert ein Ouija-Brett” auseinandergesetzt. Keine Angst, lesen ist völlig […]
was denken sie über die Bloody Mary Story?
Hallo wie kann ich damit um gehen das es sofort funkioniert hiermit möchte ich miteilen das ich ein selbstgemachte Quija aus Holz mit brennendem löten selbst gemacht gab bitte teilen Sie mir mit dir ich vor gehen kann das es dann auch funktioniert danke
So ungefährlich ist ein Oija/hexenbrett schon wieder auch nicht…
Man sollte es unter keinen umständen unter 18 Jahren auf einen Friedhof machen. Aus eigerner Erfahrun
LG
Vali👻👻😜
LOL 😂