Hintergrundgeschichte
Australien ist ein sehr, sehr sonniger und sehr, sehr heißer Kontinent. Da macht man gerne mal Rast unter den ausufernden, schattigen Ästen eines Feigenbaumes. Doch während man wohlig schlummert und vielleicht darauf hofft, dass eine der süßen Früchte hinab und direkt in den Mund fällt, kann es passieren, dass man selbst zum Opfer wird. Wenn ein Yara-ma-yha-who in dem Baum wohnt …
Yarama …yha… Wer? Das Yara-ma-yha-who gehört eindeutig zu den Wesen in unserer Monster-Enzyklopädie mit den klangvollsten Namen (zusammen mit dem Ekke Nekkepenn).
Der Yara-ma-yha-who doch ein äußerst bizarres und bösartiges Wesen, dessen Bekanntschaft man besser nicht machen möchte. “Entdeckt“ haben ihn die australischen Ureinwohner – die Aborigines, aus deren Mythologie er entstammt. Den Yara-ma-yha-who beschreibt man am besten als eine Art Mischung aus Boogeymann, Vampir und Sesamstraßenmonster.
Aussehen des Yara-ma-yha-who
Das Aussehen dieses Wesens ist äußerst befremdlich. Am auffälligsten ist die leuchtend rote Farbe seines kurzen Felles. Das affenähnliche Geschöpf wird ca. 3-4 Fuß groß (das sind ca. 90 – 120 cm) und hat die Form einer Sanduhr, da es sowohl einen sehr großen Kopf und als auch riesigen runden Bauch haben soll. An seinen Fingern und Fußzehen besitzt es Saugnäpfe, um sich besser an seinen Opfern festhalten zu können. Sein Mund soll riesig, aber unbezahnt sein.
Klingt eigentlich immer noch ganz putzig. Fast wie ein freundliches Monster aus der Sesamstraße.
Heimat
Australien. Das Yara-ma-yha-who scheint ausschliesslich in den Wipfeln von Feigenbäumen zu wohnen.
Taktik und Opfer des Yara-ma-yha-who
So verlockend der schattige Feigenbaum mit seinen süßen Früchten auch sein mag: Meide ihn! Denn wenn in diesem Baum ein Yara-ma-yha-who wohnt, wirst Du keine Ruhe mehr finden.
Das Yara-ma-yha-who stürzt sich aus dem Baum auf seine Opfer, lässt sich auf sie fallen, heftet sich fest und saugt ihnen über seine Saugnäpfe an Fingern und Zehen das Blut aus. Das muss man sich wie bei einem überdimensionierten Blutegel vorstellen. Es lässt erst von seiner Beute ab, wenn sie sich am Rande des Todes befindet.
Nun gehen die Berichte etwas auseinander. Im Allgemeinen wird aber erzählt, dass das Opfer erschöpft unter dem Baum liegen bleibt, während dessen sich das Yara-ma-yha-who-Wesen erstmal einen ordentlichen Schluck Wasser genehmigt. Anschließend kehrt es zu seinem Opfer zurück und verschlingt es mit seinem riesigen Mund in einem Stück. Daraufhin legt es sich schlafen. Nach dem Erwachen speit es den zuvor Verschlungenem wieder (wohlbehalten) aus. Dem Opfer geht es anscheinend wieder etwas besser, auch wenn es in Zukunft immer etwas dünner als vor dem Vorfall sein wird.
Sollte die betroffenene Person das Pech haben und die Dummheit besitzen, mehrmals Opfer des Yara-ma-yha-who zu werden, wird es von mal zu mal dünner, seine Haut wird etwas röter und es wird etwas mehr Durst nach menschlichem Blut haben. Es ist klar, wie das enden wird … War man erstmal im Inneren eines Yara-ma-yha-who, so lässt es nicht so schnell wieder von einem ab.
Abwehr eines Yara-ma-yha-who
Schwierig und einfach zu gleich: Heftet das Vieh erstmal auf dir drauf, ist nichts mehr zu machen: zu viele Saugnäpfe …
In manchen Schriften wird behauptet, dass nur die Kinder vom Yara-ma-yha-who wieder ausgespuckt werden, welche auch brav sind. Dahinter könnte jedoch natürlich auch eine perfide Erziehungsmethode stecken. Nach dem Motto „Wenn du nicht brav bist, wird dich das Yara-ma-yha-who nicht wieder auskotzen“.
Der ganzen Problematik aus dem Weg geht man natürlich am einfachsten, indem man einfach Feigenbäume meidet. Aber die Sonne scheint so stark … keine Erfrischung weit und breit … nur dieser schöne breite Feigenbaum, der kühlenden Schatten verspricht …
Sonstiges
Kurzer Animationsfilm von Blanca Martinez de Rituerto
Schrecklevel 7-10
Das Yara-ma-yha-who punktet natürlich mit seiner perfiden Bösartigkeit. Aus dem Baum springen und sich festsaugen, anschließend im Ganzen verschlingen und wieder ausspeien – das ist schon eine seltsame und ekelerregende Art und Weise, sich zu ernähren. Diskussionen oder religiöse Beschwichtigungen scheinen auch nicht möglich zu sein.
Für ihn spricht sein putziges Äusseres und der schöne Name.
Illustration by Fetus_Man