Überquere nicht diesen Fluss: Across the River

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Als Naturforscher verbringt man viel Zeit mit sich selbst. Tagsüber durch den Wald stromern, Fotofallen aufstellen, Fotofallen abernten, Tiere mit Kameras ausstaffieren, abends zurück in den Wohnwagen, Berichte schreiben, Aufnahmen der Bewegungsmelder auswerten, wochenlang keinen Kontakt zur Aussenwelt … Kein Job für jemand, der nicht allein sein kann oder ständige Abwechslung benötigt.

Eines Tages entdeckt der Verhaltensforscher Marco bei der Sichtung der Aufnahmen seiner Bewegungsmelder seltsame Unregelmäßigkeiten. Seltsam schrille Schreie scheinen durch den nächtlichen Wald zu gellen. Wilde Tiere flüchten. Und da … hinter diesem Baum … sah das nicht ganz kurz so aus, als stünde da ein langhaariges Mädchen in einem weißen Kleid? Aber das kann doch nicht sein ….

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Kein Weg zurück

Kurzentschlossen begibt sich Marco mit seinem Wohnwagen zu dem Ort, an dem die Aufnahmen entstanden sind. Zuerst kann er nichts Außergewöhnliches entdecken. Nur ein paar seltsame Kreise in der Rinde eines Baums erscheinen ihm merkwürdig. Auf seinem weiteren Weg entdeckt er jedoch mitten im Wald ein Dorf, welches anscheinend vor einiger Zeit überstürzt verlassen worden ist. In der Dorfschnenke liegen noch die Spielkarten auf dem Tisch. Zerissene Laken hängen seit Monaten (?), Jahren (?) zum trocknen. Als Marco zurück kehren will, bemerkt er, dass er feststeckt. Der titelgebende Fluss ist aufgrund von Dauerregen angeschwollen – der Rückweg ist abgeschnitten. Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu bleiben. Tagsüber durchstreift er den seltsamen Ort und bemerkt bald, dass er nicht alleine ist. Nachts wecken ihn seltsame Geräusche. Irgend etwas Seltsames, Bösartiges bewohnt diesen Ort.

Across the River Screenshot (5)

Quälend langsamer Horrortrip

Um es gleich vorwegzunehmen: “Across the River“ ist ein sehr spezieller Film. Freunde von traditionellen Horrorfilmen werden mit ihm vermutlich überhaupt nichts anfangen können. Liebhaber von seltsamen, hypnotischen, alptraumhaften, quälend langsamen Horrortrips kommen jedoch voll auf ihre Kosten. In “Across the River“ wird kaum gesprochen (mit wem sollte Marco auch reden?) und nur das Notwendigste erklärt. Ein Großteil des Filmes spielt im Dunkeln, nur schemenhaft kann man die Dinge erkennen. Ist das dort ein Laken, ein Stuhl oder etwas grauenhaft Anderes, das auf mich wartet? Diese Unklarheit kann einen wahnsinnig machen. Wie Marco durchsucht man die verlassenen Häuser. Tastend im Dunkeln. Das Grauen steigert sich beständig, auch wenn man am Ende des Filmes das Gefühl hat, man hat die ganze Zeit nur einem Mann am Rande des Wahnsinns zu geschaut, der mit seiner Taschenlampe im Dunkeln durch zerrissene Laken rennt. Am Ende sitzt man völlig zermatscht im Kopf da und fragt sich: “Was zur Hölle war DAS denn?“Across the River Screenshot (6)

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In italienischer Tradition

Vor allem in den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts kamen aus Italien ganz besondere Filme. Seltsame Filme. Oft scherten sie sich kaum um Logik oder Handlung – Atmosphäre und Schauwert ging ihnen über alles. So entstanden dort ein paar der seltsamsten schönsten und verstörendsten Filme der Horrorgeschichte. In gewisser Weise knüpft “Across the River“ an genau diese Tradition an. Es ist ein Film der bedrohlich-seltsamen Atmosphäre – als wäre die Realität einen Schritt nach links gegangen. Und dahinter tut sich etwas Dunkles auf, das einen langsam, aber unwiederbringlich verschluckt. Darauf muss man sich jedoch einlassen können. Übrigens klärt sich am Ende auch, wie die Kreise in die Bäume kommen. Ein Bild, welches man so auch noch nicht gesehen hat und welches sich einbrennt und weh tut. An den Fingernägeln.

Across the River Screenshot (9)

Ab jetzt auf DVD und Blu-ray

„Across the River“ ist ab jetzt auf DVD & Blu-ray erhältlich. Die Scheibe enthält einen ebenfalls sehr schönen, atmosphärisch-bedrohlichen Vorfilm mit dem Titel „Foxes“. Eine schöne Idee anstelle der üblichen Trailer-Zwangs-Bedröhnung. Dazu gibt es reichlich Bonus-Material. Beim Vergleich des deutschen und internationalen Trailers kommt einmal mehr die Frage auf, was den einheimischen Vertrieb dazu bewogen hat, sich dermaßen geschmacklos ins eigene Bein zu schießen. Statt die Stärken und Qualitäten des Films zu vermarkten und ihm einem geneigtem Publikum zuzuführen, wird ein sinnlos reißerischer B-Movie-Trailer zusammengekloppt. Gespickt mit vollkommen leeren Phrasen, wie „Hast Du Angst“. Ähnliches gilt für die Cover-Gestaltung. Während das einfallslose Hänsel-und-Gretel-Motiv des Hauptcovers noch keinen größeren Schaden anrichtet, erwartet den Filmfreund beim entfernen des DVD-Schubers ein Zweitmotiv mit zwei im Wasser stehenden, schreienden Mädchen mit Zombieaugen von solch vorzüglicher C-Movie-Qualiät, dass man vermutlich dankbar sein kann, dass die genialen Marketingstrategen den Film nicht in „The evil Undead“ umbenannt haben. Für die damit angesprochene Zielgruppe ist der Film aber eindeutig zu düster und langsam. Sie werden den Film scheiße finden. Und Liebhaber des besonderen Horrorfilms werden bei dieser Trailer und Covergestaltung nie auf die Idee kommen, dass was für eine beklemmende Perle sich hinter dem Billig-Aufmachung verbirgt.

Aus diesem Grund zeigen wir hier auch den internationalen Trailer. Wird ja eh nicht so viel gesprochen.

Trailer


 Verlosung

464675.jpg-r_640_600-b_1_D6D6D6-f_jpg-q_x-xxyxxUnter allen von Euch, die sich über den Fluss wagen wollen, verlosen wir 3 Pakete mit jeweils einer Blu-ray und einem Poster. Beantwortet dazu einfach folgende Frage:

Wie lautet der Name des italienischen Horror-Regisseurs, der vor allem für seine Hexen-Trilogie bekannt ist?

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