Aussehen:
Der Kappa ist ein etwa kindsgroßes Geschöpf (ca. 130 cm Körpergröße) mit grüner oder grünlich-blauer, selten auch roter Schuppenhaut sowie Schwimmhäuten zwischen Fingern und Zehen. Er riecht stark nach Fisch, ähnelt oft einem Frosch, jedoch besitzt er entweder ein affenähnliches Gesicht oder den Schnabel einer Schildkröte. In einer Vertiefung auf dem Kopf transportiert der Kappa Wasser, welches ihm magische Fähigkeiten und außergewöhnliche Kräfte verleiht. Um diese „Delle“ herum wachsen die Haare meist kreisförmig, man nennt diese Frisur „okappa atama“.
Heimat:
Der Kappa lebt praktisch ausschließlich in den Seen, Flüssen und Teichen Japans. Er existiert den Erzählungen nach insbesondere in solchen Gewässern, die sehr trübe oder schmutzig sind, seltener in klaren Gewässern.
Hintergrundgeschichte:
Der Begriff „Kappa“ bedeutet grob „Fluss-Kind“, was einerseits auf die kindliche Größe, andererseits auf die Verbundenheit mit dem Gewässer zurückzuführen ist, in dem der Kappa lebt. Ein Kappa bleibt nämlich sein ganzes Leben lang in ein und demselben Gewässer. Kappa gehören in das Reich der japanischen Mythologie, dort zählen sie zu den sogenannten „Yokai“, den Monstern und Kobolden. Oft wird der Kappa als Geschöpf beschrieben, welches dem Menschen derbe Streiche spielt – beispielsweise indem der Kappa Frauen unter den Kimono schaut oder Fischer durch seine übel riechenden Flatulenzen ärgert bzw. vertreibt. Wenn man bedenkt, dass der Kappa nach vereinzelten Schilderungen nicht nur einen Anus besitzt, sondern gleich drei an der Zahl, sind solche Blähattacken kaum verwunderlich. Allerdings gibt es auch schlimmere Taten, die von Kappas verübt werden: Dazu zählt die Vergewaltigung von Frauen und das Fressen von Kindern, die zugleich seine Leibspeise sind. In einem krassen Widerspruch dazu steht die höfliche Etikette, dass der Kappa die Verbeugung eines Menschen erwidert, selbst wenn er dadurch das magische Wasser aus der Vertiefung seines Kopfes verschüttet. Darüber hinaus gibt es auch Überlieferungen von gutmütigen Kappas, welche gute, tüchtige Menschen mit magischen Geschenken belohnen. Aber sowas ist ja wohl total langweilig.
Opfer:
Menschen, vor allen Dingen kleine Kinder, die sich unvorsichtig dem Gewässer nähern, in dem der Kappa lebt. Zwar frisst der Kappa dank seiner außergewöhnlich großen Kräfte auch erwachsene Menschen, aber am Liebsten verspeist der Kappa kleine Kinder.
Taktik:
Der Kappa zieht seine Opfer unter Wasser oder vom Ufer ins Wasser, ertränkt sie und saugt deren Blut, Eingeweide, Lebenskraft oder „shirikodama“ (ein mythischer Ball im Innern des Anus) durch den Anus aus. Andere Erzählungen berichten, der Kappa reiße gern die Leber durch den Anus(!) heraus. Auch keine schöne Vorstellung. Wer glaubt, er könnte den Kappa daran hindern, in der Nähe des Allerwertesten den Saugemeister zu machen, der irrt wahrscheinlich. Kappas sind nämlich nicht nur ausgeprochen stark, sondern zudem Experten im Brechen von Knochen.
Abwehr:
Man kann den Kappa durch Opfergaben seiner Leibspeise, Gurken, besänftigen. Der Kappa isst Gurken nämlich sogar noch lieber, als kleine Kinder. In die „zu opfernde“ Gurke sollte man zunächst den eigenen Familiennamen ritzen und sie anschließend ins Wasser werfen. Ferner soll es helfen, sich vor einem Kappa zu verbeugen. Denn – wie bereits erwähnt – seine Höflichkeit gebietet es dem Kappa, dies auch zu tun. Dadurch, dass er dabei jedoch die Flüssigkeit von seinem Kopf verschüttet, büßt der Kappa seine besonderen Kräfte ein. Dies kann soweit gehen, dass der Kappa an Land erstarrt oder einfach stirbt.
Sonstiges:
Die Bezeichnung „Koppojutsu“ steht im Zusammenhang mit Kampfkunst und bezeichnet Angriffe gegen Knochen. Koppojutsu bzw. Koppo geht der Legende nach auf den Kappa zurück, der solche knochenbrechenden Techniken herausragend beherrscht. Kappa ist u.a. der Name japanischer Höhenforschungsraketen und der zehnte Buchstabe des griechischen Alphabets.
Schrecklevel: 10 von 13
Der Kappa sieht rein äußerlich auf vielen Zeichnungen vielleicht gar nicht so schlimm aus, aber die abartigen Anus-Geschichten heben das „Fluss-Kind“ problemlos in den zweistelligen Bereich.