Ein Film über eine Familie, die von drei maskierten Männern in ihrem Haus überfallen und brutal misshandelt wird, ist eigentlich schon erschreckend genug. Doch wenn das Ganze mit einer derartigen Wucht erzählt wird, wie Du sie hier zu sehen bekommst, wird das Zuschauen fast zur Qual. Zum DVD-Release am 3. Juni verlost der Kürbiskönig zwei Exemplare des spanischen Geheimtipps.
Familienvater Jaime zieht mit seiner Frau Marta und seiner Teenagertochter Isa in eine riesige Villa am Rande der Stadt. Die letzten Möbelpacker haben soeben das Haus verlassen, das Abendbrot wird vorbereitet und die Familie diskutiert darüber, ob Isa an ihrem ersten gemeinsamen Abend im neuen Haus schon ausgehen sollte, oder nicht. Da brechen drei maskierte Männer mit einem Vorschlaghammer durchs Schlafzimmerfenster, schlagen Jaime nieder und schleppen die Familie gewaltsam ins Wohnzimmer. Der Anführer der Bande zwingt seine Gefangenen zur Herausgabe sämtlicher Bankkarten und Geheimnummern und klappert anschließend mit dem Familienoberhaupt die Bankautomaten der Umgebung ab. Da die anderen beiden Kidnapper mit Mutter und Tochter im Haus verbleiben, hat Jaime gar keine andere Wahl, als zu kooperieren. Doch die Situation im Haus beginnt aus dem Ruder zu laufen, als plötzlich ein Freund von Isa vor der Tür steht. Die beiden Gangster verlieren zunehmend die Nerven und setzen damit eine Spirale der Gewalt in Gang, die in einer Katastrophe endet…
Heftige Filmkunst
Es gibt Filme, bei denen spürst Du von Anfang an, dass sie besonders sind. Auch „Kidnapped“ ist so eine Art von Film, denn er übt mit seiner erstklassigen Kameraarbeit sofort eine regelrecht hypnotische Wirkung auf Dich aus. In der zehnminüten Anfangssequenz verfolgt die Kamera ohne Unterbrechung Jaimes Autofahrt vom Beifahrersitz aus, schwebt dann ins Haus, beobachtet Mutter und Tochter, folgt einem Möbelpacker zurück zum Vater, verfolgt wieder einen Möbelpacker zurück ins Wohnzimmer und so weiter und so fort. Dabei wackelt das Bild nicht etwa unkontrolliert durchs Haus, ganz im Gegenteil, jede Bewegung ist absolut auf dem Punkt, als würde man ein vollendetes Ballettstück von der Bühne aus betrachten (wenn man so was wollte, versteht sich). Der Gipfel des Ganzen ist, dass die Villa voller Spiegel und Fensterscheiben hängt, in denen sich die Darsteller ständig spiegeln, aber erstaunlicherweise nie die Filmcrew. Insgesamt zwölf solcher durchkomponierter Sequenzen ohne Schnitt bilden den gesamten Film, der später sogar noch im Splitscreen wilde Verfolgungsjagden durch mehrere Zimmer und Autounfälle vom Rücksitz aus zeigt. Wie viele Monate Autor und Regisseur Miguel Ángel Vivas an diesen Bewegungsabläufen gearbeitet haben muss, will man gar nicht wissen. Ein Geniestreich!
Diese besondere Kameraarbeit ist natürlich nicht nur optische Spielerei, sie dient vor allem einem perfiden Zweck: Während durch mehrere Kameraeinstellungen und Schnitten normalerweise die Distanz zu den Figuren gewahrt bleibt, bist Du bei „Kidnapped“ wie in einer Dokumentation mittendrin. Vor Dir liegt die Mutter wimmernd auf dem Boden, hinter Dir hörst Du die Tochter schreien, doch Du bist zur Untätigkeit verdammt, wirfst nur einen fast schon voyeuristischen Blick auf das Geschehen. Dieser dokumentarische Umgang mit dem Thema Gewalt hebt den Film sehr weit aus der Masse von „Folter-Pornos“ à la „Saw“ oder „Hostel“ heraus. Hier wird Gewalt nicht zur Belustigung von uns Zuschauern gezeigt. Hier wird gezeigt, wie dreckig und niederträchtig Gewalt ist. Das kommt aber nicht etwa mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern ist durch seine kühle Inszenierung und den Darstellern, die sich den Teufel aus dem Leib spielen, ein ungewohnt drastisches Werk, das Dich fassungslos zurücklässt. Nicht umsonst gewann der Film letztes Jahr den Hauptpreis in den Katogieren „Bester Film“ und „Beste Regie“ beim Austin Fantastic Fest, Amerikas größtes Filmfest für Genre-Filme.
Damit Du Dich selbst von der Besonderheit dieses Thrillers überzeugen kannst, verlost der Kürbiskönig zum DVD-Start am 3. Juni zwei Exemplare fürs Heimkino!
Dafür musst Du nur folgende Frage richtig beantworten:
1997 erscheint ein ähnlich schockierender Film aus Österreich, in dem zwei Jugendliche zum Spaß eine Familie quälen. Wie hieß dieses wichtige Werk?
a) Komm, süßer Tod
b) Das weiße Rauschen
c) Böse Zellen
d) Funny Games
Schick uns bis zum 7. Juni 2011 Deine Lösung als Kommentar, indem Du sie unten in das Textfeld schreibst! WICHTIG: Schreib Deine E-Mail-Adresse und Deinen vollständigen Namen nebst Anschrift mit dazu! Natürlich werden Deine persönlichen Daten nicht im Kommentarfeld veröffentlicht! Je nach Browser kann es aber sein, dass Du Deinen eigenen Kommentar auf der Seite sehen kannst – doch keine Sorge, niemand sonst bekommt Deine persönlichen Daten zu Gesicht!
Filmtrailer
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wenn keiner mitmacht…ich wehr mich nicht dagegen zu gewinnen ;-p
Liebe Melanie! Nur weil Du hier keine Einträge siehst (außer Deinem jetzt), heißt das nicht, dass niemand mitmacht. Im Gegensatz zu Dir haben die anderen aber a) die richtige Lösung und b) ihre Adresse ins Kommentarfeld geschrieben (was auch der Grund ist, warum man die Einträge nicht zu Gesicht bekommt). Also, wenn Du immer noch nichts dagegen hast zu gewinnen, weißt Du ja nun, was Du zu tun hast! Dein Kürbiskönig