Der Troll – Monster der Welt

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Hintergrundgeschichte:

Der Begriff „Troll“ bezeichnet im Allgemeinen riesenhafte Wesen, wird aber auch für andere Geister- oder zauberhafte Wesen verwendet. Laut Grimm entspricht der Begriff dem deutschen „Ungeheuer“ oder „Ungetüm“. Der auch bei uns gebräuchlichste Begriff „Troll“ kommt vermutlich von “trylle“, was übersetzt “zaubern“ bedeutet.

Zu ihrer Entstehung gibt es die Geschichte, dass es sich dabei um die ungewaschenen Kinder von Adam und Eva handelt, welche diese in den Wald schickten, als Gott mal unangemeldet zu Besuch kam. Schwer beleidigt blieben sie gleich dort.

Troll


Aussehen eines Troll:

Laut Peter Christen Asbjørnsen können sie durchaus 6 m groß und mehrere hundert Jahre alt werden. Und vermutlich sogar noch älter.

In Hans Christian Andersens Erzählung “Elfenhügel“ wird ein alter norwegischer Troll, der mit seinen beiden Söhnen anreist, damit diese sich zwei Elfenmädchen zum Heiraten aussuchen, folgendermaßen beschrieben:

„Da stand nun der alte Troll von Dovre mit seiner Krone von gehärteten Eiszapfen und polierten Tannenzapfen; sonst hatte er noch einen Bärenpelz und Wasserstiefel an; die Söhne dagegen gingen mit bloßem Halse und ohne Hosenträger; denn sie waren Kraftmänner. „

Im gleichen Märchen wird erwähnt, dass ältere Trolle der ersten Klasse einen Schwanz haben (also hinten). Allerdings scheinen bestehen sie nicht aus Haut und Haaren, wie normale Wesen. Oft wird berichtet, dass sie während ihres Ablebens zu Stein erstarren. So heißt es bei Jacob Grimm in “Deutsche Mythologie“, dass ein Troll von der Spitze eines Kirchturmes fiel und dabei in hunderte Felsbrocken zersplittert.

Oft wird auch erzählt, dass sie bei Kontakt mit Sonnenlicht zu Stein erstarren.


Heimat des Troll:

Der gemeine Troll ist im Norden, genauer: in Skandinavien beheimatet. Vor allem in Norwegen, Schweden, aber auch Island und Dänemark. Sie leben abseits und zurückgezogen in Felsen und Bergen, die manchmal Trollberg genannt werden.


Taktik & Opfer:

Trolle sind nicht grundsätzlich böse, auch wenn es ein paar fiese Exemplare gibt und mehrere Geschichten über Trollangriffe überliefert sind. Auch der von der Kirchturmspitze fallende Troll, von dem bereits die Rede war, führte Übles im Schilde. Denn eigentlich wollte er nach der Vollendung der Kirchturmspitze den König Olaf entführen und ihn sich vermutlich mit seiner Frau zum Abendessen schmecken lassen.

In Kapitel 17 der grimmschen Mythologie wird ein Troll-Angriff erwähnt: „Darauf erscholl mächtiges geräusch und eine menge von trollen erfüllte rings den wald. Swen warf sich zur erde und kroch unter einen haufen wurzeln…“ Allerdings muss man dazu erwähnen, dass besagter Sven vorher den angeketteten Ziegenbock des Trolls erschossen hat. Die schlechte Lauen der Trolle war also durchaus berechtigt.

Einige namentlich bekannte Trolle, wie Skogtroll (ein einäugiger Zyklop), reißen grundlos Bäume aus, um harmlose Wanderer zu erschlagen, die sich des nächtens in den Wald verirrt haben.

Ebenso gibt es Meerestrolle, die Boote und Schiffe zerschlagen. Grundlos.


Abwehr eines Troll:

Da die meisten Trolle nicht von sich aus aggressiv sind, ist eine Gegenwehr kaum nötig – beziehungsweise bei der teilweise doch recht beeindruckenden Größe einzelner Trolle auch kaum möglich.

Möchte man auf Nummer sicher gehen, gilt die alte Devise, nicht zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, also nicht nachts im Wald herumzuspazieren. Die Quellenlage zur Sonnenempfindlichkeit der Trolle ist übrigens nicht einheitlich. Also besser einfach immer die skandinavischen Wädler meiden.

Christliche Symbole sind übrigens keine Hilfe. Zwar sind Trolle der christlichen Kirche nicht verbunden, sondern betrachten sie eher spöttisch, was aber nicht zur Folge hat, dass sie das Kreuz wie der Teufel das Weihwasser fürchten. Im Gegenteil: Im Bedarfsfall bauen sie König Olaf sogar eine Kirche, die so groß ist, dass 7 Priester darin gleichzeitig predigen können, ohne sich gegenseitig zu stören.


Sonstiges:

Ein noch recht neues Mitglied der Troll-Familie ist der sogenannte Netz-Troll. Ein garstiges Wesen, welches sich in Internet-Foren durch provokative und meist nicht sachliche Polemiken äußert. Viel an der frischen Luft ist dieses Mitglied der Troll-Familie vermutlich nicht.

Die vermutlich schönsten Bilder und Illustrationen von Trollen stammen übrigens von dem norwegischem Künstler Theodor Kittelsen. Er malte alle Bilder dieser Ausgabe von „Monster der Welt“.


Schrecklevel: 1 von 13

Ach naja. Irgendwie sind sie ja ganz süß. Auch wenn man ihnen nicht allein nachts im Wald begegnen möchte. Aber wem möchte man das schon?!


 

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