Aussehen:
Die Perchta wird meist als älteres Weib beschrieben. Ein, im wahrsten Sinne, herausragendes körperliches Merkmal ist ihre große Nase. Ab und zu wird erwähnt, dass sie einen deformierten Enten- oder gänseförmigen Fuß hat. Jacob Grimm beschreibt sie als wilde Frau mit zotteligem Haar.
Heimat der Perchta:
Zu Hause ist die Perchta vor allem in Süddeutschland, Schwaben, Elsass, der Schweiz, Bayern, Österreich, sowie stellenweise in Slowenien und Tschechien.
Hintergrundgeschichte der Perchta:
Die Perchta ist eine mythologische Sagengestalt. Sie erscheint zwischen Weihnachten und dem Tag der Heiligen Drei Könige, dem 6. Januar, der auch unter dem Namen Perchtag bekannt ist. Ihr Name bedeutet soviel wie: Die Leuchtende, die Glänzende. Sie ist sowohl gütig und freudebringend, als auch ein gefürchteter Kinderschreck. „Schweig, oder die wilde Bertha kommt!“
In den Tagen zwischen Weihnachten und Perchtag hält sie auf einem goldenem Wagen einen Umzug. Begleitet wird sie von den Seelen nicht geborener Kinder, welche sich auch sonst in ihrer Obhut befinden und die sie, wenn nicht gerade Umzug ist, in einem Brunnen oder Teich aufbewahrt. Die Kinderseelen tragen beim Umzug einen eisernen Pflug. Denn oft wird die Perchta auch als Göttin des Ackerbaus und somit verantwortlich für das Wachstum des Getreides angesehen.
Starken Wert legt sie darauf, dass an ihrem Feiertag Brei und Fisch (bzw. Klöße und Hering) gegessen wird. Geschieht das nicht, kann die gute Frau Bertha recht ungemütlich werden. Sie kommt dann höchstpersönlich vorbei, schneidet einem den Bauch auf, entfernt das eben Verspeiste und füllt stattdessen den Magen mit Häcksel oder Steinen. Anschließend wird der Bauch des frevelhaften Feinschmeckers wieder zugenäht. Aber da Frau Perchta aus der Landwirtschaft kommt und dem Eisen nahe steht, geschieht das nicht mit Nadel und Faden, sondern mit Pflug und Eisenkette.
Falls man frech wird, kann sie einen mit ihrem Atem blenden. Man sollte sich also besser nicht mit ihr anlegen. Im Gegenzug belohnt sie die Fleißigen und Gütigen, indem sie goldene Münzen verschenkt. Außerdem führt sie die Aufsicht über die Spinnerinnen. Material, welches diese bis zum Jahresende nicht versponnen haben, wird von der liebenswerten Frau Perchta persönlich unbrauchbar gemacht. Darüber hinaus soll sie den entsprechenden faulen Mädchen die Röcke besudeln. Also wirklich!
Opfer:
Nun ja… Vor allem freche Kinder, faule Spinnerinnen, Witzbolde, die meinen, über ihren Umzug mit Pflug und Kinderseelen lästern zu müssen und natürlich all diejenigen, die auf die aberwitzige Idee kommen, am Perchtag etwas anderes als Brei und Fisch zu essen. (Hmmm… Brei!)
Taktik der Perchta:
Es ist nicht überliefert, wie sie es schafft, so viele Aufgaben gleichzeitig zu bewerkstelligen. Auch eine Anleitung, wie man einen Bauch mit Pflug und Eisenkette wieder zunäht, ist nicht überliefert (zumindest nicht schriftlich). Blenden tut sie einen, indem sie ihrem Opfer ins Gesicht bläst. Was auf sehr mangelhafte Mundhygiene schließen lässt.
Abwehr:
Die Perchta ist fast so etwas wie eine Göttin oder Ex-Göttin. Dagegen kann man sich nicht wehren, indem man einen magischen Kreidekreis zieht oder einen Mistelzweig aufhängt! Man spinnt einfach fleißig, ist höflich und freundlich, grüßt schön und isst am sechsten Januar Brei mit Fisch (Hmm… Brei). Ja, klingt nach einer langweiligen Angelegenheit. Dafür bekommt man aber wenigstens nicht den Bauch mit einem Pflug aufgeschlitzt.
Sonstiges:
Eng verwandt mit der Perchta ist die etwas gütigere Frau Holda oder Holle, welche vor allem in Mitteldeutschland ihre Stelle einnimmt. Verbreitungsgebiet ist u.a. Hessen, Thüringen, Vogtland, das nördliche Franken und Niedersachsen. Sie hat einen Hang zu Seen und Brunnen. Zur Mittagszeit kann man sie darin oft als schöne weiße Frau baden sehen. Allerdings führt sie auch das wilde Heer an, wofür sie das Aussehen einer hässlichen Alten mit langer Nase und großen Ohren annimmt. Ebenso wie die Perchta veranstaltet sie um Weihnachten einen Umzug, der dem Land Fruchtbarkeit bringt. Auch sie wacht über die faulen und fleißigen Spinnerinnen. Den faulen Mädchen zündet sie bisweilen schon mal den Rock an. Viele dieser Details finden sich im Märchen von Frau Holle der Brüder Grimm wieder.
Schrecklevel: 8 von 13
Ähnlich wie die verwandte Frau Holda, geht die Perchta eher in Richtung exzentrische ältere Dame, der man lieber nicht zu Nahe kommt und immer freundlich grüßt. Einzig und allein dieser brutale Tick, mit Pflug und Eisenkette Operationen vorzunehmen, ringt sogar dem Kürbiskönig einen gehörigen Respekt ab. Deswegen isst er am 6. Januar auch immer brav seinen Brei. Hmmm… Brei!
[…] Drei Könige ihr Unwesen treiben. Ihren Ursprung geht vermutlich auf die mythologische Sagengestalt Frau Perchta zurück, die keltische und slawische Ursprünge aufweist und mythologisch mit Frau Holle und […]
Na super… und ausgerechnet da habe ich Geburtstag… 🙂
alda ich will nicht das sie mal vorbei kommt
Mensch leute, ich will in meiner Facharbeit von hier zitieren, aber hier ist nirgendswo ein Author markiert, warum nicht? Ich brauche einen Author!! :/
Man sollte da mal einiges ergänzen. Die Wurzeln dieser Sagengestalt liegen nämlich weiter zurück, als manch einer glaubt.
Im Süden Deutschlands und Teilen Österreichs heißt sie Perchta. Im hohen Norden ist sie unter dem Namen Frigg, die Gemahlin Odins, bekannt.
Sowohl Frau Holle als auch Frigg besitzen eine Spindel, mit welcher sie die Fäden des Schicksals spinnt. Diese Schicksalsfäden sind die Fäden, mit welchen die drei Nornen das Wyrd, das Schicksal der Menschen, weben. Während die Nornen alle Zeit weben dürfen, steht das Spinnrad der Frigg in den Rauhnächten still.
Die wahrhaft tugendhafte Frigg alias Frau Holle alias Perchta lässt mit der Spindel auch ihre Grundsätze ruhen. Die Peitsche schwingend begleitet sie Odin auf der Wilden Jagd.
In den Gegenden der Alpen entspricht Frau Holle der Wintergöttin Berchta (Perchta), welche den Perchtenläufen ihren Namen gibt.
Wir alle kennen Frau Holle aus dem beliebten Märchen der Gebrüder Grimm. Eine strenge, aber gerechte Frau, die es gar nicht mag, wenn jemand faul in den Tag hinein lebt.
Sie ist die Schutzpatronin der Rauhnächte.
Nutzlosigkeit ist ihr zuwider. Sie bestraft die Faulen, die fleissigen, achtsamen Menschen hingegen belohnt Frau Holle reichlich.
Frau Holle steht auch für Sauberkeit. Es ist daher besonders in den Rauhnächten wichtig Haus und Hof, aber auch sich selbst rein und sauber zu halten.
Alles soll in den Rauhnächten ruhen. Die Menschen sollen sich erholen und sich voll und ganz auf ihr Innerstes besinnen und somit zum Wesentlichen zurückkehren. Frau Holle liebt kleine Geschenke, wie zum Beispiel ein Stück Kuchen, Gebäck oder ein Brot, welches wir ihr hinstellen können.
Diese kleinen Geschenke, so glaubten die Menschen, würden sie gnädig stimmen und so ist Frau Holle dann gerne bereit im nächsten Jahr so manchen innigen Wunsch zu erfüllen.“
– Alexandra Szeli