Futakuchi-Onna – Monster der Welt

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Hintergrundgeschichte

Die Futakuchi-Onna gehört zu den bösartigen Yōkai. Als Yōkai bezeichnet man eine Gruppe von Monster-Figuren, die ihren Ursprung in der japanischen Mythologie haben. Hier trifft man auf einige der obskursten Wesen, die man sich nur vorstellen kann. Die Futakuchi-Onna ist eine von ihnen. Sie besitzt einen zweiten Mund am Hinterkopf, der von ihren langen schwarzen Haaren verdeckt wird. Sie können die Haare wie schlangenartige Tentakeln bewegen und mit ihnen dem Zweitmund Essen zuführen.

Es gibt mehre Geschichten, wie eine Futakuchi-Onna geboren wird. So gab es zum Beispiel einmal eine Frau, welche ihr eigenes Kind liebte, hegte und pflegte und darüber das Stiefkind verhungern ließ. Nach Ablauf der offiziellen Toten-Trauerzeit von 49 Tagen bemächtigte sich die Seele des toten Kindes der Stiefmutter und ließ ihr am Hinterkopf einen zweiten Mund wachsen, der nun unaufhörlich forderte Abbitte zu leisten. In einer anderen Version ruft der Mund immer: „Ich habe Unrecht begangen – Ich habe das Kind getötet!“ In einer anderen Erzählung wird die Frau nach dem Vergehen der 49 Tage von ihrem Mann mit der Axt aus Versehen am Hinterkopf verletzt. Die Wunde verheilt nicht. Stattdessen wachsen aus der Wunde Zähne und sie wird zu einem zweiten Mund.

Es kann auch geschehen, dass eine Futakuchi-Onna entsteht, wenn eine frustrierte Frau ständig ihre Gefühle und Meinung unterdrückt. In einer Art der ausgleichenden Metamorphose wächst ihr ein zweiter Mund, welcher all die Sachen ausspricht, welche sie sich nicht zu sagen traut.

In vielen Geschichten ist der Zweitmund jedoch vor allem auf die Aufnahme von Nahrung fixiert, welche ihm durch die Haar-Tentakel zugeführt werden. Oft wird der Zweitmund als unersättlich beschrieben.

Immer jedoch führt der Mund ein Eigenleben. Oft brabbelt er vor sich hin oder stößt Verwünschungen aus. Allerdings kann er nicht die Unwahrheit sagen.

Futakuchi-Onna


 


Aussehen von Futakuchi-Onna

Auf den ersten Blick ist die Futakuchi-Onna als solche nicht zu erkennen. Sie sieht aus, wie eine normal Frau mit langen dickem Haar. Erst über die seltsamen Geräusche aus dem Hinterkopf oder noch schlimmer, wenn sich die Haare zu wulstigen Tentakeln formen, um den unersättlichen Zweitmund zufüttern, wird klar: mit dieser Frau stimmt etwas nicht. Meist verraten sich Futakuchi-Onna nur zufällig.

Auf einem Betriebsbankett sollte man sich mit ihr auf jeden Fall besser nicht sehen lassen, wenn einem die Karriere lieb ist.


Heimat

Japan – wo auch sonst findet  man solche Wesen?!

Landkarte-Futakuchi-Onna


 


Taktik und Opfer der Futakuchi-Onna

Opfer der Futakuchi-Onna werden vor allem geizige Männer. Diesen bietet sich die Futakuchi-Onna als hart arbeitende Ehefrau an, die keine Nahrung verbraucht. Und da können die gierigen Sparfüchse einfach nicht widerstehen. Während dann der zufriedene Ehemann außerhalb des Hauses seiner Tätigkeit als (sagen wir mal) Holzfäller nachgeht, steckt sich seine Ehefrau die Haare nach oben und ihr zweiter Mund verschlingt die mühsam angesparten Essensvorräte. Geschieht ihm Recht, dem geizigen Ausbeuterlump!


Abwehr

futakuchionna-2Die Futakuchi-Onna erkennt man nicht auf den ersten Blick. Sie heiratet den sparsamen Mann, um sich dann hinter seinem Rücken über seine kostbaren Vorräte herzumachen. Bietet eine Frau an, viel zu arbeiten, dabei wenig zu essen und trägt keine Kurzhaarfrisur, so ist Vorsicht angesagt. Vor dem Gang zum Traualtar der Dame sicherheitshalber einen Friseurbesuch spendieren. Aber das kostet natürlich auch wieder Geld. Mit anderen Worten, es hilft vor allem: Nicht geizig sein, verdammt nochmal!

Für alle Frauen gilt: Stiefkinder nicht verhungern lassen, sowie ab und zu mal mit der Faust auf den Tisch hauen und sagen was man denkt.

Ansonsten hat die Futakuchi-Onna zwar diese bedrohlichen, schlangenartigen, langen schwarzen Haare, aber Berichte, dass sie damit jemandem körperlich zu Nahe gekommen ist, sind nicht bekannt. Ein Zusammentreffen mit der Futakuchi-Onna ist im ersten Moment erschreckend verstörend – eine wirklich körperliche Bedrohung geht von ihr jedoch nicht aus.


Schrecklevel 3 von 10

Nun ja: ein zweiter, stark bezahnter Mund auf einem langhaarigen Hinterkopf ist sicherlich auf den ersten Blick extrem verstörend und furchteinflößend. Zumal wenn er die ganze Zeit vor sich hin brabbelt. Aber sobald man auf den zweiten Blick bemerkt, dass dieser Mund nun auch nichts weiter tut, als brabbeln und vor allem essen, wird man wohl früher oder später der Versuchung nicht widerstehen können ihn mit allerlei Zeug zu füttern … einfach nur um mal zu schauen, wie viel er verträgt und ob es etwas gibt, was er wieder ausspuckt.

 

 

 

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