Nocti Vagus – Essen und gruseln im Dunkelrestaurant

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Ein altes Sprichwort sagt: „Im Dunkeln ist gut munkeln.“ Tatsächlich aber munkelt es sich im Dunkeln nicht nur gut, sondern sogar sehr gut. Man kann auch echt prima essen, im Dunkeln. Zumindest im Nocti Vagus.

Nocti Vagus-01Nocti Vagus, das klingt für den einen potentiell pervers, für den anderen eventuell eklig und für den nächsten irgendwie interessant. Jedenfalls klingt es für Menschen, die der lateinischen Sprache mächtig sind, nach zwei vertrauten Worten, die zusammen soviel bedeuten wie „nachts umherschweifend“.

Wie auch immer es klingt, es hört sich nicht zwingend lecker an und weckt auch sonst keinerlei Assoziationen in dieser Richtung. Aber das tut das Ecklokal mit dem Namen „Runde Ecke“ ja auch nicht. Und „Bei Louis“ könnte man genauso gut Aktmalerei betreiben. Folglich: Namen sind Schall und Rauch! Wobei: In dem Namen „Nocti Vagus“ steckt vielleicht doch ein bisschen „nomen est omen“ (schon wieder lateinisch). Denn nachts ist es ja nun einmal dunkel. Wenigstens dort, wo die Lichter der Großstadt nicht zu hell leuchten. Normalerweise. Denn obgleich dieser coole Schuppen namens „Nocti Vagus“ praktisch inmitten solch vermaledeiter Lichter steht, ist es im Dunkelrestaurant selbst – wer hätte das gedacht – dunkel.

Licht aus, Löffel raus!

Falls Du bisher nicht wusstest, wie Du Dir die „Welt der absoluten Finsternis“ vorstellen sollst, nach dem Eintritt weißt Du es. Tiefschwarz. Wie eine sternenlose Prärienacht in einem Bullenhintern. So dunkel, dass Du die eigene Hand vor Augen nicht siehst. Ohne das speziell geschulte Personal, dass aus stark sehbehinderten und blinden Kellnern besteht, würde schon der sonst obligatorische Weg zu Tisch zu einem echten Problem. Das Essen der verschiedenen 3-Gänge-Menüs selber ist natürlich schon eine ziemliche Herausforderung. Du solltest Deine Gabel, nachdem Du etwas – hoffentlich Essbares – aufgegabelt hast keinesfalls zu ungestüm und unvorsichtig in Richtung Deines Gesichts führen. Sonst droht unter Umständen der Verlust des Augenlichts. Obwohl das in dieser stockfinsteren Umgebung ja eigentlich ziemlich egal ist. Na gut, Löffeln ist vielleicht doch sicherer…

Die Empfangslounge des Nocti VagusDas eigentliche Restaurant


Neben der besonderen Erfahrung, das Essen mit allen Sinnen (den Sehsinn mal ausgenommen) außerordentlich intensiv und bewusst zu erleben und sich mehr oder weniger erzwungenermaßen in die Welt blinder Menschen hineinzuversetzen, wird Dir als Gast aber auch „richtige“ Unterhaltung geboten. Nicht ein einzelner, verschrobener Typ, der mit Leierkasten oder einem Affen mit Schellen Stimmung macht. Sondern ein ganzer Trupp von Schauspielern, die auf der Dunkelbühne verschiedene spannende Programme mit tollen Namen wie „Ein Kessel Dunkles“, „Mord im Dunkeln“ oder „Das Geisterschloss“ performen. Auch erotische Titel wie „Verbotene Früchte“ hat die Besetzung im Portfolio. Die Aufführungen wechseln ständig, weshalb es sich empfiehlt, vorher und bei Tageslicht einen Blick ins Programm zu werfen. Ansonsten kann es passieren, dass Du nicht Lilly Andersen‘ Gruselshow erlebst, sondern mit Lilo Wanders die erotische Nacht des Jahres verbringst.

Ach ja, rechtzeitig reservieren solltest Du auch.

Nocti Vagus
Saarbrücker Straße 36
10405 Berlin
Tel. 030 – 74 74 91 23

Die „Nocti Vagus“ Homepage

Das Programm im Nocti Vagus für den Oktober

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