Weltrekorde beim Zombie-Walk!

In Toronto trafen sich nach Angaben der örtlichen Behörden im Rahmen des Zombie-Walk kürzlich mehrere 1.000 Freizeit-Zombies und Hobby-Wiedergänger zum gemeinsamen Umherwandeln. Damit wurde ein neuer inoffizieller Weltrekord aufgestellt. Auch in der Monroeville Mall in Pennsylvania trafen sich die Untoten in Massen. Das Kaufhaus, welches durch George A. Romeros „Dawn of the Dead“ berühmt geworden ist, wurde anlässlich des „Zombie Fest„ebenfalls von über 1.000 Zombies bevölkert. In den nächsten Jahren wollen verschiedene Veranstalter ihre Zombie-Walks zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Städten auf der ganzen Welt stattfinden lassen, um den offiziellen Eintrag ins „Guiness Book of World Records“ zu erzielen. Wir halten Dich auf dem Laufenden, damit Du die nächste Parade der Untoten nicht verpasst. Denn auch hierzulande finden diese lustigen Leichenumzüge bereits statt. Bilder vom Zombie-Walk in Toronto (Oktober 2008) Bilder vom letzten Zombie-Walk in Berlin (Mai 2008). Auch maskworld.com war dabei! Informationen rund ums Zombie-Walking in Deutschland. Informationen rund ums Zombie-Walking in der großen weiten Welt. Informationen rund um Zombies und Untote.

Horror-Fotografie als Kunstform!

Joshua Hoffine

Wenn Du auf den Auslöser drückst während einige Beinahe-Alkoholleichen auf der Tanzfläche schwoofen, dann sieht das einem wilden Zombie-Rudel unter Umständen schon sehr ähnlich. Es gibt aber auch semi-professionelle Fotografen, die sich ernsthaft bemühen, schaurig-schöne Bilder zu erstellen. Extrem eindrucksvoll sind die Arbeiten von Joshua Hoffine. Die Szenarien, in denen er seine schauerlichen Motive arrangiert, wirken oft sehr professionell. Der Foto-Künstler arbeitet dennoch nur zum Spaß und seine Models sind ausschließlich Verwandte, Freunde und Bekannte. Natürlich sind kleine Photoshop-Nachbearbeitungen (Colorieren und Kontrastieren) vonnöten, es handelt sich bei seinen teils verstörenden Werken aber keinesfalls um Collagen.

Undead Pin-Ups

Bei „My Zombie Pinup“ hat man die guten 50er Jahre Pinups ausgegraben und ihnen die Schaufel augenscheinlich sehr kräftig über den Kopf gezogen. Die Damen sind blutig, aber dennoch sexy gestylt. Sofern Du an den Motiven ein gesteigertes Interesse hast, kannst Du Dir dort auch gleich den kompletten Kalender bestellen. Tipp: Und wenn Du selbst mal ein paar Horror Pin Up-Shots machen willst oder gar die Idee eines 50ies Babe für Halloween passend findest, dann schau doch mal unsere Sexy Costumes durch! Kombiniert mit Kunstblut oder einer Latexwunde – und das Bloody Pin Up-Girl ist perfekt!

5×2 Freikarten für „Mord im Märchenwald“ im Silver Wings

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Eine Halloween-Party der etwas anderen Art findet dieses Jahr am 31.10. im SilverWings Club in Berlin statt. Anstelle von Mumien und Monstern begegnest Du hier grausig-schönen Märchenfiguren auf der Tanzfläche. Demzufolge solltest Du Dich auch thematisch entsprechend kleiden, wenn Du nicht als einsamer Vampir vor der Tür bleiben willst. Eigens für dieses Event inszeniert das Silver Wings im Vorfeld der Veranstaltung den „Mord im Märchenwald“. Wer den Fall bis zum Tag der Veranstaltung aufklärt, steht auf der Gästeliste und kommt umsonst in den angesagten Club. Falls Dich auch dieses besonders atmosphärische Setting reizt, beantworte einfach unsere Frage und sichere Dir zwei Freikarten! Noch mehr Infos zur Veranstaltung und zu den mysteriösen Todesfällen findest Du unter www.silverwings.de! UNSERE FRAGE: Welches unserer Komplett-Kostüme für Erwachsene besteht aus den meisten Einzelteilen? a) Schneewitchen b) Dornröschen c) Rotkäppchen Wenn Ihr die richtige Antwort auf diese schwierige Frage wisst, dann schickt uns einfach unten einen Kommentar. Und keine Angst – die Kommentare mit der Lösung werden natürlich nicht veröffentlicht. Teilnahmeschluss ist der 30.10.2008. Solltet Ihr ausgelost werden, bekommt Ihr sofort per E-Mail Bescheid – achtet also bitte darauf, daß Ihr eine Emailadresse angebt (Telefonnummer für den Fall der Fälle wäre auch gut), unter der wir Euch zuverlässig erreichen können. Die Karten werden an der Kasse für die Gewinner hinterlegt. VIEL GLÜCK !!! Rechtliches: Eine Bar-Auszahlung und/oder ein Umtausch des Gewinns sind nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Unsere Mitarbeiter dürfen nicht an der Verlosung teilnehmen. Alle eingehenden Daten werden ausschließlich für die Verwendung in Zusammenhang mit unserem Gewinnspiel gespeichert und entsprechend den Regelungen des Datenschutzgesetzes vertraulich behandelt. Du erklärst Dich mit einer Veröffentlichung Deines Vornamens mit Wohnortangabe einverstanden. Die Zustellung des Gewinns erfolgt auf dem Postweg ohne Gewähr. Eine absolut korrekte Angabe Deiner Daten ist Voraussetzung für die korrekte Zustellung des Gewinns.

Grauer Werwolf

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Lieber Fell auf der Hand, als Haare auf den Zähnen?

Grauer WerwolfDann ist die Werwolf-Verkleidung genau Dein Ding! Damit kannst Du bei Vollmond mit Deinen Pranken so richtig auf die Pauke hauen! Doch nicht nur das. Mit der animalischen Maske, den charakteristischen Klauen und dem abgerissenen Holzfäller-Hemd sorgst Du auf der nächsten Party bestimmt für Hochstimmung. Kreischende Mädchen  werden Dir zwar nicht zu-, sondern weglaufen. Aber letztendlich ist Fliehen zwecklos, denn der Wirkung Deines weichen Fells und Deiner scharfen Klauen kann sich niemand entziehen. Das komplette, dreiteilige Kostüm besticht durch den durchgängig hohen Pelzfaktor. Dein Antlitz bleibt unter dem haarigen, langohrigen Kopfschmuck jederzeit diskret verborgen. Das erlaubt Dir, den heißen Typen oder die süße Maus auf der Tanzfläche inkognito aufzureißen (Bitte, nimm es nicht allzu wörtlich und lass die Krallen, wo sie hingehören). Das zerfranste Oberteil macht den Lykanthropen von Welt endgültig gesellschaftsfähig – kein Vergleich zu einer staubigen und schief gewickelten Mumie. Text: Sascha Adermann, 2008

Herr der Zombies – Das Land der lebenden Toten

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(King of Zombies) 1941 | 67min | FSK 6 Wie sich die Zeiten doch ändern! Da verspricht die Kino-Werbung von “Herr der Zombies“ im Jahr 1941 noch „Menschen-Opfer, grausame Folter und Voodoo-Riten“ oder auch „Enthüllungen, die das Blut in den Adern gefrieren lassen“. Heutzutage ist dieses unerhört “gruselige“ Werk schon als kindertauglich eingestuft. Ursprünglich ist DER Grusel-Mime schlechthin für die Rolle des undurchsichtigen Dr. Sangre vorgesehen: Béla Lugosi. Daraus wird jedoch nichts, da der Star vieler klassischer Horror-Geschichten zur Zeit der Dreharbeiten nicht verfügbar ist. Auch die “Ersatzlösung“ Peter Lorre steht kurzfristig nicht mehr zur Verfügung. In letzter Minute wird der renommierte Henry Victor (spielte in über 100 Filmen) für die Produktion gewonnen und übernimmt den Part des Doktors.

Zu Besuch beim netten Blut-Doktor

film-herr-der-zombies-2008-10-17“Herr der Zombies“ spielt in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, irgendwo zwischen Puerto Rica und Kuba. James, ein Geheimagent und Jefferson, sein Diener, sind auf der Suche nach einem mysteriösen, schwachen Funksignal. Leider geraten die beiden Männer samt Pilot Bill mit ihrem Flugzeug in einen schweren Sturm. Dadurch kommt die Maschine vom Kurs ab und auch der Treibstoff geht zur Neige. Die unausweichliche Notlandung bringt die Gruppe auf eine verwegene Insel, die vom übertrieben freundlichen Dr. Sangre (toller Name, Dr. Blut) bewohnt, ja sogar beherrscht wird. Doch trotz oder gerade wegen dieser Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft wirkt der alte Mann unheimlich und wenig vertrauenerweckend. Als erstes bemerkt Jeff, dass im Hause des Doktors mit dem seltsamen Namen noch ganz andere unheimliche Dinge ablaufen. In der Küche des Dr. Mikhail Sangre begegnet er einigen mutmaßlichen Zombies. Leider glauben ihm seine Begleiter anfangs nicht – kein Wunder, schließlich ist der schwarze Mann im amerikanischen Sklaven-Weltbild der 40er Jahre nur als gehorsamer Diener und für schlechte Witze zu gebrauchen. Der weiße Mann spielt natürlich den Helden. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass es sich um einen Schwarzweiß-Film handelt.

Hat der nette Mann Leichen im Keller?

Nach und nach entdecken auch die beiden Ungläubigen, dass im Staate Dänemark etwas faul ist. Die ganze Freundlichkeit ist wohl doch nur Vorwand. Sie kommen dahinter, dass der Onkel Doktor äußerst merkwürdige Riten und Zeremonien durchführt, welche die Bediensteten scheinbar zu wandelnden Leichen machen. Erst gegen Ende des knapp über eine Stunde langen Films erkennen die drei Abgestürzten, welch perfiden Plan der im Undercover-Exil befindliche Insel-Nazi mit dem russischen Vor- und dem spanischen Nachnamen in seinem Keller verfolgt. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei “Herr der Zombies“ um eine ernsthafte Hollywood-Produktion handelt, ist der Begriff B-Movie eigentlich nicht ganz korrekt. Immerhin war der Film für einen Oscar (Beste Musik) nominiert. Angesichts der kruden Story (besonders am Ende) sind Begriffe wie Trash oder B-Movie jedoch nicht abwegig. Außerdem wirken die Schauspieler – mit ihrem für die damalige Rassentrennung in Amerika typischen Verhalten – unfreiwillig komisch. Soll heißen, man kann sie als aufgeklärter und vernunftbegabter Mensch einfach nicht ernst nehmen. Im Prinzip ist dieser Streifen über die Jahrzehnte vom Horror-Film zum kindgerechten, aber politisch unkorrekten Gruselspaß mutiert. Text: Sascha Adermann Ausschnitt: Link: „King of the Zombies“ (englisch) auf www.archive.org online sehen: http://www.archive.org/details/KingOfTheZombies

John Sinclair – Edition 2000 VERSUS John Sinclair (1981-1991)

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Genre: Horror-Trash Autor: Jason Dark John Sinclair – Edition 2000 ( Lübbe Audio & Wortart) seit 2000 | ca. 50min | FSK 16 John Sinclair (Tonstudio Braun) 1981-1991 | ca.  60min. |

Sein Name ist Sinclair. John Sinclair.

Seit über dreißig Jahren kämpft der berühmte Oberinspektor der Scotland Yard Sonderabteilung für paranormale Phänomene unermüdlich gegen die Ausgeburten der Hölle an. Ob apokalyptische Reiter, Geisterbräute, Horror-Cops, Todesengel, Eisvampire oder der schwarze Tod selbst – John Sinclair schafft sie alle. Aus der Feder des Drei-Groschenheft-Altmeisters Helmut Rellegerds, den meisten Gruselfreunden wohl besser bekannt unter dem Pseudonym Jason Dark, stammen die Geschichten um den verwegenen Londoner Geisterjäger. Seit 1973 erscheinen sie wöchentlich im Bastei-Verlag und genießen mittlerweile Kultstatus in der internationalen Szene lesender Horrorfans. Der James Bond der Dämonenwelt, auch “Sohn des Lichts“ genannt, ist allerdings dabei keinen Tag älter geworden – und das bei über 300 Taschenbüchern sowie über 1500 Romanheftchen! Kann das mit rechten Dingen zugehen? Nein, im Universum eines John Sinclair ganz bestimmt nicht.

Doch das Böse existierte, und es war schlau

Seit Oktober 2000 erscheint die Serie unter der Regie von Oliver Döring als eine aufwendige Hörspielinszenierung bei Lübbe Audio und WortArt. Unter dem Titel “John Sinclair – Edition 2000“ werden zunächst sechs Folgen auf den Markt gebracht. Die Resonanz ist jedoch so überwältigend gut, dass bis zum Jahre 2008 sechsundvierzig John Sinclair-Hörspiele und zusätzliche Sonderfolgen inklusive einem Hörbuch in Produktion gehen. Weitere sind schon in Planung. Die Hörspielcover entsprechen dabei den Front-Illustrationen der Romanhefte. Gleiches tut das Tonstudio Braun (der Einfachheit halber im weiteren Text TSB genannt) seit 1981. Bekannt wird das Wiesbadener Studio durch die Erstveröffentlichung einer „John Sinclair“-Hörspielreihe auf Musikkassetten. Zehn Jahre lang werden 107 Kassetten veröffentlicht, wofür sich die Macher einen Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde verdienen. Der Erfolg soll aber nicht von Dauer sein. 1991 wird die Produktion aufgrund eines verlorenen Rechtsstreits mit dem Bastei-Verlag komplett eingestellt. Neuauflagen der bereits vorhandenen Tapes dürfen nicht folgen. Diese Tatsache macht die Serie bei Grusel-Hörspielfans zu einem wertvollen Sammlerobjekt. Was ist nun aber das Besondere an der 2000er Serie? Zunächst einmal sind die Folgen in chronologischer Reihenfolge. In der TSB-Reihe dagegen wurden die Folgen in Zusammenarbeit mit dem Autor und Fans nach Tauglichkeit für den Hörspielmarkt ausgewählt. Dadurch entstehen Logikfehler im Handlungsablauf. Wenn man diese Tatsache nicht kennt, kann man sich wohl kaum erklären, warum innerhalb einer Geschichte eine Figur stirbt, die unter mysteriösen Umständen 2-3 Folgen später beispielsweise mit dem Geisterjäger in aller Ruhe ein Bierchen trinkt. Solche Ungereimtheiten sind leider keine Seltenheit in Hörspiel- oder auch Filmumsetzungen von Roman- Serien. Zudem werden  in den 80ern die TSB Musikkassetten mit einem technischem Aufwand produziert, der aus heutiger Sicht an Hörabfall eines Amateur Keller-Tonstudios erinnert und noch dazu, durch die inzwischen gealterten Bänder, mit einem herrlich eiernden Klang ergänzt wird. Billige Soundeffekte sowie übertriebene Kreisch-Orgien der weiblichen Sprechergilde lösen Gänsehaut im Trommelfell aus. Das hat allerdings nichts mit der “gruseligen Atmosphäre“ zu tun. Das TSB besitzt in dieser Zeit bei Weitem kein so großes Budget, wie die Produktionen des bekannten Hörspielverlags EUROPA. Auch Quantität setzt keine Qualität voraus, nichtsdestotrotz kann die umfangreiche TSB Serie die Hörerschaft auch noch Jahre später durch eine gewisse “Reife“ der Dialoge überzeugen, die an Trash-Appeal nichts einbüßt hat. Möglicherweise besitzt diese Serie gerade deshalb Kultstatus. Vielleicht sind es aber auch die unzähligen erotischen Anspielungen, untermalt von ins-mikro-hauchenden, Telefonsex-tauglichen Sprecherinnen, die gewinnend wirken. Dies trägt wahrscheinlich zu der Entscheidung des Tonstudios bei, die Sprecherangaben während der ganzen Produktionszeit nicht zu veröffentlichen.

Den rechten Fuß vor, das linke Bein nachziehen. Ausruhen.

Dagegen punkten die Hochglanz-CDs der „Edition 2000“ natürlich mit namhaften Schauspielern als Sprach-Akteuren und Synchronsprechern der Hollywood Stars. Als Erzähler überzeugt Joachim Kerzel, bei dem man sofort einen fies grinsenden Jack Nicholson vor Augen hat. Mit von der Partie sind ebenso Detlef Bierstedt a.k.a. George Clooney sowie die charmante Franziska Pigulla a.k.a. Agent Scully aus “Akte X“. Selbst Jason Dark, der als ausgesprochen zurückhaltend gilt, wenn es um Auftritte in der Öffentlichkeit geht, läßt es sich nicht nehmen, einigen Nebenrollen seine Stimme zu leihen. Die Neuauflage der Serie wartet außerdem mit professionellen Soundeffekten auf, bei denen man das Blut und glibberige Innereien förmlich spritzen sieht. Mit dem Soundtrack, insbesondere dem eingängigen Gothic-Darkwave Song “Age of Darkness“ der Band Cain, landen die Produzenten der neuen Sinclair Hörspiele einen weiteren Clou. Die Linie heißt wohl hart, laut und rockig brachial und bedeutet wohl vor allem eines: Zielgruppenaktivierung! Die Zuhörerschaft hat sich nun ein wenig in jüngere Gefilde verlagert und da muss man sich eben auch als älterer Dämonenjäger anpassen. In der „Edition 2000“ werden die Geschichten um den “Sohn des Lichts“ in die heutige Zeit verlagert. Somit sind Mobiltelefone, Laptop & Co. auch in Adaptionen älterer Roman-Geschichten ganz selbstverständlich und die Story erhält eine gewisse Realitätsnähe. Natürlich kommt auch der Humor nicht zu kurz. Von der TSB Produktion spricht man gestern wie heute eher von einer unfreiwilligen Komik, während in der jüngeren Serie sehr auf Wortwitz und einen so ganz eigenen Humor geachtet wird. Das gesprochene Intro der Serie ist ein Markenzeichen geworden und kann von jedem Fan inzwischen mit geschlossenen Augen mitgesprochen werden. Auch sind sich die Macher der Hörspielreihe nicht zu schade, dem Fan einige spaßige Outtakes als Bonus zu liefern. Einen scharfen Kritikpunkt muss aber auch die Edition 2000 vertragen: Man hätte ein wenig mehr auf Abwechslung in der Sprecher-Besetzung achten können. Der wiederholte Einsatz derselben Stimmen als verschiedene Bösewichte in nah aufeinander folgenden Folgen, gerade zu Beginn der Reihe, wirkt schnell ermüdend und die Geschichte verliert an Glaubhaftigkeit – wenn man das bei einem solchem Genre überhaupt sagen kann.

Trash at its Best …

Fazit: In einer knapp 50minütigen Folge der Neuauflage schlägt sich John Sinclair mit Hilfe seiner Freunde, bewaffnet mit Silberkreuz und seiner Beretta  in altbewährter Manier mit seinen Dauergegnern herum. Und brüllt dabei Erzengelnamen heraus. Seine Gegner, das sind Schwarzmagier, Dämonen, Untote und schlicht das Böse selbst. Ebenso erfolgt die Rettung der Menschheit in der TSB Serie. Hier allerdings gibt man dem Geisterjäger 60 Minuten Zeit, um am Ende im Heldenglanz zu erstrahlen. Alles in allem sind beide Serien unterhaltsamer handzahmer Splatter im Hörspielformat. Die ältere Serie gewinnt den Zuhörer durch Mitleid erregende Primitivität und ungewollte Komik, verliert aber bezüglich der Schaffung eines unverwechselbaren Wiedererkennungswerts haushoch gegen die neue Hörspieledition. Die aktuelle Variante schafft eine perfekt gestylte Atmosphäre, ja, eine regelrecht protzige Hörfreude. Da sieht man gerne über die Oberflächlichkeit der Charaktere und den fehlenden Tiefgang der Handlung hinweg. Das erwartet man auch gar nicht. John Sinclair bleibt eben immer John Sinclair, ob auf Papier oder Tonband. Wahre Fans besitzen ohnehin beide Hörspielausgaben und konnten sich in diesem Sommer bereits deutschlandweit an einer gelungene Sinclair Satire des Wuppertaler Vollplaybacktheaters erfreuen. Mehr Infos zu John Sinclair: www.wortart.de | www.sinclairhoerspiele.de | www.hoerspiele.de
Text: Cornelia Weidmann

Diamanda Galás

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Sie ist eine wirklich Große! Mit einem Stimmvolumen von fast vier Oktaven und einem gesegneten musikalischen Feingefühl, das nur sehr wenigen Musikern vergönnt ist, zaubert diese Ausnahmemusikerin ganze Welten in ihre Tonträger. So entkommt ihr auch wirklich keiner ihrer Zuhörer! Ihre Musik mag durchaus eine Frage des Geschmacks sein, aber ihre Genialität ist unumstritten! 1955 wird sie als Tochter einer griechischen Einwandererfamilie in San Diego, Kalifornien, geboren. Schon früh lernt sie das klassische Spiel am Flügel. Stets begleitet sie dieses Instrument auf ihrer musikalischen Odyssee zwischen klassischer Musik und Anklängen von Punk, Rock und Avantgardismus. Mitte der 70er Jahre studiert die inzwischen grandiose Vocalistin an der Universität von Kalifornien Film- und Musikwissenschaften, um dann Ende der 70er nach Europa umzusiedeln. 1982 veröffentlicht Diamanda Galas dann ihr Debütalbum “Litanies Of Satan“. Sie vertont ein Gedicht von Charles Baudelaire und erregt damit enormes Aufsehen. In New York erreicht “Litanies Of Satan“ wahren Kultstatus!

Geniale Exentrikerin

Schon bald etabliert sich die Exzentrikerin in der internationalen Musikszene und zählt Musiker wie Laurie Anderson, Lydia Lynch, den Komponisten Vinko Globokar und den Bassisten John Paul Jones (“Schrei X „) zu ihren Mitstreitern. Auch die Schriftsteller und Poeten William S. Borroughs und John Giorno zählen zu ihren engen Freunden und beeinflussen ihre weitere musikalische Entwicklung spürbar. Auf “Litanies Of Satan“ folgt 1984 “Diamanda Galás“ und 1986 die Alben “Saint Of The Pit“ und “Divine Punishment“. Die beiden wichtigsten Aufnahmen ihrer Karriere sind neben “The Singer“ (1992) wohl “You Must Be Certain Of The Devil“ (1988) und “Masque Of The Red Death“ (1989). Bei letzteren beiden verarbeitet sie den Tod ihres an Aids verstorbenen Bruders und Schriftstellers Philip-Dimitri Galás und unterstützt damit die internationale Aidshilfe. “The Singer“ hingegen ist wohl ihr eingängigstes Kunstwerk. Hier interpretiert sie in ihrer unverkennbaren Art unter anderem Songs wie “I Put A Spell On You“ oder “Gloomy Sunday“ und “Let My People Go“. “You Must Be Certain Of The Devil“ ist eine sehr intensive Platte. Ein klangliches Horrorszenario! Ausdrucksvoll, mit kräftiger bedrohlicher Stimme verzaubert Diamanda Galás den Hörer und reißt ihn in finstere Klangwelten. Sie konfrontiert den Zuhörer mit Tod, warnt ihn mit „No One Waits For The Dead Man“ vor der Vergessenheit des Lebens und unterstreicht ihre Texte mit fast schmerzenden Flügelklang-Attacken und aggressiver, düsterer Elektronik.

Eine zerreissende Huldigung des Bösens

Immer wieder zieht sie den Teufel in den Mittelpunkt ihrer Texte. Ihre zerreißende Stimme huldigt dem Bösen und zitiert Auszüge aus den Psalmen 58 und 59 des Alten Testaments. Zum Beispiel beschreibt sie in “Malediction“ mit diabolischem Sprachgesang ein wahrhaft gruseliges Szenario: „The arms that you cut off that sunday night of the young man who ran screaming through the street, streaming blood in the trails of terror. Are the arms that point me to my door, which forsaken by blood of Jesus, invites the devil, who now waits for me outside.“ Immer bleibt jedoch ihre unverkennbar markante Stimme im Vordergrund. Mal elektronisch verzerrt, mal in glasklarer Reinheit! Eben immer – welcome to the holy day!
Link: www.diamandagalas.com
Video (Gloomy Sunday):
Text: Rino Röhrig

Van Helsing macht Blau

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Autor/Zeichner: Nicolas Mahler Verlag: Reprodukt
Was macht Van Helsing, wenn er Feierabend hat? Wie bestellt sich der Unsichtbare ein Bier? Was machen Herr und Frau Wolfsmann am Abend vor dem Fernseher? Was passiert, wenn Zorro gerade in der Badewanne sitzt? Solche und andere Fragen, die jeden Horrorfan seit jeher quälen, beantwortet nun der Schweizer „Horrorexperte“ Nicolas Mahler.  

Meet and Greet der Horror-Ikonen

In kurzen wortlosen Geschichten erzählt er aus dem oft recht beschwerlichen Alltag unserer liebsten Horror-Ikonen. Und siehe da: das Leben derer scheint noch beschwerlicher zu sein, als es sich der Laie ohnehin schon vorstellt. Wenn man Frankensteins Monster ist, bedient einen doch keiner mehr an der Theke. Oder finde Du mal an Draculas Stelle, nach ein paar Bier zuviel, Dein Grab auf dem Friedhof wieder. Das hat man jetzt von der Grabstein-Normung. Wie es sich gehört, wird der anspruchsvolle Horrorfan von Mahler mit zahlreichen Crossover-Geschichten versorgt. Frankensteins Monster trifft den Wolfsmann, die Mumie trifft den Wolfsmann oder Zorro trifft den Wolfsmann. Traditionalisten und Fans klassischer Horror-Comics seien aber gewarnt. Mit Zeichnungen von Bernie Wrightson hat das Ganze nichts zu tun. Mahlers Figuren und Monster bestehen größtenteils aus wenigen Strichen. Die Mumie sieht gar wie eine laufende Lutschstange vom Rummelplatz aus. Aber gerade die fehlende Ernsthaftigkeit macht einen guten Teil der Komik aus und genau deshalb ist “Van Helsing macht blau“ eines der lustigsten Monsterbücher überhaupt.
Links: Mahlermuseum Reprodukt
Text: Andreas Hartung

Witzige Servietten-Halter

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Wer seine Halloween Tischdekoration etwas feiner mag, der ist hier genau richtig. Bei uns halten schaurig-schöne Monsterfratzen, ganz stilecht, die Sabbertücher in ihren Mündern. Und ist das Dinner vorbei, sehen die lustigen Fratzen auch noch als Tür- und Wanddekoration sehr schmuckhaft aus.


Schwierigkeitsgrad: leicht Material: – buntes Papier oder weißes Papier zum Ausmalen – dicker Karton, zum Beispiel Wellpappe – Bastelkleber – Schere und optional ein Papiermesser oder einen Cutter – einen Bleistift und nach Wunsch Wasserfarben oder andere „Buntmacher“ Download Servietten-Halter „Frankenstein“ Download Servietten-Halter „Totenkopf“ Download Servietten-Halter „Critter“


Wir haben drei Vorlagen für Dich zum Download bereitgestellt. Du kannst natürlich auch eigene Kreationen entwerfen: Einfach mit einem Bleistift vorzeichnen und mit einem dicken schwarzen Stift nachziehen. Zum Spiegeln empfiehlt es sich, das Bild in ein Bildbearbeitungsprogramm einzuscannen – oder Du paust die dicken schwarzen Linien ab. Die beiden Seiten des Servietten-Halters müssen auch nicht gleich sein – aber der Umriss beider Seiten sollte ungefähr gleich sein, sonst passt es nicht.
Wir haben die Vorlage von Frankensteins Monster ausgewählt und diese auf hellgrünen Fotokarton gedruckt. Wenn Du nur weißes Papier hast, dann male die Monsterhaut einfach später grün. Nun schneide den Umriss der Vorlage sorgfältig aus. Für die plastische Version, wie wir sie hier zeigen, brauchst Du den Ausdruck doppelt. Ausschneiden musst Du aber erstmal nur zwei von einem Blatt.
Verwende für den Mundausschnitt ein Bastelmesser und vergiss dabei nicht eine geeignete Unterlage. Mache das mit den beiden ausgeschnittenen Fratzen nacheinander.
Wir wollen unserem Monster richtig wulstige Augenbrauen und ein hervorstehendes Kinn verpassen. Deswegen schneiden wir nun von dem zweiten ausgedruckten Vorlagenblatt die beiden Kinnpartien mit Unterlippe nochmal aus. Das Monster hat ja schön viele Narben-Linien im Gesicht, daran kann man sich gut beim Schneiden orientieren.
Die Nase bildet mit den daran hängenden Augenbrauen den zweiten plastischen Teil unserer kleinen Bastelei. Schneide das Ganze zweimal aus.
Damit die Partien auch schön hervorstehen, klebst Du die Papierstücke auf ein kleines Stück von der dicken Wellpappe.
Sobald das Papier gut festgeklebt ist, kannst Du die Kanten der hervorstehenden Bereiche mit einem schwarzen Stift nochmal nachziehen. Dabei verschwinden Ungenauigkeiten und die braune Wellpappe fällt auch nicht mehr so stark auf.
Nun klebe einfach die Nase und das Kinn auf. Dank der schwarzen Linien hast Du eine prima Vorlage zum Anlegen.
Das ganze Gebilde klebst Du nun auf ein ausreichend großes Stück Wellpappe. Erst das eine Papiergesicht – nicht beide nebeneinander…
…denn nun schneidest Du erstmal die eine Seite aus. Das ist ein bisschen mühsam weil die Pappe recht dick ist. Nimm eine große Schere oder das Bastelmesser und benutze Dein Schneidezeug auf einer geeigneten Unterlage. Dann klebst Du die andere Seite passend auf den Umriss und lässt das Ganze trocknen. Danach muss natürlich noch die Pappe aus dem Mund geschnitten werden.
So sieht der Monster-Servietten-Halter anschließend aus. Naja, nicht ganz, schließlich siehst Du hier schon, wie die weiß gemalten Zähne und die mit silbernem Lackstift ausgemalten Narben-Klammern aussehen.
Wenn Du grünes Papier verwendet hast, kannst Du nun mit dünner Wasserfarbe dem grün noch verschiedene Tönungen hinzufügen. Die Narbenlinien bieten sich hier sehr gut als Schablonen an. Male die Lippe lila und violett aus und mache einzelne Hautflächen gelblich und heller, andere bläulich und dunkler.
Voilà! So sieht der dreidimensionale, bunte Frankenstein aus! Eine wirklich schicke Dekoration.
Hier noch eine Variante mit dem Totenschädel aus unserer Vorlagensammlung: Du machst alles genauso wie beim Frankenstein, schneide nur auch die großen Augenhöhlen aus. Achtung, bevor Du die zweite bedruckte Seite auf die dicke Pappe klebst, klebe einfach noch ein Stück rotes Transparenz-Papier hinter die Augen! Das durchsichtige Papier wird auf jedem erleuchteten Tisch schön schimmern.
Den Schädel kannst Du plastischer gestalten, indem Du ihn mit etwas hellgrau oder hellbraun schattierst. Gelbliche Zähne sehen auch gut aus!
Text: Gregor Knape

Kostüme selbermachen? Wir wollen Deine Ideen!

Massenware ist nix für Dich? Du bist gerne selber kreativ und hast auch das Talent dazu? Du hast auch mehr drauf als nur schnell ein Bettlaken überzustülpen und das dann innovative Geisterverkleidung zu nennen? Dann bist Du hier genau richtig! Für diese Kategorie suchen wir nämlich noch abgefahrene Verkleidungsideen und Dein Input ist gefragt. Schick uns Deine Kostümidee oder Anleitung mit Bildern (!) und Deinem Wohnort und mach Dir einen Namen als abgefahrener Kostümdesigner.

Schicke Deine Idee mit Bild an: verkleidungstipp@halloween.de oder lade sie einfach über Facebook hoch!

Falls Du jedoch auf der Suche nach einem eindrucksvollem Halloween Kostüm zum selbermachen bist, dann wirf doch mal einen Blick in in folgende Kategorien:

Halloween Kostüm-Trends

Halloween Kostüme selbermachen



Frida Krüger

Tara schreibt: Hallo Ihr Lieben. Hier mein selbstgemachtes Halloween-Kostüm vom letzten Jahr (2011). Man benötigt: – WC-Papier – Latexmilch – Rote und schwarze Wasserfarbe – Kunstblut – Pinsel / Schwamm – Ggf. Freddyhandschuh mit Klingen Eine Brandwunde schminken ist gar nicht so schwer wie man denkt. Als erstes trennt man ein paar Blatt WC-Papier in seine einzelnen Lagen und reißt dieses in unterschiedlich große Stückchen. Je nach Größe der Wunde benötigt man mehr oder weniger Papier. Mit einem Pinsel trägt man nun Latex auf die Stellen, wo später die Brandwunde sitzen soll und klebt nach und nach Stückchen des WC-Papiers drauf. Immer wieder mit Latex darüber streichen und gelegentlich mit dem Pinsel verschieben, so dass unregelmäßige Erhebungen entstehen. Die Trockenzeit kann man mit gelegentlichem föhnen verkürzen. Nun geht es ans schminken. Mit einem Pinsel tragt ihr auf die spätere Wunde die rote Farbe auf und verreibt diese am Rand etwas mit den Fingern. Sobald die rote Farbe trocken ist streicht ihr mit einem in schwarz getupfte Pinsel oder Schwamm die Erhebungen der Wunde entlang. Achtet darauf, dass ihr hierfür nur ganz wenig Wasser nehmt. Die schwarze Farbe muss fast trocken sein beim auftragen um nicht zu viel der Wunde zu schwärzen. Um einen feuchten Effekt der Wunde darzustellen tupft ihr mit einem groben Pinsel oder Schwamm Kunstblut auf die Wunde. Und schon seid ihr fertig. PS: Es kann im Laufe des Abends, je nach Größe passieren, dass sich die Wunde von der Haut löst. Diese kann man super mit Mastix, den ihr z.B. bei Maskworld bekommt wieder reparieren. Nun wünsche ich euch viel Spaß beim nachbasteln und auf der Party. Eure Tara

Halloween Circus

Nadine (Berlin) schreibt: Das Grundthema der Party war „Halloween Circus“. Das Konzept für die Figuren sollte zwar tot, aber nicht untot sein. Für meinen Freund passte „der verrückte Hutmacher“ aus Alice im Wunderland und mein Kostüm sollte in die Clown-Richtung gehen. Alles aber im Tim Burton Stil. Unsere Kostüme haben wir uns bei der Second-Hand-Kette „Humana“ nach unseren Vorstellungen zusammengestellt. Es ist zwar nicht 1 zu 1 geworden, aber so, dass es sehr gut zu Zirkus passt.

Weißer Anzug mit Blutvergießen

Patrick (Berlin) schreibt: Ich hab mir letztes Jahr für Halloween einfach den billigsten weißen Anzug online bestellt den ich finden konnte. Kostete keine 30 Euro. Dazu ein altes weißes Hemd und weiße Schuhe (Slipper, die man auf dem Bild leider nicht sieht) vom Flohmarkt, ne weiße Schleife ausm Dekoladen als Fliege und zwei Sorten Kunstblut (Wundschorf und normales Blut) aus nem Verkleidungsshop im Internet. Das Blut habe ich mir vorsichtig über den Kopf gegossen und mit dem Wundschorf Akzente gesetzt. Den Anzug habe ich erst direkt vor der Party besudelt. Hab mich einfach über einen Gulli gestellt und das restliche Kunstblut über den Anzug verteilt.

Blutige Gesichtsmaske

Sebastian (Berlin) schreibt: Da Halloween eine Recht blutige Veranstaltung ist, hab ich mich für eine Latexapplikation mit hervortretenden Adern entschieden. Und das Ganze für das EIGENE Gesicht. Dafür brauchen wir: Gipsbinden, Modellgips, Knetmasse, flüssiges Latex, Vaseline, Mastix-Hautkleber, Kunstblut Im ersten Schritt musste ich einen Abdruck meines Gesichtes anfertigen. Hierbei empfiehlt sich die helfende Hand einer Person, die nun Stück für Stück das Gesicht mit kleingeschnittenen Gipsbinden in mehreren Schichten verkleistert, bis eine stabile „Maske“ entsteht. Die Nasenlöcher lässt man frei, Gesichtsbehaarung sollte man vorher großzügig mit Vaseline einfetten. Nach ca. 10-15 Minuten kann die „Maske“ vorsichtig entfernt werden. Als nächsten Schritt verklebt man die offenen Nasenlöcher und Ränder in mehreren Schichten. Nachdem nun auch die Nachbesserungen durchgehärtet sind, streichen wir die „Maske“ wiederum von innen mit Vaseline ein. Um einen Abguss meines Gesichtes herzustellen, habe ich ganz normalen Modell- oder Hobbygips verwendet, den ich nicht zu dick angerührt habe. Ist der Gips durchgehärtet, entfernen wir ihn aus der Gussform, überflüssige Vaseline wird abgewischt. Und nun habe ich mein Abbild mit Adern übersät. Dazu habe ich die Knete in kleine „Würste“ gerollt und diese dann direkt auf den Gipsabguss modelliert. Wer es einfacher mag, kann sich auch ein Schnitt-, Riss-, oder Kratzwunde modellieren. Nun müssen wir davon wieder einen Abdruck machen. Also die ganze Sache vorsichtig einfetten und dann wiederum mit angerührten Gips übergießen. Das Ganze aushärten lassen, Positiv und Negativ vorsichtig voneinander trennen. Im Negativ befindliche Reste der Knetmasse werden vorsichtig entfernt. Dabei ist höchste Vorsicht und Sorgfalt geboten! Meine Negativform sieht jetzt von innen aus, wie der Querschnitt eines Ameisenbaus. In diese Negativform gießen wir nun das Latex. (Ich selber habe von einem befreundeten Maskenbildner eine Spezialmischung bekommen, Latexmilch sollte es aber auch tun.) Das Latex verteilen wird nun sorgfältig mit einem Ohrenstäbchen im Negativ. Nach dem Durchtrocknen der Latexmasse kann die fertige Maske aus der Form ausgelöst werden. Vorsicht hier!!! Latex neigt zum Kleben. Deshalb die Oberfläche während des Auslösens auf der Innen- und der Außenseite mit Puder bestäuben. Nun noch ein wenig Make-Up und dann die Maske mit Mastix-Kleber aufs Gesicht geklebt, sichtbare Hautstellen geschminkt, reichlich Kunstblut drüber verteilt und schon hat man einen abgebrannten Zombie aus der Unterwelt. Viel Spaß beim Nachmachen

Nosferatu

Marco (Potsdam) schreibt: Kostüme selbermachen muss ja nicht immer heißen, dass man komplett auf vorgefertigte Teile verzichtet. Oder hat hier irgendwer ne Zahnkorrektur bei sich vornehmen lassen, um vernünftige Vampirbeißerchen zu bekommen? Siehste. Also um sich in einen halbwegs ordentlichen Nosferatu zu verwandeln, braucht man ein paar Grundlagen. Bei mir waren dass die Zähne, die Kontaktlinsen und natürlich die Schminke. Die hab ich mir alle – muss man ja keinen Hehl draus machen – bei Maskworld gekauft. Das Leichen Make-Up klappt dafür am besten, sind alle Farben bei, die man so braucht. Als erstes hab ich mir das komplette Gesicht und den Haaransatz an den Schläfen weiß getüncht, im Anschluss dann leicht die Wangenknochen farbig abgehoben. Sieht man auf dem Bild jetzt nicht so gut, dafür erkennt man aber, dass ich an den Augenringen nicht gespart hab 😉 Für diesen schön gelackten Scheitel hab ich Pomade genommen, gibt’s in der Drogerie. Ich glaube, ganz normales Kokosfett aus dem Supermarkt tut es auch, das is ja der Hauptbestandteil der Pomade. Wichtig ist auf jeden Fall die richtige Jacke! Ihr braucht eine mit hohem Kragen, die sich auch vorne hoch zuknöpfen lässt! Das verstärkt den Effekt des fehlenden Halses und der leicht gebeugten Haltung. In meinem Fall war es eine alte Seemannsjacke von meinem Vater. Dann noch die weißen Kontaktlinsen rein (unbedingt Pflicht – ist der Hammer!) und das Gebiss zwischen die Kauleiste – und fertig. Geht alles recht fix und macht was her. Was ich Leuten mit kurzen Haaren empfehlen kann: Vergesst nicht, euren Nacken ebenfalls weiß zu schminken! Wenn ich mich über das Büffet (oder über mein Opfer – hihi) gebeugt hab, konnte man meine gar nicht so vampirmäßige Nackenbräune sehen. Wer denkt denn schon an sowas?

Horror-Clown

Marcus (Berlin) schreibt: Hejhej, Nachdem mein erstes Kostüm leider kaputtgegangen ist, habe ich mit ganz einfachen Mitteln (Filmblut, einem Verband aus dem 1.Hilfekasten, einer Clownsnase, weisser Schminke und ewas Mastix zum fixieren des Verbandes und der Nase) ein tollen Horrorclown gezaubert. Das Highlight war eure Bloodshot Kontaktlinse, von dem paar habe ich nur eine genutzt, die andere habe ich ´nem Kumpel gegeben. Wie findet ihr´s? Beste grüße marcüs

Gratis-Grusel!

Creative Commons-Lizensierung und bewundernswerter persönlicher Einsatz machen es möglich: Ein kostenloses, qualitativ hochwertiges Hörbuch für Jedermann und -frau. „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Robert Louis Stevenson ist nun als Download verfügbar. Deef „Gefühlskonserve“ Pirmasens liest in über drei Stunden die spannende Geschichte der bekannten gespaltenen Persönlichkeit. Die Musik kommt von Chillerstadt, die Illustrationen (z.B. CD-Cover) von Jan Hähnel. Wer jetzt glaubt, die Qualität hielte sich in Grenzen, der irrt gewaltig! „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ ist ein wirklich gelungenes Werk, welches den Zuhörer in seinen Bann zieht. HIER geht’s zum kostenlosen Hörbuch und HIER zur Gefühlskonserve.

Sexy Halloween-Hexe

Falls Du anlässlich Halloween nicht mit Deinen Reizen geizen willst, probiere es doch mal mit diesem ansprechenden Outfit.

Es muss ja nicht immer gruselig sein! Verzichte auf überdimensionale Warzen und verkleide Dich stattdessen als heiße Hexe – sozusagen direkt zum Anbeissen! Da kann das schrumpelige Schreckgespenst von nebenan gewiss nicht mithalten… sorry, Frau von und zu Wulsche-Jacobs! Mit dieser dreiteiligen Kombination ziehst Du die Blicke von Kürbis-Köpfen und Werwölfen garantiert reihenweise auf Dich. Da stellt sich die Frage: „Süßes oder Saures?“ schon gar nicht mehr. Klassischer Hut, figurbetontes, schulterfreies Kleid, sowie neckische Strümpfe passen perfekt zueinander. Darüber hinaus harmoniert das Zusammenspiel von orange und schwarz vorzüglich mit jeder üblichen Halloween-Dekoration. Viel Spaß beim Verzaubern! Text: Sascha Adermann, 2008

Screaming Lord Sutch

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Screaming Lord Sutch, mit bürgerlichem Namen David Edward Sutch, wird am 10. November 1940 in der Londoner Grafschaft Hampstead geboren. In den 60ern ändert er seinen Namen in “Screaming Lord Sutch, 3rd Earl of Harrow“ – auch ohne adelige Herkunft. Als Inspiration für seinen Namen dient ihm Screamin‘ Jay Hawkins, eine amerikanische Blues-Ikone. Er gruselt sein Publikum mit exzentrischen Auftritte und fulminanten Bühnenshows. Als einer der ersten verwendet er Horrorelemente und Comedy-Splattereinlagen bei seinen Auftritten und gilt somit als ein Vorläufer des späteren Schockrocks. So performt er seinen bekanntesten Song “Jack the Ripper“ (1967) mit weißgeschminktem Gesicht, Zylinder und wehendem schwarzen Umhang. Auf der gleichnamigen Single sind Schreie fliehender Frauen zu hören. Bei seinen Liveauftritten holt er riesige Doppelherzen aus den Körpern seiner Opfer oder tritt mit einer rosa Klobrille auf den Schultern auf. Lord Sutch landete trotz einiger Bekanntheit nie einen veritablen Hit. Seine LP “Lord Sutch and Heavy Friends“ von 1970 trifft es ungeachtet namhafter Gäste, wie Jimmy Page und Jeff Beck, besonders hart. 1988 wird das Album von der BBC zur schlechtesten Platte aller Zeiten gekürt. Und auch in Colin Larkin’s Buch “The Top 1000 Albums of All Time“ liegt die Scheibe ganz hinten.

Official Monster Raving Loony Party

Genauso “erfolgreich“ wie als Musiker agiert Lord Sutch als Politiker. 1961 gründet er die “Sod’em All Party“, welche ab 1983 (nach zahlreichen Umbenennungen) “Official Monster Raving Loony Party“ (OMRLP) heißt. Mit abstrusen Forderungen kandidierte Sutch bei insgesamt 41 Parlamentswahlen. Doch seine Vorschläge, die Butterberge der europäischen Union in einen Skihang umzuwandeln oder in einem riesigen Laufrad mit Joggern und Arbeitslosen preiswerte Energie zu erzeugen, sind ihrer Zeit zu weit voraus: Er gewinnt keine einzige Wahl. Immerhin sind einige seiner langjährigen politischen Forderungen, wie der Wegfall der Sperrstunde und das Wahlrecht mit 18, heute in den britischen Gesetzen verankert.

Mit seinem verwegenen Erscheinungsbild, seiner ungewöhnlichen Art und seinen provozierenden Bühnenshows gilt Screaming Lord Sutch noch heute als einer der Wegbereiter für Schockrocker wie Alice Cooper. Am 16. Juni 1999 – ein Jahr nach dem Tod seiner Mutter – erhängt sich der von schweren Depressionen geplagte Screaming Lord Sutch.
Songs: Jack The Ripper Till The Following Night I’m A Hog For You Monster In Black Tights Murder In The Graveyard Draculas Daughter Monster Rock
Links: www.omrlp.com – offizielle Webseite der Official Monster Raving Loony Party www.rosalyn.me.uk/loonyarchive/ – ausführliche Archivseite über OMRLP und Screaming Lord Sutch mit Biografie und Diskografie Videos:
Text: Andreas Hartung

Larry MacCloud – Kämpfer gegen das Unfassbare

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Genre: Horror-Trash Autor: „Mephistro“ Länge: ca. 50min/Folge Tonstudio Braun Der Geisterjäger John Sinclair gehört zu den erfolgreichsten Hörspiel-Figuren der 80er und 90er Jahre. Sage und schreibe 110 Hörspiele entstehen beim Tonstudio Braun in Wiesbaden, bevor aufgrund eines Rechtsstreits mit dem Bastei-Verlag die Produktion erlischt. Nr. 107 erscheint als letztes vom Tonstudio Braun hergestelltes Sinclair-Hörspiel. Mangels kreativer Köpfe, schlauer Strategen und interessanter Ideen fällt den Hessen nichts Besseres ein, als John Sinclairs Erbe von einem ziemlich gesichtslosen Nachfolger antreten zu lassen. Sein Name: Larry MacCloud. Sie beschließen, die alten Sprecher und das vorhandene Equipment für diese neue Produktion zu nutzen und einfach zur Tagesordnung überzugehen.

Mein Name ist John-Larry Sinclair-MacCloud

Doch genau da liegt das Problem. Larry MacCloud ist eben nicht John Sinclair – auch wenn beide Männer Geister jagen und innerhalb der Serien identische Stimmen zum Einsatz kommen. Die Sprecher werden auf den Kassetten und CDs übrigens überhaupt nicht namentlich erwähnt und der Autor nennt sich „Mephistro“ – tolles Synonym! Es scheint, als ob keiner was mit dem armen Larry zu tun haben will. Insgesamt fällt vielen Hörern die Identifikation mit dem „neuen“ Titelhelden schwer. Einige stören sich gemeinhin an der „billigen“ Kopie, andere sind speziell und ausschließlich Sinclair-Nerds. Zwar gibt es treue Fans der Serie. Diese sind jedoch vielmehr Anhänger der vertrauten Synchronsprecher, als Freunde des neuen Protagonisten. Trotzdem bringt das Tonstudio Braun insgesamt immerhin 25 Folgen heraus, die bis zum heutigen Tage letzten Episoden erscheinen im Jahr 2005. Die Abenteuer von Larry MacCloud unterscheiden sich in Setting und Dramaturgie nur unwesentlich von denen des Geisterjägers John Sinclair. Qualitativ sind die Hörspiele zwar nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Was an hochwertiger Soundkulisse fehlt, macht die berühmt-berüchtigte Braun´sche Blut-Orgel wieder wett – sofern Du auf Orgeln stehst. Die etwa 50 Minuten dauernden Folgen sind halbwegs spannend erzählt, treffen aber nicht jedermanns Geschmack. Begeisterung für unheimliche, magische Abenteuer vorausgesetzt, wird Dir auch Larry MacCloud gefallen. Sprecher (u.a.): Marianne Mosa Helmut Winkelmann Karl-Heinz Staudenmayer Wolfram Weniger
Text: Sascha Adermann

Gabriel Burns

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Gerne: Mystery-Horror Autor: Autor: Raimon Weber (Folge 1-16), Andreas Gloge (seit Folge 17) Wenn eine Hörspielserie für Erwachsene in den letzten Jahren für Begeisterung gesorgt hat, dann ist es “Gabriel Burns“. Die von Volker Sassenberg produzierte Reihe erhielt eine  Vielzahl von Hörspiel-Awards und brilliert durch erstklassige Besetzung. Nicht nur das Stammpersonal gehört zur Sprecher-Elite, sondern auch namhafte Gaststars wie Bela B (Folge 6), Smudo (Folgen 10 und 11) und Jimmy Pop (Folge 15) geben sich die Ehre.

Mr. Burns brennt auf Antworten

Alle bisher erschienenen Folgen hängen inhaltlich miteinander zusammen und bauen aufeinander auf. Protagonist der Serie ist der völlig erfolglose Schriftsteller Steven Burns, der seinen Lebensunterhalt als Taxifahrer bestreitet. Eines Tages begegnet er einem Mann, der sich mysteriös Mr. Bakerman nennt. Der geheimnisumwobene Fremde überredet Steven Burns, als Detektiv einem ungewöhnlichen und unheimlichen Fall nachzugehen. Allerdings verrät er nicht, was für eine Reihe ominöser Vorkommnisse an dem Fall hängen. Ähnlich wie bei TV-Serien a là “Akte X“ oder “Lost“ liegt die vollständige Auflösung des Falls in weiter Ferne. Von der ersten Folge an forscht die Hauptfigur unablässig nach der Wahrheit und sucht Antworten auf brennende Fragen. Meistens, ohne aufklärende Antworten zu erhalten oder erhellende  Einsichten zu erlangen. Sogar nach knapp 30 “Gabriel Burns“-Folgen sind endgültige Erkenntnisse nach wie vor Mangelware.

Flüsterer, Zauberer und andere Baustellen

Ein flüssiges Etwas im Zentrum der Erzählungen scheint der Schlüssel zur Unsterblichkeit zu sein. Es geht dabei um ein Elixier namens Ila al Khalf, was soviel bedeutet wie Elixier der Rückkehr. Genaueres wollen wir nicht verraten. Überhaupt gibt es ständig andere, große und kleine Baustellen, an denen Steven Burns arbeitet. Welche Rolle spielt der Flüsterer? Wer versteckt sich hinter dem Namen Mr. Bakerman? Und wie zum Teufel hat Steven seinen vierjährigen Bruder Daniel bei einem Zaubertrick vor Beginn der Erzählung verschwinden lassen? Fragen über Fragen, deren erhoffte Beantwortung Dich von einer Geschichte zur nächsten ziehen soll. Leider musst Du dafür sehr, ja wirklich sehr, geduldig sein. Alles in Allem ist “Gabriel Burns“ ein rundum perfekt gelungener Ohrenschmaus. Ein Muss für Freunde unheimlicher Hörspiel-Serien. Fantastische, Film erprobte Sprecher verleihen den Personen ihren ganz eigenen Charakter und jagen Dir in Verbindung mit klug gesetzten Effekten ein ums andere Mal neue Schauer über den Rücken. Die etwa einstündigen Hörspiele sind dramaturgisch klasse. Allerdings fehlt es an zufriedenstellenden Zugeständnissen an den Hörer – zumindest was die Klärung brennender Fragen betrifft. Je nachdem wie ungeduldig Du bist, wird die Wartezeit auf neue Abenteuer so unter Umständen zur nervlichen Belastungsprobe. Obwohl die Atmosphäre eher düster ist und die Gewaltszenen in ihrer akustischen und gesprochenen Darstellung recht deutlich sind, erhält die Reihe durchgängig die Altersfreigabe ab 12 Jahren. Das gilt inzwischen selbst innerhalb der Fan-Szene als Running Gag. Okay, 15- oder 16-Jährige sind ja über 12 Jahre alt. Für jüngere Kinder ist es nämlich wegen der genannten Gründe nur bedingt geeignet. Länge: ca. 60min / Folge (variiert) FSK 12 Universal Music Sprecher: Jürgen Kluckert (u.a. Synchronstimme v. Morgan Freeman) als Erzähler Bernd Vollbrecht (u.a. Synchronstimme v. Antonio Banderas) als Steven Burns Ernst Meincke (u.a. Synchronstimme v. Patrick Steward) als Mr. Bakerman Björn Schalla (u.a. Synchronstimme v. Josh Hartnett) als Larry Newman Bianca Krahl (u.a. Synchronstimme v. Charlize Theron) als Joyce Kramer Trailer: http://www.gabriel-burns.net/
Text: Sascha Adermann

Bram Stoker: Draculas Gast – Horrorgeschichten (2 CDs)

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Wenn ich hier unterkommen kann, wird mir nichts mehr zu meinem Glück fehlen. (Malcolm Malcolmson) Autor: Lars Peter Lueg Genre: Klassischer Grusel Achtung! Der Titel “Draculas Gast“ führt den Hörer etwas in die Irre. Das macht aber nichts, sofern Du nicht selbst im Mantel mit Stehkragen herumläufst und dich ausschließlich NUR mit Dracula-Geschichten befasst. In erster Linie geht es bei den Erzählungen auf dieser CD nämlich gar nicht um den obersten aller Knoblauch-Hasser. Die drei Anekdoten sind  inhaltlich völlig verschiedenen. Sie sind aber alle gleichsam gruselig und  entstammen alle der Feder von Bram Stoker. Die beiden Kurzgeschichten “Im Haus des Richters“ und “Die Squaw“ kommen ohne “Dracula“ im Titel aus und beweisen, dass Hr. Stoker auch abseits seines legendären Hämoglobin-süchtigen Grafen zu gruseln weiß. Die titelgebende Episode “Draculas Gast“ ist ebenfalls sehr empfehlenswert, handelt es sich doch um ein Fragment aus dem “Dracula“-Roman, welches in der offiziellen Fassung nicht mehr enthalten ist. Der Grund: Der Fürst der Finsternis hat die Passage ultimativ weggebissen! Obwohl…, vielleicht hat Bram Stoker die betreffende Stelle auch selbst gestrichen. draculasgast1

Story-Block

“Draculas Gast“ beschreibt die Reise des engagierten Immobilienmaklers Jonathan Harker zu einem zukünftigen Mandanten seiner Kanzlei. Über Wien führt ihn der Trip in Richtung Karpaten bis nach Transsilvanien. Dabei stellt der junge und abenteuerlustige Brite fest, dass sein Geschäftspartner weit reichende Kontakte und Beziehungen pflegt… “Im Haus des Richters“ geht es um einen Mathematik-Studenten namens Malcolm Malcolmson. Weil der junge Mann Ruhe braucht, um für seine Abschluss-Prüfung zu lernen, begibt er sich in die Abgeschiedenheit eines öden Dorfes und bezieht nach einer Nacht im Gasthaus das verwegene, von den Anwohnern einfach nur “Haus des Richters“ genannte Anwesen. Dort muss er erleben, dass in jeder noch so alten Legende ein Fünkchen Wahrheit steckt… “Die Squaw“ erzählt von einem englischen Pärchen, das seine Hochzeitsreise in Deutschland verbringt. Die beiden lernen einen zuvorkommenden und sympathischen Amerikaner kennen, der sie anschließend begleitet. Als der Amerikaner in Nürnberg versehentlich (!) eine junge Katze vor den Augen der Katzen-Mutter durch einen Steinwurf tötet, nimmt der Schrecken seinen Lauf. Die Atmosphäre der Stories lebt von der Stimme Lutz Riedels. Er liest und betont die drei Erzählungen so stimmungsvoll, dass er es schafft, den Zuhörer über den Text wortwörtlich in die unterschiedlichen Kulissen zu ziehen – auch ohne jegliche akustische Untermalung. Ob diese Grusel-Geschichten klassischer Machart besonders unheimlich sind, ist zwar eher Geschmackssache. Sie bleiben aber auf jeden Fall bis zuletzt spannend. Länge: ca. 132 min (CD1: 67min; CD2: 65min) Sprecher: Lutz Riedel (die Stimme von Timothy Dalton)
Text: Sascha Adermann

H. G. Francis – Die Gruselserie (Teil 1-18)

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Autor: H. G. Francis Genre: Grusel-Trash

Neonfarben sollen ja wieder “in“ sein

Bist Du ein Hörspiel-Nostalgiker? Dann wartet hier auf Dich ein besonderer Leckerbissen. Die wahren Gruselfans unter uns kennen natürlich die quietschneonfarbene Europa Horror Serie von H.G. Francis, mit dem populären Logo des grinsenden Totenschädels auf dem Cover – schlicht und einfach “Die Gruselserie“ genannt. Ab 1981 verschafft diese Reihe dem ein oder anderen Hörspiel-Junkie erfolgreich eine Gänsehaut nach der anderen, und zwar durch eine fantastische Sprecherauswahl, sowie für diese Ära hervorragenden Soundeffekten und der beeindruckenden, wenn nicht sogar besten Musik, die die Welt des hörbaren Kopf-Kinos je vernommen hat.

Grusel-Zeitreise

Erinnere Dich… und sei ehrlich…  Anfang der 80er Jahre – der deutsche Westen – Tatort Kinderzimmer – der Kassettenrekorder spielt: Es ist bereits schon dunkel draußen oder Du hast einfach mit zugezogenen Gardinen nachgeholfen. Immer wieder schielst Du nach der Bettdecke. Du willst Dich am liebsten darunter verkriechen, aber bitte so, dass Du auch weiterhin gebannt der schneidenden Stimme Graf Draculas (Charles Régnier) lauschen, oder bei den Abenteuern des Reporterpaares Tom Fawley (Horst Frank) und Eireen Fox (Brigitte Kollecker) mitfiebern kannst. Ich, für meinen Teil, sitze zu dieser Zeit gerne unter dem Schreibtisch. Aber lassen wir das. Zurück in das Zeitgeschehen …

 

„Trash as Trash can“ oder „Auch Werwölfe sind kitzlig“

Bereits in den 70er Jahren erscheinen bei Europa einzelne Hörspiele des Grusel-Genres, welche in den 80ern wieder aufgegriffen werden, um mit weiteren neuen Geschichten “die Gruselserie“ zu komplettieren. Mannigfaltige Vorlagen bieten berühmte Hollywood Horror-, Grusel- und Science-Fiction Kinoklassiker der 50er und 60er Jahre, literarische Vorlagen sowie Sagen und Mythen aus der alten Welt. Der deutsche Buch- und Hörspielautor H.G. Francis, im wahren Leben eigentlich Hans Gerhard Franciskowsky, setzt in dieser Zeit jedes Thema geschickt in ca. 50 Minuten Ohrengrauen um, wobei einzelne Folgen überwiegend aus abgeschlossenen Geschichten bestehen.

Aus heutiger Sicht vielleicht ein wenig altbacken, sprühen die Dialoge in fröhlicher 80er-Jahre-Manier vor amüsantem Wortwitz und zweideutigen Anspielungen. Auch an Situationskomik spart man nicht. Wo sonst wird einem das Vergnügen zuteil, zwei betagten Ladies beim Erlegen eines Werwolfs zuzuhören oder Horst Franks groteske Waffe gegen solche Vollmond-Dämonen zu bewundern: das Kitzeln! Gerne lacht man auch über Szenen, die in ihrer Überzogenheit und Unglaubwürdigkeit einer gewissen Albernheit nicht entbehren können. Hysterisch kreischende Girls oder einfach zu häufig quietschende Türen leiten unter Umständen schon mal die Pipipause ein. Nichtsdestotrotz wird der Zauber des Gruselns in dieser Hörspiel-Serie überzeugend eingefangen. Wenn nämlich eine hysterisch brüllende Marianne von Klippstein-Kehlau als “Gräfin Dracula – Tochter des Bösen“ ihre potentiellen Opfer aus ihrem Versteck herausbrüllt, bleibt dem Zuhörer mit Sicherheit noch heute das Popcorn im Halse stecken! Apropos Hals … fassen wir zusammen … ob Dracula, Vampir, Teufel, Werwolf, Zombie, Horror-Ameise, Monsterspinne, Frankenstein, Mumie, Nessie & Co – sie, die Stars der berühmtesten internationalen Horrorszenarien, werden von Europa in der Ära der Steghosen, Netz-Hemden, Synthesizer-Musik und Fönfrisuren zu leicht bekömmlichen und vor allem unterhaltsamen Lauschhappen verwurstet. Lassen wir die Neuauflage der Serie von 1987 mit neuer Musik, geschnittenen Szenen sowie anderen Covern einmal außer acht, handelt es sich um absolut empfehlenswerten Hörspiel-Trash mit Kultstatus, der bis heute nichts an Hörfreude einbüßt. Also ab auf den Flohmarkt! Webseite: www.natuerlichvoneuropa.de 1981 ca. 50 Min. pro Folge FSK 12 EUROPA | Sony BMG Music Entertainment
Text: Cornelia Weidmann

Dr. Frankensteins Monster: Hintergrund, Verfilmung und Verkleidungstipps

Dr. Frankensteins Monster – die Hintergründe

Frankenstein oder der moderne Prometheus“ ist sicherlich eine der bekanntesten Horrorerzählungen aller Zeiten. Geschrieben wird sie 1816 von der 18-jährigen Mary Godwins (später Shelley) während eines längeren, verregneten Aufenthaltes am Genfer See. Anlass ist eine Abendgesellschaft mit ihrem Mann Percy Shelley, Lord Byron und dessen Leibarzt John Polidori. Angeregt durch die Lektüre zahlreicher Geistergeschichten entsteht die Idee, jeder der Anwesenden solle selbst eine gruselige Erzählung verfassen. Mary Shelley schreibt später, dass Gerüchte über galvanische Experimente Charles Darwins mit toter Materie, in Form eines Wurms, sie zu der Erzählung inspirierten. Der Roman wird erstmals 1818 (vorerst anonym) veröffentlicht. Der Wissenschaftler Victor Frankenstein erschafft aus Leichenteilen einen neuen Menschen. Entsetzt von seiner Schöpfung flieht er daraufhin und lässt seine verwirrte Kreatur zurück. Als Dr. Frankenstein beschließt, seine Schöpfung zu vernichten, hat diese sich bereits sprachliche und geistige Fähigkeiten erlangt. Frankensteins Monster fordert nun von Victor ein weibliches Gegenstück. Der Erschaffer willigt ein, vernichtet aber die halbfertige weibliche Kreatur wieder, aus der Befürchtung, die beiden könnten Nachkommen zeugen. Daraufhin nimmt die Kreatur Rache und tötet die frisch Angetraute seines Schöpfers in der Hochzeitsnacht.

„Es bewegt sich – es lebt – es lebt! ES LEBT … Nun weiß ich, wie Gott sich fühlt.“ (Victor Frankenstein)


 

Erscheinung

Heute ist die Kreatur und sein Schöpfer in der öffentlichen Wahrnehmung längst zu einer Person verschmolzen und wird vor allem mit der Darstellung und Maske von Boris Karloff – in der Verfilmung von James Wahle (1931) assoziiert. Mit hoher Stirn, hängenden Augenlidern und Stahlbolzen im Hals taumelt er bis heute durch Trickfilme, Comics, Werbung und Rockposter. Dabei ist die Kreatur in Mary Shelleys Roman ein fast überlebensgroßes, athletisches Geschöpf mit dichtem schwarzen Haar und perfekten Zähnen. Für die Augen orientierte man sich eher an einem Stich von Goya, dessen Darstellung eines Irren erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Monster der karloffschen Darstellung hat. Natürlich bleibt die Frage offen, wo in aller Welt der gute Victor Leichen mit so plattem Kopf und so hoher Stirn gefunden hat. Die berühmten Bolzen im Hals sind Überbleibsel der kurzlebigen Idee, die Kreatur als eine Art mechanischen Menschen darzustellen.

 Frankenstein Verfilmungen

Das Motiv von Frankensteins Monster wurde in unzähligen Verfilmungen immer wieder aufgegriffen. Der erste Film kommt 1910 in die Kinos und gilt bis in die 70er Jahre als verschollen. Am Bekanntesten sind sicherlich die Verfilmungen mit Boris Karloff als Frankensteins Monster und die Umsetzungen der Hammer Studios, wie “Frankensteins Fluch“ (1957) oder “Frankenstein schuf ein Weib“ (1967). Auch Robert De Niro versuchte sich 1991 an der Darstellung des Frankensteinschen Monsters. Leider haben die verantwortlichen Maskenbildner zu wenig Humor, um seine Stirn eindrucksvoll in die Länge zu ziehen oder Stahlbolzen in seinen Hals zu bohren. Auf diese Art und Weise kann sich De Niro mit einigen Narben verziert, ganz auf die ursprüngliche Shelleysche Intention der leidenden und ausgestoßenen Kreatur konzentrieren.

Frankenstein Verkleidung

Als Halloween-Verkleidung ist das Monster von Victor Frankenstein einer der Klassiker schlechthin. Allerdings ist das eigenständige Anbringen von Stahlbolzen im Halsbereich nicht zu empfehlen (habt ihr gehört, liebe Kinder: der Onkel hat NEIN gesagt), da es ein wirklich unangenehmes Zwicken im Kehlkopfbereich auslöst. Und auch das wochenlange schmerzhafte Abplätten oder Abschleifen der Kopfdecke ist nicht jedermanns Sache. Eine bewährte Möglichkeit ist dagegen, die Benutzung einer entsprechenden Ganzkopfmaske. Am Besten kombinierst Du diese charmante Gesichtsverkleidung mit einem schlichten schwarzen Jacket, wie es Boris Karloff in seinen Filmen trägt. Die Zweite Möglichkeit ist eine realistischere Version ohne Maske, dafür mit vielen Narben und leichter Verwesungs-Schminke. Das vermittelt den Eindruck, dass für Dein Gesicht wenigstens drei Menschen als Organspender tätig waren. In Lumpen gehüllt, evtl. die Arme und Beine unterschiedlich lang, gibst Du eine überzeugende Vorstellung eines Wesens, welches von seinem Schöpfer verlassen wurde, und seit mehreren Wochen orientierungslos durch die Alpen taumelt.  Frankenstein's Monster Maske aus Schaumlatex Schminkanleitung Frankensteins MonsterFrankensteins Braut Kostüm Bei Möglichkeit Nummer 3 solltest Du Dich an die originalgetreue Buchvorlage halten. Gehe als nackter, athletischer Zwei-Meter-Mann mit glasigen Augen auf die Party. Niemand wird wissen, was Du darstellst, aber alle werden Dein Kostüm toll finden. Als Verhaltenskodex gelten drei Regeln: 1. Der unsichere Gang. 2. Das Zerdrücken von Gläsern mit der Hand (Liebe Kinder! Siehe oben) und 3. Ab und zu dem Nebenmann die Hand auf die Schulter legen und dann gepresst stöhnen: „Mach mir einnneee FFRAAUHH!“. Bei einer Nebenfrau empfiehlt sich alternativ: „Giihhhbb mmirr LLIEEHBE!“. Wenn Dir das alles zu blöd erscheint, kannst Du auch einfach tierisch abtanzen – das sieht immer witzig aus. Egal in welcher der drei Variationen!
Text: Andreas Hartung

Dracula

Mythos und Charakteristik des berühmtesten Vampirs aller Zeiten

„Willkommen hier in meinem Hause! Treten sie frei und freiwillig herein!“ (Graf Dracula)

Hintergrund

Lange Zeit gelten Vampire nicht als die eleganten Herrscher der Nacht, sondern werden vom einfachen Volk eher als dumme plumpe Blutsauger beschrieben. Das ändert sich erst, als der junge Dr. John Polidori eine von Lord Byron verfasste Kurzgeschichte ohne dessen Wissen überarbeitet. Die Geschichte entspringt jenen geselligen Nächten, in denen auch “Frankenstein“ zum ersten Mal erzählt wird und ist ursprünglich Byrons Beitrag zu den nächtlichen Schauerrunden.

The Vampyre

Heimlich schreibt jedoch Byrons Leibarzt Polidori die Geschichte fast völlig um und gibt ihr den Titel “The Vampyre“. In der 20-seitigen Erzählung wütet ein attraktiver adliger Vampir voller Charme und Intellekt durch die feine Londoner Gesellschaft. Die Vampirfigur des Lord Ruthven ist eine Parodie auf Lord Byron selbst. Im Jahr 1819 wird das Büchlein unauthorisiert im New Monthly Magazine veröffentlicht – und wird sofort zum Bestseller. Das Werk wird Lord Byron zugeschrieben und sein eigentlicher Urheber bleibt unerkannt. Als John William Polidori im August 1821 im Alter von 25 Jahren stirbt, stellt der Leichenbeschauer eine natürliche Todesursache fest. Das Gerücht, Polidori hätte sich aufgrund von Depressionen und Spielschulden selbst mit Blausäure vergiftet, hält sich jedoch bis heute. Der Siegeszug des eleganten Vampirs ist nun nicht mehr aufzuhalten. In Frankreich entsteht ein zweibändiger Fortsetzungsroman (“Lord Ruthwen ou les Vampires“) und zahlreiche Theaterstücke folgen (u.a. von Alexandre Dumas). Im erfolgreichen Vampir-Fortsetzungsroman “Varney, the Vampire or The Feast of Blood“, sind bereits viele Elemente enthalten, die später bei “Dracula“ wieder auftauchen.

Inspiration im Traum

Den Auslöser für den “Dracula“-Roman markiert ein Traum, den Bram Stoker am 7. März 1890 geträumt haben soll. Junge Frauen wollen ihn darin auf den Hals küssen. Er leidet Todesängste, bis ein alter Graf wütend dazwischen geht. „Dieser Mann gehört mir!“ Er beginnt, sich Aufzeichnungen zu machen, sammelt in seinem Sommerurlaub auf Whitby erste Notizen über Schiffsunglücke und Folklore. In der Bibliothek macht er sich Notizen über den walachischen Beinamen Dracula und die Feldzüge des Woiwoden Vlad Tepes gegen die Türken. Stoker sammelt Inspirationen und Geschichten für eine Horrorgeschichte, weiß sie aber noch nicht zusammenzubringen. Als Assistent und Manager des berühmten Shakespeare-Mimen Henry Irving findet Stoker nur kurze Pausen, um an seinen Notizen zu arbeiten. Während seiner  Sommerurlaube in Whitby, an der Nordostküste Schottlands, lässt er sich von dem noch bewohnten Slains Castle inspirieren. Es wird die Vorlage für das Schloss Dracula. Weiter in den Osten dringt er nicht vor. Entsprechend frei geht er mit der Darstellung Rumäniens und der Vorlage des historischen Vlad Draculas um.

Lebendige Leichen?

Während Schreiber Stoker an der Lucy-Passage arbeitet, hört er eine Geschichte über seinen ehemaligen Nachbarn, den Maler und Dichter Dante Gabriel Rossetti. Dieser lässt siebeneinhalb Jahre nach dem Tod seiner Frau den Sarg öffnen, um ein beigefügtes Buch mit Liebesgedichten zu entnehmen und es zu veröffentlichen. Zu seinem Erstaunen stellt er dabei fest, dass der Leichnam noch gut erhalten, das Gesicht schön und die Haare voll und golden sind. Viele Berichte über gut erhaltene, geradezu frisch und lebendig aussehende Leichen nähren jahrzehntelang Gerüchte im einfachen Volk und den Glauben an die Wiedergänger. Zu dieser Zeit wird die Bevölkerung von Epidemien und Tuberkulose hinweggerafft. Beim Öffnen der Gräber vermeintlicher Wiedergänger infizieren sich tapfere Bürger auf Vampirjagd immer weiter mit den langlebigen und hoch ansteckenden Tuberkulosebakterien. Man sah ausgezehrte Verstorbene plötzlich fett und wohlgenährt in ihren Gräbern liegen. Was der einfache Mann nicht wusste: Wegen der Zersetzung des Körpers durch Fäulnisbakterien bläht sich der Körper auf. Die Oberhaut löst sich durch von Gasen ausgepresste Flüssigkeit vom Körper ab. Die Lederhaut wird sichtbar und wirkt frisch und neu – der Leichnam scheint  lebendig. Verwesungsprozesse im Inneren erzeugen so genannte schmatzende Geräusche. Während der Fäulnis tritt Flüssigkeit über den Mund aus den Atemwegen heraus, die wie frisches Blut erscheint. Die Erdbestattung mit ihrer fehlenden Sauerstoffzufuhr sorgt dafür, dass der Leichnam acht Mal langsamer verwest, als an der Oberfläche. In Verbindung mit ausreichend Feuchtigkeit können die Körperfette zu Wachs erstarren und den toten Körper dauerhaft konservieren. In Amerika wurde 1892 – fünf Jahre vor dem Erscheinen von Dracula – der letzte “Vampir“ exhumiert.

Die Story

Der Maklerangestellte Jonathan Harker besucht den rumänischen Grafen Dracula, um mit ihm über Immobiliengeschäfte in London zu verhandeln. Bald schon merkt er, dass es auf dem Schloss des Grafen nicht mit rechten Dingen zugeht. Dracula hält Harker fortan im Schloss gefangen und begibt sich an dessen Stelle nach London. Dort zieht er die schöne Lucy in seinen Bann und macht sie zu einer der seinen. Auch der herbei eilende Dr. Van Helsing kann sie nicht mehr retten. Gemeinsam mit Lucys Freunden nimmt der Arzt den Kampf gegen den Grafen auf, der sich nun Mina, der Verlobten von Harker, zuwendet.

Dracula ist da

Die Entscheidung für den endgültigen Titel “Dracula“ fällt erst in letzter Minute. Zur Auswahl stehen ebenfalls die Titel “Der Untote“, “Der untote Untote“ oder “Count Wampyr“. Im Juni 1897 erscheint schließlich die Erstauflage von Dracula mit 3000 Exemplaren. Zu Stokers Lebzeiten folgen noch acht weitere englische Ausgaben, auch wenn das Buch kein nennenswerter kommerzieller Erfolg wird. Selbst nach Strokers Tod kann seine Frau Florence Balcombe nicht vom mittlerweile großen Erfolg des Werkes profitieren. Sie versucht 1922 vergeblich, ihre Rechte an der ersten Verfilmung des Romans („Nosferatu – Symphonie des Grauens“) geltend zu machen.

Erscheinung

Bei seinem ersten Erscheinen beschreibt Jonathan Harker Dracula als „ganz in Schwarz gekleideten, großen alten Mann mit einem langen weißen Schnurrbart“. Mina schreibt später von harten, grausamen aber zugleich sinnlichen Gesichtszügen, sowie auffallend roten Lippen im Kontrast zu strahlend weißen Zähnen. Noch spricht niemand von schwarzen Umhängen mit aufgestelltem Kragen und rotem Innenfutter. Später notiert Mina, dass offensichtlich ein paar Naturgesetze für den Grafen nicht gelten. So wirft er keinen Schatten, besitzt kein Spiegelbild und kann Räumlichkeiten nur nach ausdrücklicher Einladung durch einen Bewohner betreten. Dafür hat die Kräfte, sich in einen Wolf oder eine Fledermaus zu verwandeln, kann Nebel materialisieren und sich so klein machen, dass keine verschlossene Tür ihn aufhält. Am Tage jedoch ist er machtlos. Außerdem kann er fließendes Wasser nur bei eintretender Ebbe und Flut passieren. Bei der Konfrontation mit Knoblauch oder geheiligten Dingen verliert er seine Macht. Ein Zweig wilder Rosen auf seinen Sarg gelegt, hindert ihn am Herauskommen. Und wenn man dann noch mit einer geweihten Kugel in den Sarg schießt, ist man ihn endgültig los.

Verfilmungen

Es existieren zahlreiche mehr und weniger gelungene Verfilmungen zum Thema Dracula. Eine der originalgetreuesten ist “Nosferatu – Symphonie des Grauens“ aus dem Jahr 1922. Zwar verändert man, um das Copyright zu umgehen, den Namen des Grafen und verlegt die Handlung von London nach Bremen, trotzdem bewegt sich diese Umsetzung sehr nah an der Roman-Vorlage. Die erste Verfilmung unter dem Namen “Dracula“ (mit dem legendären Bela Lugosi in der Hauptrolle) stammt aus dem Jahre 1933. Es folgen zahlreiche Crossover-Filme, wie “The House of Frankenstein“ (1944) oder “Abott & Costello meet Frankenstein“ (1948). Aber erst die farbkräftigen Verfilmungen der legendären Hammer Studios, wie  “Horror of Dracula“ (1958) oder “Dracula – Prince of Darkness“  bzw. “Blut für Dracula“ (Werbung: „Story? Was noch keiner sah! Thema? Blut für Dracula Mit Horror! Schock mit Sex hoch drei! Sorry, erst ab 16 frei!“) von 1965 mit Christopher Lee als Dracula setzen neue Maßstäbe. Die letzte prägende Verfilmung ist die eng an das Original angelehnte von Francis Ford Coppola. Gary Oldman spielt darin einen besonders feingeistigen, melancholischen Dracula. Diese Verfilmung von 1992 rückt wieder mehr den sinnlich-erotischen Kontext der Draculageschichte in den Vordergrund.

Verkleidung

Das klassische Dracula-Outfit hat Stil. Abendgarderobe ist angesagt. Zur allergrößten Not ein Regencape mit albern aufgestellten Kragen und leuchtend roter Innenfarbe. Aber würde sich ein jahrhundertealtes, ehrwürdiges rumänisches Adelsgeschlecht mit Hang zu exzentrischer Ernährung so kleiden? Vermutlich ja. Dank Filmen wie der neuen Dracula-Version von Coppola und Anne Rice’s Zyklus um das “Interview mit einem Vampir“, bist Du aber auch in eleganter Abendgarderobe passend gekleidet. Allerdings sind dann Accessoires, wie Zylinder und Sonnenbrille Pflicht.

Nosferatu Kostüm

Vampir Kostüm

Vampirfürst Maske aus Latex

Darüber hinaus lautet Regel Nummer eins: Achte auf Deine Zähne. Vampirgrafen, deren schlecht sitzendes Gebiss ständig in der Bowle landet, wirken schnell wenig Furcht einflößend. Ein ausgeprägter Sprachfehler auf Grund eines überdimensionalen Plastikgebisses vermindert ebenso deutlich die Chance, am Hals ihres bezaubernden Gegenübers zu saugen. Sonst heißt die Devise: Benimm Dich! Du entstammst einem uralten, rumänischen Adelsgeschlecht und nicht der Gummibärenbande. Leiste Dir leichte exzentrische Ticks, wie ein zuckendes linkes Auge oder eine seltsame Handbewegung, aber tanze keinen Twist! Versuche,  mit Akzent zu sprechen. Wenn das mehr nach Exilrussisch als Rumänisch klingt, ist das auch okay. Im Regelfall merkt das eh keiner. Und Klugscheißer werden normalerweise sowieso nicht zu Partys eingeladen. Natürlich musst Du Dich nicht an den eleganten Dresscode halten. Du kannst auch einen pubertierenden Vampir von der Straße spielen, wie er aus dem Film “Near Dark“ bekannt ist. Aber sei darauf gefasst, falls Du sabbernd und lallend über die Anwesenden herfällst, ganz flugs von der Party entfernt zu werden. Und wenn Frankensteins Monster dann noch den Rausschmeißer mimt, gibt das ein lustiges Bild ab. Nur nicht für Dich. Ach und denke daran: Vampire essen nicht! Na dann, eine gute Nacht!
Weitere und ausführliche Informationen rund, um die Kleidung des Vampirs, sein Wesen und seine zahlreichen Veränderungen, findest Du hier. www.maskworld.com/german/news/vampirkostuem Und eine große Auswahl an Vampirkostümen und Accessoires findest Du hier: www.maskworld.com
Text: A. Hartung

Die Nacht der reitenden Leichen

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(Aka: La Noche del Terror Ciego, Tombs of the Blind Dead, The Night of the Blind Terror) 1971 | 90min | FSK Keine Jugendfreigabe Gar grausig treiben es die alten Templer auf ihrer Ordensburg. Anstatt sich im Gebet zu vertiefen und sich um die Befreiung Jerusalems zu kümmern, wie es sich für gute Christenritter gehört, ergehen sich die Ordensbrüder in unheiligen Ritualen und führen sich auf, wie der Gottseibeiuns persönlich. filme-die-reitenden-leichen-2008-10-15-003Jungfrauen werden entführt, ihrer Kleider entledigt, grausam gequält und anschließend wird auch noch ihr Blut getrunken. Das kann ja nicht lange gut gehen. Schon bald steht ein tapferer bewaffneter Mob vor der Ordensritterburg und macht den wenig tugendhaften Treiben ein grausames Ende, indem es die Templer zeitgemäß auf dem Scheiterhaufen entsorgt. Doch so einfach ist den unfrommen Rittern nicht bei zu kommen. So erheben sie sich bis zum heutigen Tage, Nacht für Nacht aus ihren Gräbern und Gruften (welche die lynchenden Dorfbewohner freundlicherweise für die verhassten Ritter angelegt haben), um auf ihre Pferde zu steigen (die anscheinend direkt neben den Rittern oder mit ihnen begraben wurden) und durch die Gegend zu reiten. So sind sie wieder auf der Suche nach unvorsichtigen jungen Frauen, die halbnackig in der alten Ordensburg übernachten und denen sie alsbald das Blut aussaugen.

Zornige Zeitlupen-Zombies

Mehrere Elemente machen die spanisch/portugiesische „Reitenden Leichen“-Tetralogie einzigartig und zu einem Filmerlebnis der besonderen Art. Da sind zum Ersten die “Haupthelden“, welche anmuten, als wären sie auf einer insolventen Rummel-Geisterbahn gecastet worden. Die Leichen sehen aus wie verstaubte Knochengerippe mit Kapuzenumhängen, rein äußerlich in einem attraktiven Graubraun gehalten. Zum Zweiten: die toten Ordensritter bewegen sich in Zeitlupe! Sie reiten auch in Zeitlupe. Selbstverständlich holen sie trotzdem (fast) alle ihre Opfer ein. Das liegt auch daran, dass diese es oft vorziehen, sich schreiend in eine Ecke zu stellen, anstatt die alten Staubritter einfach umzutreten und gemütlich davonzuschlendern. Beim Tempo der untoten Templer könnten sich viele der jungen Damen vorher sogar noch etwas anziehen. Tun sie aber nicht. Zumal die Ritter, wie der englische Titel schon besagt, blind sind und sie ihre Opfer nur hören können. Drittes Highlight der “Reitenden Leichen“-Filme ist der Soundtrack, welcher aus einem amtlichen okkulten Chor besteht, wie ihn sonst nur die Italiener derart atmosphärisch zaubern können. Nun ist es recht einfach, sich über die “Die Nacht der reitenden Leichen“ lustig zu machen. Der erste Teil nervt beispielsweise mit einigen, sinnfreien Dialogen, die den Fluss des Filmes doch arg stören. Teilweise werden die Opfer völlig sinnlos zu Zombies mit Vampir-Ambitionen. Aber nicht alle. Sprich, ein schöner verquarkter Murks, wie ihn sich selbst Meister Fulci nicht sinnloser hätte erdenken können. Entspannt man sich aber und legt das Bedürfnis ab, immer krampfhaft über alles ironisch ablästern zu müssen, entsteht sogar eine gruselige Atmosphäre. Der Trick mit der Zeitlupe, nur unterlegt von den Hufgeräuschen der untoten Pferde, erweist sich (wenn man es zulässt) als äußerst wirkungsvoll und bedrohlich. Wahrscheinlich ist es hilfreich, den Film ein wenig mit kindlichem Gemüt zu betrachten, anstatt lässig den Bodycount runter runterzuzählen, um seine Kumpels zu beeindrucken. Natürlich kann man die Filme (insbesondere 2-4) auch einfach als Partyspaß schauen und ordentlich ablachen. filme-die-reitenden-leichen-2008-10-15-004filme-die-reitenden-leichen-2008-10-15-001

Vier Filme für ein Halleluja

“Höhepunkt“ der Reihe ist sicherlich der dritte Teil: Das Geisterschiff der schwimmenden (!) Leichen. Herzlichen Glückwunsch! Bei der Geburt dieser Idee, wäre ich gern dabei gewesen. Auf die Fortsetzungen: “Der Heißluftballon der fliegenden Leichen“, “Die Eisenbahn der reisenden Leichen“, “Die fliegenden Leichen fliegen zum Mond“ und “Die reitenden Leichen hauen den Lukas“ warten wir leider bis heute vergebens. Dennoch ist die von Amando de Ossario “Reitende Leichen“-Reihe eine der absonderlichsten und charmantesten Filmreihen des Horrorfilms. Eigentlich schade, dass solch ein kruder naiver Mix aus ernst gemeintem liebevollen Trash, Horror, Geisterbahn und einem Hauch von Gore heute nicht mehr möglich ist. Aufgrund seiner mitunter doch recht expliziten Szenen, existieren vom ersten Teil diverse geschnittene Versionen, teilweise fehlen bis zu 14 Minuten. Dabei fallen nicht nur Blut und Sex der Schere zum Opfer, auch die “Handlung“ ist gestrafft. 1971: Die Nacht der reitenden Leichen (La noche del terror ciego) 1973: Die Rückkehr der reitenden Leichen (El ataque de los muertos sin ojos) 1974: Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen (El buque maldito) 1975: Das Blutgericht der reitenden Leichen (La noche de las gaviotas) Trailer: Trailer: „Die Rückkehr der reitenden Leichen“ Trailer: „Das Blutgericht der reitenden Leichen“ Text: Andreas Hartung

Die Geständnisse des Grafen Dracula

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cover4(Orginaltitel: “The Dracula Tape“) Genre: Parodie Autor: Fred Saberhagen Verlag: Festa Im Dezember 1975 trifft das Ehepaar Arthur Harker (Nachfahre des berühmten Jonathan Harker) und Janet Harker, während eines Schneesturmes, völlig entkräftet und dem Kältetod nahe, im All Saints Hospital bei Plymouth ein. Ihr Auto wird wenig später, ca. 30 Meilen entfernt, mit steckendem Schlüssel und halbvollem Tank gefunden. Auf die Frage hin, warum sie ihr Auto verlassen haben und was es mit dem Tonbandgerät auf dem Rücksitz des Wagens auf sich hat, verweigern sie vehement die Auskunft.

Totgeglaubte reden länger

Nicht ohne Grund, denn das Tonband weiß die Antwort. Darauf erzählt ein zu Unrecht Totgeglaubter seine Geschichte. Sein Name, Vlad III. Drăculea, besser bekannt als Graf Dracula! Naja, eigentlich erzählt er nicht seine ganze Lebensgeschichte. Vielmehr unternimmt der Fürst der Dunkelheit den ersten und letzten Versuch, einige Halbwahrheiten ins rechte Licht zu rücken. Insbesondere wurmt ihn die Darstellung jener Ereignisse in dem Tagebuch-& Brief-Roman, welcher Bram Stoker als Autor weltberühmt macht. So beschreibt Dracula, wie er versucht nach London überzusiedeln. Leider scheitert er mit dem Versuch, sich mit dem Kanzleiangestellten Jonathan Harker anzufreunden. Leider kann er ihn auch nicht vor drei blutrünstigen Vampir-Damen gleichzeitig beschützen. Der in Panik verfallene Harker versucht sich in diesem heiklen Moment, durch das hohe Fenster aus dem Staub zu machen, während vor dem Tore eigentlich, eine von Dracula bereit gestellte, luxuriöse Kutsche mit uniformiertem Ziegeuner-Fahrer, auf ihn wartet um ihn zum Bahnhof zu fahren. Draculas Bemühen steht auch weiterhin unter keinem guten Stern. Die Mannschaft seines Schiffes meuchelt sich auf der Überfahrt nach England vor lauter abergläubischer Furcht selbst, während der verzweifelte Graf versucht, den Kapitän zur Kooperation zu bewegen. Er fürchtet auf Grund zu laufen und dabei seine Kisten voller Heimaterde zu verlieren. Doch damit nicht genug, heftet sich auch noch der sadistische und nicht mal richtig englisch sprechende – ein Umstand, der anscheinend in keiner deutschen Dracula-Übersetzung Berücksichtigung fand – Dr. Van Helsing an Draculas Fersen.

Dracula, der Frauen-Versteher

Dracula
Wir haben es immer geahnt: Dracula ist ein Frauenversteher!
Mit den Frauen läuft es hingegen viel besser. Lucy ist froh, dass sie endlich einen Liebhaber gefunden hat, der ihr nicht mit ausufernden Wort-Eskapaden einen Heiratsantrag macht. Harkers frisch Angetraute Mina erweist sich gar als Draculas große Liebe. Gemeinsam schmieden Mina und er einen Plan, Draculas Tod vorzutäuschen und somit seinen fanatischen Feinden zu entkommen. “Die Geständnisse des Grafen Dracula“ erzählt Stokers berühmten Roman aus der Sicht des obersten aller Vampire. Da sich der erzählerische Ablauf sehr eng an der Vorlage orientiert, hält sich der Spannungsaufbau zwangsläufig in Grenzen. Dafür ist es sehr amüsant zu lesen, wenn Dracula versucht, sein in eigenr Person sein nicht vorhandenes Personal zu ersetzen und zivilisiert zu wirken. Harkers dreckiges Geschirr wirft er einfach aus dem Fenster, in der Überzeugung, dass die goldenen Teller in einigen Jahren von allein sauber werden. Von der Leerung des Nachttopfes ganz zu schweigen. Süffisant verweist er auf die fehlenden, medizinischen Kenntnisse des “führenden Mediziners“ Dr. Van Helsing, der Lucy mit wahllosen Bluttransfusionen zu Tode kuriert. Zudem sinniert er darüber, ob ihn allein seine sexuelle Sprunghaftigkeit (wenn man das so bezeichnen darf) zum Hassobjekt der tapferen Männer werden lässt. Ein unterhaltsamer Lesespaß!
Text: Andreas Hartung

Baltimore, oder Der standhafte Zinnsoldat und der Vampir

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Baltimore-Cover

(Originaltitel: “Baltimore, Or The Steadfast Tin Soldier And The Vampire“) Genre: Vampir-Roman mit düsteren märchenhaften Elementen Autor: Mike Mignola / ChristopherGolden Verlag: Crosscult

  Europa ist am Boden. Die Hessenkriege, ein dem 1.Weltkrieg ähnliches Szenario, sind praktisch vorbei. Aber nicht Sieg und Niederlage führten wie sonst üblich zum Kriegsende. Nein, die graue Pest wütet mit verheerenden Auswirkungen in ganz Europa. Angesichts der tödlichen Krankheit desertieren Freund und Feind, um zu ihren Liebsten zu eilen. In dieser Zeit treffen sich, in einer vom Verderben gezeichneten Stadt, drei seltsame Gestalten.


Triebfeder der Pest

Grund für das Treffen an diesem unwirtlichen Ort ist die Bitte eines gemeinsamen Freundes, namens Lord Henry Baltimore. Nach einem erschreckenden Erlebnis auf dem Schlachtfeld weiß er als einer der wenigen Menschen, um die wahre Herkunft der Pest. Nicht Bakterien sind die Krankheitserreger, sondern Vampire! Wie Heuschrecken überziehen sie die Landstriche und lassen nichts Lebendes zurück. Nachdem seine Familie den Todbringern zum Opfer gefallen ist, schwört Baltimore Rache und wird zum unerbittlichen Jäger der nächtlichen Blutparasiten. Dazu benötigt er jedoch die Hilfe seiner drei potentiellen Mitstreiter. Der Seemann Demetrius Aischos, der verstümmelte Chirurg Lemuel Rose und der adlige Jugendfreund Thomas Childress folgen dem Ruf ihres Freundes. Sie sind bereit, der Geschichte Baltimores Glauben zu schenken und ihn in seinem Kampf zu unterstützen. Schließlich haben sie selbst  bereits erschütternde Erfahrungen mit dem Bösen gemacht. Zunächst aber warten die Drei vergeblich in einer öden Spelunke, bis endlich ein Bote eintrifft und ihnen das Tagebuch von Lord Baltimore übergibt. Von da an wissen die drei skurrilen Helden, wie sie ihrem Freund helfen können. Baltimore-4Baltimore-3Baltimore-2

Vom Comic zum Buch

“Baltimore“ ist ursprünglich als Comic geplant. Als Hellboy-Schöpfer Mike Mignola aber merkt, dass die Geschichte den Rahmen sprengen würde, holt er Christopher Golden als erfahrenen Mitautor ins Boot. Das Ergebnis ist ein über 300 Seiten starker Roman. Die Kombination des Märchens vom einbeinigen Zinnsoldaten (Titelheld Baltimore verlor im Krieg ein Bein), klassischen Vampir-Geschichten und düsterer Folklore funktioniert hervorragend. Genau wie in seinen Comics (“Hellboy“) benutzt Mignola Motive aus der Welt der Sagen und Märchen, die er in seine Rahmengeschichte kunstvoll einbindet. So lesen wir in “Baltimore“ von verwunschenen Städten, indianischen Wasserdämonen und einem Gestalten-Wandler in Form eines Werwolfes.

Vom Buch zum Film

BaltimoreEine Verfilmung der Geschichte ist ebenfalls geplant. Die Regie soll David S. Goyer  führen, der bereits u.a. bei “Blade Trinity“ als Regisseur und bei “Dark Knight“ als Drehbuchautor fungierte. Das Drehbuch schreiben Mike Mignolia und Christopher Golden zusammen. Obwohl man den Eindruck hat, dass Mignola den Kern der folkloristischen Versatzstücke relativ unberührt lässt und diese “nur“ stimmig in sein Gesamtkonzept integriert, entsteht eine dichte, düstere und geheimnisvolle Atmosphäre. Seine Leistung besteht vorrangig darin, viele dieser Mythen und Geschichten in ein zeitgemäßes Gewand zu kleiden. “Baltimore“ ist in sofern keine Neuerfindung des Genres. Aber es ist ein unglaublich spannendes Buch und schauriges Gruselmärchen. Das Buch enthält darüber hinaus zahlreiche Illustrationen von Mignola, die größtenteils wie Embleme wirken. Noch mehr großflächige Bilder wären zwar schön gewesen, dafür hat das Buch aber das schönste Cover der letzten Jahre. Und als Zugabe gibt es das Original-Märchen “Der standhafte Zinnsoldat“ von Hans Christian Andersen.
Text: Andreas Hartung Alle Illustrationen sind von Mike Mignola und wurden dem Buch entnommen.

Halloween Rezept: Würstchen-Finger

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Halloween Rezept Würstchenfinger - Ideal für Kinderparty Lecker Halloween Rezept Würstchenfinger
Was gibt es Schöneres, als genüsslich an den Fingernägeln zu kauen? Klar, ganze Finger zu essen! Am besten die von anderen Leuten … Unser Wölfchen zeigt Dir, wie Du mit ein bisschen Bastelei leckere Würstchen-Finger zaubern kannst.

Zutatenliste



Wiener Würstchen oder schmale Bockwürste – ganze Mandeln, die Du dann noch halbieren kannst – eine leckere rote Sauce, also z.B. Ketchup, Schaschlik-Soße etc.

Zubereitung


Halloween Rezept Würstchenfinger: AusgangsmaterialNimm ein Würstchen und ein kleines scharfes Messer zur Hand.
Halloween Rezept Würstchenfinger: Das NagelbrettAls Erstes schnitzen wir ein schönes „Nagelbett“ für unseren Finger. Dazu machst Du einen flachen Einschnitt an einem Ende der Wurst. Er sollte ungefähr 1 cm breit und 2,5 cm lang sein.
Halloween Rezept Würstchenfinger: Präparierung des FingersDen gerade gemachten Einschnitt trennst Du jetzt nicht komplett ab – wenn Du zwei, drei Millimeter davon übrig lässt, entsteht nämlich ein kleiner Spalt, in den Du dann den Nagel einklemmen kannst.
Halloween Rezept Würstchenfinger: Präparierung des Fingers 2Das abgeschnittene Stück steckst Du als Snack für zwischendurch in den Mund.
Halloween Rezept Würstchenfinger: Anbringen des FingernagelsHalbiere eine ganze Mandel der Breite nach, damit sie nicht zu dick ist. Ganz hart Gesottene können übrigens auch eingelegte Knoblauchzehen verwenden! Schiebe die Mandel als Fingernagel auf das ausgeschnittene „Nagelbett“ und drücke sie ein bisschen in die geschnittene Spalte hinein, damit sie hinten festklemmt.
Halloween Rezept Würstchenfinger: fertig!Schon ist der wichtigste Teil vom Würstchen-Finger fertig! Du kannst jetzt noch einige Falten in den Finger schnitzen, damit er noch realistischer aussieht. Ein paar Beispiele siehst Du auf dem dem ersten Bild.
Halloween Rezept Würstchenfinger: Auf dem Teller!Die so gebastelten Finger ordnest Du in einem schicken Rund an …
Halloween Rezept Würstchenfinger: Ketchup-Blut … und versiehst das mit Hilfe der roten Sauce mit jeder Menge „Blut“!
Halloween Rezept WürstchenfingerFertig ist ein schönes Finger-Food – im wahrsten Sinne des Wortes!

 Guten Appetit und ein gutes Fingerspitzengefühl!



Halloween Rezept: Pyramiden-Kuchen

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Halloween Rezepte Pyramidenkuchen 2

Sogar simpler Blechkuchen lässt sich mit einfachen Mitteln zur schicken Halloween-Dekoration machen! Unsere maskworld.com-Mumie zeigt Dir, wie das geht…

 

Zutatenliste

– Für dieses Halloween Rezept benötigst Du ungefähr ein Backblech voll mit flachem Blechkuchen. Am besten einfachen Zuckerkuchen oder trockenen Streuselkuchen. Selbstgebackener Kuchen ist natürlich leckerer aber die Mumie hat schlicht zu viel Angst vor unserem Gasherd … wohl wegen der offenen Flamme und der Mullbinden-Wicklung und so… – ein paar Palmen aus Pappe oder Pfeifen-Reiniger (oder von Playmobil oder aus dem Modelleisenbahnladen) eignen sich perfekt als Dekoration. Falls Du im Gegensatz zu uns keine Lifesize-Mumie hast, schneide ganz einfach eine aus Papier aus. – Als brennend heißen Wüstensand empfehlen wir Dir Puderzucker.
 

Zubereitung

Halloween Rezept Pyramidenkuchen: Streuselkuchen als GrundlageAls erstes muss die große Pyramidenbasis aufs Tablett. Die Mumie hat einfach zwei rechteckige Streuselkuchen aus dem Supermarkt zusammen geschoben und hatte Glück – denn es müssen sauber geschnittene Quadrate sein!
Jetzt musst Du die nächsten Kuchenstücke ca. 5 cm kürzer schneiden als die Basis.
Halloween Rezept Pyramidenkuchen: Bau der PyramideSo geht das immer weiter, bis Du bei einem kleinen Stück als Spitze der Pyramide angekommen bist.
Halloween Rezept Pyramidenkuchen: ArbeitspauseWas heißt hier langweilig? Antike, ägyptische Pyramiden-Arbeiter hatten es deutlich schwerer!
Halloween Rezept Pyramidenkuchen: Einsanden der PyramideÜber die ganze Pyramide und das Tablett wehst Du nun ordentlich „Sand“.Mit den Palmen und der schlurfenden Mumie bekommt die schmackhafte Pyramide einen würdigen Rahmen.
Halloween Rezepte PyramidenkuchenLecker!

 

Guten Appetit und viel Spaß beim Bauen!

 

Text: Gregor Knape