Unheimlich (&) gut: Steven Spielbergs „Super 8“ ab heute im Kino!

Filmplakat "Super 8"Wann immer der Kürbiskönig sein heimisches Kornfeld verlässt, um sich im Kino ein aktuelles Filmchen anzuschauen, legt er Wert auf ein Mindestmaß an Grusel und guter Unterhaltung. Da trifft es sich gut, dass ausgerechnet heute, am 04. August 2011, hierzulande ein solcher Film anläuft. Die Rede ist von „Super 8“. Eine stockfinstere Nacht im Jahr 1979. Bewaffnet mit einer (damals) zeitgemäßen Super-8-Kamera wollen sechs Schulfreunde, darunter der 13-jährige Joe Lamb, richtig schön amateurmäßig einen Zombie-Film drehen. Doch inmitten der Dreharbeiten auf dem Gelände eines abgelegenen Zugdepots ändert sich das Drehbuch der Freunde unfreiwillig, abrupt und dramatisch, als der Pick-up ihres Biologielehrers auf die Bahnstrecke und frontal in einen entgegenkommenden Zug rast. Ergebnis: Ein gewaltiger Feuerball, ein entgleister Zug, jede Menge Lärm und jede Menge Trümmer, darunter tausende kleine, seltsame, weiße Metallwürfel und ein Waggon, aus dessen Inneren berstende Schläge nach außen dringen. Klingt mysteriös? Ist es auch. Denn der Biologielehrer (der irgendwie überlebt hat) warnt die Kinder eindringlich, niemandem von ihrer Anwesenheit bei diesem Inferno zu erzählen, da sie sonst samt ihrer Eltern getötet werden würden. Die sechs traumatisierten Hobbyfilmer fliehen, bevor das Militär, genauer, die U.S. Air Force, eilig aufkreuzt und den Unfallort hermetisch abriegelt. In den nächsten Tagen häufen sich die unerklärlichen Vorkommnisse in dem Städtchen der Kinder: Selbst die treuesten Hunde hauen ihren Menschen ab, allerhand Metallgegenstände wie Motoren und Stromleitungen kommen abhanden und bald verschwinden auch die ersten Menschen spurlos. Während die Entwicklung des Filmmaterials im Gange ist, entwickelt ein kleiner weißer Metallwürfel, den Joe an der Unfallstelle an sich genommen hatte, ein Eigenleben und fliegt zum örtlichen Wasserturm. WTF? Doch damit nicht genug, denn bei dem, was auf dem Film zu sehen ist, bleibt den Kids die Spucke weg! In einem der Waggons befand sich etwas, das unbedingt raus wollte… klar, sonst hätte dieses „Etwas“ ja auch nicht so gegen die Wände des Waggons gehämmert… Gabriel Basso als Martin, Elle Fanning als Alice und Ryan Lee als Carey im Film "Super 8". Ron Eldard als Louis Dainard und Kyle Chandler als Jackson Lamb in "Super 8" | Photo credit: François Duhamel. © 2011 Paramount Pictures. All Rights Reserved. Natürlich ist „Super 8“ kein Horrorfilm. Eigentlich ist „Super 8“ nicht einmal ein Gruselfilm. Aber für einen Kinofilm, der eine Freigabe ab 12 erhalten hat, bietet er fast durchgängig jede Menge Spannung und dazu sogar ein paar unheimliche Momente, in denen einem die Schauer über den Rücken jagen. Da zeigt sich, dass Regisseur und Drehbuchautor J.J. Abrams („Star Trek“, „Lost“) sein Handwerk versteht und die Zusammenarbeit mit Produzent Steven Spielberg süße Früchte in Form einer packenden Handlung getragen hat. Wenn Du Dich von ein bisschen Tragik, Familiendrama, Liebe und anderem unvermeidlichen Hollywood-Gedöns nicht abschrecken lässt, dann solltest Du jedenfalls ruhig einen Blick riskieren. „Super 8“ – Offizielle Webseite „Super 8“ – Offizieller, deutscher Trailer

Fragen Sie Dr. Kürbis! – Teil 15: In welches berühmte Horrorhaus kann ich einziehen?


Die Frage:

Lieber Dr. Kürbis! Ich träume davon, in ein Haus zu ziehen, das Drehort eines bekannten Horrorfilms war oder zumindest in einem zu sehen ist! Welches würdest Du empfehlen und – falls Du das weißt – wie viel muss ich dafür ansparen? Bitte um Antwort, Thorben

Die Antwort:

fragen-sie-dr-kuerbisLieber Thorben, es freut mich zu hören, dass Du endlich bei Deiner lieben Mutter ausziehst. Soll ja schließlich kein Thorben (Norman) Bates aus Dir werden! Aber Spaß beiseite. Wenn Du Deinen Traum verwirklichen möchtest, dann solltest Du Dir über zwei Dinge auf jeden Fall im Klaren sein: 1. Du wirst nicht nur das elterliche Wohnzimmer, sondern auch gleich das Land verlassen müssen. 2. Du brauchst dafür mit Sicherheit ordentlich Schotter auf der hohen Kante. Und mit ordentlich Schotter meine ich nicht das bisschen Geld, das Deine lieben Großeltern ursprünglich für Deine Konfirmation zurückgelegt hatten. Was den ersten Punkt betrifft, so wird Dich Dein weiterer Lebensweg wohl in die USA und mit großer Wahrscheinlichkeit nach Kalifornien führen – Du wirst also eine Greencard brauchen. Denn gerade in dem bevölkerungsreichen „Golden State“ liegen einige der besten Adressen, die Du finden kannst. Nachfolgend möchte ich Dir ein paar reizvolle Beispiele nebst interessanter Infos um die jeweilige Immobilie geben – bei manchen kann ich Dir sogar sagen, was Dich der Spaß kostet!

Das „Halloween“-Haus

Das "Halloween"-Haus bzw. "Century House". | Quelle: http://www.myershousenc.com/original.htmDen Auftakt macht die Hütte, in der der sechs Jahre alte Michael Myers im Film „Halloween – Die Nacht des Grauens“ (1978) seine, vor dem Schminkspiegel sitzende, Teenie-Schwester Judith hinterrücks erdolcht. Das 1888 oder 1889 erbaute Haus ist heute unter der Adresse „1000 Mission Street“ in South Pasadena zu finden und seit den späten 80ern eine offiziell anerkannte und schützenswerte Sehenswürdigkeit der Stadt. Dass das Haus überhaupt noch steht, kommt einem Wunder gleich: 1987 sollte das damals noch in der „709 Meridian Avenue“ stehende Haus für den Bau eines Krankenhauses plattgemacht werden. Die Abrissbirne war schon am Schwingen, als ein couragierter Herr namens David Margrave den Fahrer des Abriss-Bulldozers überredete, früher Feierabend zu machen. Margrave kaufte das leer stehende, heruntergekommene Haus vom Besitzer Dr. Joseph Kohn für einen Silberdollar, musste aber einwilligen, es binnen einer Woche versetzen zu lassen. In Ermangelung von Grund und Boden bezahlte David einige Mitarbeiter eines Umzugsunternehmens, die das Haus in einer Nacht und Nebel-Aktion um wenige Meter versetzten – auf ein naheliegendes Bahngelände unweit der Gleise. Dort steht es noch immer, heute befinden sich die Geschäftsräume einiger kleiner, lokaler Unternehmen darin. Da das Gebäude nicht zum Verkauf steht, kannst Du nur versuchen, Dich einzumieten. Sofern Du direkt neben den Bahngleisen wohnen möchtest. Adresse: 1000 Mission Street (ursprünglich: 709 Meridian Avenue), South Pasadena, Kalifornien, USA Google Maps Preis:

Das „Amityville Horror“-Haus

Ich gehe einfach mal davon aus, dass Du Dir schon etwas repräsentativeres gönnen möchtest. Dann dürfte Dir das schöne, 1927 erbaute und aus dem 1979er Film „Amityville Horror“ bekannte Haus deutlich besser gefallen: Tolle Lage, 334 qm, fünf Schlafzimmer, drei Badezimmer, mit Gasheizung, Keller und Bootshaus. Du solltest allerdings wissen, dass das Haus nicht nur im Mittelpunkt des erwähnten Films stand, sondern tatsächlich Schauplatz eines Kapitalverbrechens war: der 23-jährige Ronald DeFeo Jr. erschoss 1974 in dem Haus eines Nachts seine Eltern und vier kleine Geschwister mit einem Gewehr. Später behauptete er, Stimmen hätten ihm die Tat befohlen. Die nächsten Bewohner, die Familie Lutz, kauften das Haus gut ein Jahr später für den Schnäppchenpreis von 80.000 US-Dollar. Allerdings wohnten sie dort nur knapp einen Monat, bevor sie das Anwesen Hals über Kopf verließen: Die schrecklichen, paranormalen Geschehnisse (nach dem Link einfach eine Seite weiter klicken) sind Gegenstand mehrerer Filme und Bücher. Das Haus wechselte noch mehrmals den Besitzer (und zwischendurch auch die Hausnummer von 112 zu 108), allerdings hat – soweit man weiß – keiner sonst irgendwelchen Spuk erlebt. Oder man wollte es nur nicht zugeben, da sich solche Spukgeschichten negativ auf den Verkaufspreis auswirken. Wahrscheinlich wurden deshalb die charakteristisch abgerundeten, „böse“ blickenden Fenster auf der Seite des Hauses gegen normale rechteckige Fenster getauscht. So wurde das Haus 1997 immerhin für 310.000 US-Dollar und zuletzt im Oktober 2010 für 950.000 US-Dollar verkauft. Adresse: 108 Ocean Avenue (ursprünglich 112 Ocean Avenue), Amityville, New York, USA Google Maps Preis: ca. 1.000.000 US-Dollar Das "Amityville Horror"-Haus mit den alten, halbrunden Fenstern. | Quelle: http://goo.gl/SLUqb Das "Amityville Horror"-Haus mit den neuen, rechteckigen Fenstern. | Quelle: http://goo.gl/2ZAxw

Das „A Nightmare on Elm Street“-Haus

Das Haus der Thompsons in "Nightmare - Mörderische Träume". | Quelle: http://thefilmsmith.com/2010/03/20/why-arent-we-killing-the-poor/Du hast ja gesagt, Du träumst davon, in einem Horrorfilm-Haus zu wohnen. Beim Stichwort „träumen“ musste ich natürlich gleich an den lieben guten Freddy Krueger denken. Im Film „Nightmare – Mörderische Träume“ (1984, Originaltitel: „A Nightmare on Elm Street“) ist ein schönes, 1919 erbautes Haus zu sehen, das in Los Angeles, genau genommen in Hollywood, steht. Im Film wohnen hier die Thompsons, wobei Tochter Nancy Thompson (Heather Langenkamp) die weibliche Hauptrolle spielte. Wenn Du zukünftig in diesem Häuschen mit seinen 250 qm, den drei Schlafzimmern und vier Bädern angenehm träumen willst, dann hat das allerdings auch seinen Preis: ca. 1.200.000 US-Dollar wirst Du wohl aufbringen müssen, denn Hollywood ist nun einmal ein teures Pflaster. Und ein bisschen über 1.100.000 US-Dollar hat schon der letzte Käufer im November 2006 locker machen müssen. Dafür hat er aber auch die Tür rot angemalt. Adresse: 1428 North Genesee Avenue, Los Angeles, Kalifornien, USA Google Maps Preis: ca. 1.200.000 US-Dollar

Das "Poltergeist"-Haus. | Quelle: http://gallery.heatherorourke.net/displayimage.php?album=53&pos=31

Das „Poltergeist“-Haus

Schon wieder Kalifornien! Das Haus, das im Film „Poltergeist“ (1982) zu sehen ist, hat durchaus was zu bieten: Nämlich immerhin 220 qm, vier Schlafzimmer, zweieinhalb Badezimmer (ja, so ein halbes Badezimmer wäre prima für einen alten Freund von mir, der seit seinem letzten Besuch bei mir nur noch ein Auge, einen Arm und ein Bein hat) und eine große Garage. Falls Du Dich mal mit dem Wohnmobil auf den Weg zum Hügel der blutigen Augen machen willst. Ob der Poltergeist noch in dem Haus wohnt? Keine Ahnung! Aber es ist nicht auf einem alten Indianerfriedhof erbaut worden und es steigen auch keine Leichen aus dem Pool. Schade eigentlich. Insofern: Wenn Du etwa eine halbe Million US-Dollar entbehren kannst, dann kannst Du den Besitzern das schmucke Haus sicherlich abschwatzen. Auf diesen Wert wird es nämlich momentan taxiert, obwohl es erst 2009 für noch nicht einmal 150.000 US-Dollar den Besitzer wechselte. Adresse: 4267 Roxbury Street, Simi Valley, Kalifornien, USA Google Maps Preis: ca. 500.000 US-Dollar

„Das Haus auf dem Geisterhügel“

Wenn schon keine indianische Grabstätte, dann vielleicht ein Geisterhügel? Und darauf ein Haus, das von der L.A. Times zum drittbesten Haus aller Zeiten in Los Angeles gewählt wurde, mit einer ganz ungewöhnlichen Architektur und einem fantastischen Panorama punkten kann? Na gut, das Attribut „Geisterhügel“ bezieht sich „nur“ auf den Titel des 1959er Grusel-Klassikers „Das Haus auf dem Geisterhügel“ (Originaltitel: „House on Haunted Hill“). Immerhin. Und immerhin könntest Du Dir ein paar Gäste einladen und ihnen erzählen, dass sie Geld bekommen, wenn sie eine Nacht in diesem Haus überleben. Raum genug bietet der zweigeteilte Gebäudekomplex mit seinen 557 qm, vier Schlafzimmern und viereinhalb Bädern (schon wieder so was Halbes) auf jeden Fall. Und ein bisschen Geld verschenken kannst Du bestimmt, wenn Du Dir das Haus, das eigentlich „Ennis House“ heißt, leisten kannst. Aber Vorsicht: Ich empfehle Dir, ein bisschen was auf der hohen Kante zu behalten. Erdbeben und starke Regenfälle haben das 1924 von dem berühmten Architekten Frank Lloyd Wright erbaute Haus arg in Mitleidenschaft gezogen. Es wurde zwar von 2006 bis 2007 teuer renoviert und steht seit einigen Jahren auf zahlreichen Listen, die es als architektonisches Kulturgut und gefährdete, historische Sehenswürdigkeit ausweisen. Dennoch bröckelt die Fassade an allen Ecken und Enden ab. Da hilft auch die tolle Aussicht über die Stadt wenig. Im Juni 2009 entschied die Ennis House Foundation, eine Stiftung zum Erhalt des Gebäudes, das Haus zum Verkauf anzubieten. Damals wollte man 15.000.000 US-Dollar haben. Nach einem Jahr ohne Käufer wurde der Preis um mehr als die Hälfte auf knapp unter 7.500.000 Millionen US-Dollar gesenkt. heute steht der Preis bei nur noch etwa 5.000.000 US-Dollar. Du siehst, die Zeit spielt also gewissermaßen für Dich. Aber leider auch gegen das Haus. Adresse: 2607 Glendower Avenue, Los Angeles, Kalifornien, USA Google Maps 1 Google Maps 2 Preis: ca. 5.000.000 US-Dollar (Tendenz stark fallend) Das "Ennis House" im Vorspann zu "Das Haus auf dem Geisterhügel" ("House on Haunted Hill"). Quelle: http://zinematiks.blogspot.com/2009/08/my-favourite-haunted-houses-of-cinema.html Das "Ennis House" dieser Tage. Quelle: Wikipedia

Das „[REC]“-Haus

Das Wohnhaus, in dem der Zombiestreifen "[REC] spielt. | Quelle: http://projectravel.com/barcelona/tag/rec/Ok, es muss ja nicht gleich Kalifornien sein. Es muss nicht einmal Amerika sein. Es muss auch kein Eigentum sein, wenn Du Dich mit einer Wohnung zur Miete zufrieden geben kannst. Denn auch in Europa kannst Du Dir ein gemütliches Zuhause suchen, das schon in einem Horrorfilm „mitgewirkt“ hat. Das Wohnhaus, das im Zombiestreifen „[REC]“ (2007) zu sehen ist, befindet sich nämlich in Spanien, genauer, im Herzen von Barcelona. Die Mieten sind nicht ganz billig, aber dafür könntest Du in einer der schönsten Städte Europas wohnen. 1000 Euro monatliche Miete solltest Du selbst für eine relativ kleine Wohnung auf jeden Fall einplanen. Wird bestimmt bald wieder was frei in dem Haus, wenn ich da so an die Bewohner des Hauses (im Film) denke… zumal ja im Herbst dieses Jahres das Prequel „[REC] Genesis“ kommen soll. Adresse: Rambla de Catalunya 34, Barcelona, Spanien Google Maps Preis: – Wenn Du Dir jetzt aufgrund der mitunter recht gesalzenen Preise überlegst, besser in ein Motel zu ziehen, das Deine Ansprüche erfüllt, so möchte ich Dich darauf hinweisen, dass das Bates Motel samt Psycho-Haus lediglich als Kulisse bei den Universal Studios existiert. Alternativ würde ich dann doch das real existierende Hotel „Timberline Lodge“ (hier die Ansicht) empfehlen. Das ist das Hotel, das im Film „Shining“ (1980) zu sehen ist. Rustikale Zimmer gibt es dort ab ca. 100 Euro pro Nacht. Ist zwar oft relativ kalt da oben in den Bergen, aber manch einer mag das ja. Außerdem kann man nicht immer alles haben. Sonst bleibt Dir nur, doch gleich selber ein Motel zu eröffnen, lieber Norman… ich meine natürlich, Thorben. Dein Dr. Kürbis

Du hast auch ein Frage an Dr. Kürbis? Dann schreibe eine Mail an: frage@halloween.de


Die Toten

5
Vor kurzem konnte man noch erleichtert sagen, dass unhöfliche Zombies, welche den Lebenden an ihr pulsierendes Innenleben wollen, vor allem ein amerikanisches, vielleicht noch ein italienisches oder spanisches Problem sind. Doch falsch gedacht. Mit etwas Verspätung erreicht die Zombiewelle auch die deutschen Provinzen. Der Comicverlag Zwerchfell will mit seinem ambitionierten Comicprojekt „Die Toten“ den „Walking Dead“ mal zeigen, wie man in Hamburg, Mannheim und Erfurt mit den stinkenden Untoten umgeht. Auf dem Erlanger Comicsalon 2010 stellte der Comicverlag Zwerchfell den ersten Band seines ambitionierten Projektes „Die Toten“ vor und konnte bereits beim Erscheinen des zweiten Bandes den Independent Comic Preis für den besten Independent Comic einsacken. Die Comicserie erzählt vom Ausbruch einer Zombie-Epidemie in good old Germany. In der Nachbarschaft also. Ausfahrt Autobahnkreuz Hohenflechten und bei Konnopke um die Ecke. „Die Toten“ ist keine stringent zusammenhängende Geschichte, sondern besteht aus Kurzgeschichten mit einzelnen Protagonisten, die anschließend nie wieder auftauchen (bzw. meistens am Ende sowieso tot oder untot sind). Doch zusammen ergibt sich daraus nach und nach das vielschichtige Bild einer deutschen Zombie-Apokalypse.
DieToten2CoverHard
Cover "Die Toten" 2 / Coverillustration: Ingo Römling
DieTotenCover1
Cover "Die Toten" 1 / Coverillustration: Ingo Römling

Jede Episode wird von einem anderen Zeichner/Texter-Team gestaltet. Vom Verlag bekommen diese nur die Richtlinien und die wichtigsten wissenschaftlichen Fakten über die einheimischen Zombies übermittelt. Schließlich wäre es nicht konsequent, wenn in Bayern die Zombies rennen und in Berlin schlurfen (zumal es – wenn überhaupt – sowieso eher umgekehrt wäre). Stefan Dinter und Christopher Tauber, die Köpfe hinter “Die Toten“, sind Fans der klassischen Zombies. Also den Zombies, die torkeln und schlurfen. Der Kürbiskönig stellte den beiden Machern und Zombiefreunden dazu in seinem Folterkeller ein paar tiefschürfende Fragen.

Interview mit den Machern der Toten

„Die Toten“ erzählt in mehreren abgeschlossenen Episoden vom Ausbruch einer Zombie-Epidemie in Deutschland. Die Geschichten spielen auf der Autobahn in Baden-Baden, bei München oder in Frankfurt am Main. Wodurch unterscheidet sich denn eine deutsche Zombie-Epidemie von z.B. einer amerikanischen? Erstmal durch die Waffen. In den USA greifen die Jungs einfach in ihr Handschuhfach und ziehen ’ne abgesägte Mossberg raus, um den Zombies die Köppe wegzuschießen. In Deutschland gibt es weniger Feuerwaffen, deshalb werden sich die Überlebenden wohl eher im Baumarkt mit Hieb- und Stichwaffen eindecken. Und dann durch die relative Enge – in Deutschland leben einfach mehr Menschen pro Quadratkilometer, dadurch kann sich die Seuche einerseits schneller ausbreiten und ist andererseits einfach näher an den Hauptfiguren. So richtig in der Nachbarschaft. Auch bei unseren langsamen Zombies. Welche Maßnahmen würde die aktuelle Bundesregierung beim Ausbruch einer Zombie-Epidemie ergreifen? Die aktuelle? Ach, eigentlich würde jede Regierung erst einmal beruhigen und beschwichtigen, am zweiten Tag bei der WHO nachfragen und die Entscheidung noch einen Tag aufschieben und am dritten Tag die Bundeswehr mit Sandsäcken losschicken. Also genau an dem Tag, an dem eh alles schon zu spät ist… Welche Maßnahmen SOLLTE sie, nach euren Zombie-Erfahrungen, stattdessen ergreifen?! Erstmal: Georg Seeßlen die komplette Handlungsmacht übergeben. Dann, einfach, aber unschön: Alle frischen Leichen SOFORT verbrennen. Keine Gräber, keine Ansprachen, einfach Asche. Infizierte müssen leider, leider sofort erschossen und verbrannt werden. Schon existierende Zombies mit Flammenwerfern bearbeiten oder in Containern fangen und ab in die Müllverbrennung. Wem das alles zu herzlos ist: In die Kühltürme von AKWs treiben, da kommt keiner raus, keiner rein und es gibt genug Platz. Hey, hat keiner gesagt, dass das schön wird, wenn in der Hölle kein Platz mehr ist und die Toten auf die Erde zurückkommen. Wo wäret Ihr vermutlich beim Ausbruch einer Zombie-Epidemie? Im Kaufhaus, in der Zombiehorde, auf dem Campingplatz etc.? Wie würdet Ihr Euch verhalten?! Tauber: Das Haus, in dem ich wohne, verbarrikadieren, alle Infizierten darin töten und die Treppe vom Parterre zum ersten Stock kaputt hauen. Meine Freundin darf mit rein. Ganz sicher ist es aber wohl eher so: Ich gehe schwer davon aus, dass ich unterwegs, um die Freundin zu retten, überfahren oder gebissen werde. Sollte ich bereits bei der Freundin sein oder sie während des ganzen Schlamassels mit mir Schluss machen, dann werde ich spätestens beim Zigarettenholen zum Zombie. Wobei… das fühlt sich als Nikotinjunkie auch ohne Untoten-Meute manchmal so an. Dinter: Mit Frau und Kind ab auf ein Boot und zur nächsten Insel. Da alles von Zombies reinigen und dann… halt auf der Insel leben. Woher kommt die anhaltende Begeisterung für Zombies, obwohl es sich bei diesen doch um eher stumme und handlungsarme Gesellen handelt?! Zombies sind einfach die besten Katalysatoren für Geschichten. Sie sind nicht romantisch wie Vampire, animalisch wie Werwölfe, programmiert wie Cyborgs. Sie haben keine Regeln, außer dass sie dich fressen wollen. Sie sind die menschenähnlichsten Monster, ohne dass sie selbst (noch) Menschen sind. Sie sind dein Ende.
DT1_P13
Ausschnitt aus "Die Toten" 1 / Zeichnung: Michael Vogt
DT1_P66
Ausschnitt aus "Die Toten" 1 / Zeichnung: Ingo Römling

Auf welche Schauplätze und soziale Typen können wir uns in den nächsten „Die Toten“-Bänden freuen? Eine ganze Menge verschiedene… eine Burg im Schwarzwald, ein Seniorenheim in Hamburg, ein Labor in Berlin, ein Bundeswehrcamp in der Mark Brandenburg, die Fußgängerzone in Heidelberg… jeder Autor und jede Autorin bringt eine neue Sicht und ein neues Setting mit ein. Das ist für uns auch einfach superspannend zu sehen, wenn die neuen Storys reinkommen. Welche sind Eure fünf All-Time-Zombie-Favoriten (Film, Comic, Buch, Hörspiel, Ballett etc.)? The obvious, really. „Dawn“ und „Day Of The Dead„, „Return Of The Living Dead“, [rec•], „Shaun Of The Dead“ und Max Brooks‘ „The Zombie Survival Guide“. Es gibt jede Menge Zombiekram, aber auch eine Menge, der einfach blöd ist… und im Zweifel sind wir auf der Seite von George A. Romero. Punkt. Welchen Film aus der Flut von Zombiefilmen der letzten Zeit, würdet Ihr den Lesern von halloween.de empfehlen?! Die englische Miniserie „Dead Set“ war unser Lieblingszombiebeitrag der letzten Zeit. „Zombieland“ war auch prima, aber „Dead Set“ schlägt so ziemlich alles.

Na, da ist der Kürbiskönig gespannt, ob „Die Toten“ langfristig das Potential hat, „Dead Set“ zu schlagen. Vorerst lässt er die Beiden aber erstmal mit dem Halloween.de-Redaktionszombie allein im Keller. Damit sie, wenn sie Zombies doch so sehr mögen, mal Erfahrungen aus erster Hand machen können. Schon erklingen die ersten Schreie hinter der nun fest verschlossenen Kellertür.



Immer aktuelle Infos über den aktuellen Stand der Epidemie gibt es auf: dem Blog zum Zombie-Comic dem Twitter-Account dem offiziellem Facebook-Account von Zwerchfell
Text: Andreas Hartung

Teufel Schminkanleitung

Teuflische Make-up Anleitung für die Verwandlung in den Fürsten der Hölle „Hallo und guten Tag! Schön Sie zu treffen. Vielleicht können Sie meinen Namen erraten? Falls Sie unzufrieden sind oder einen unerfüllbaren Wunsch auf dem Herzen haben: ICH kann Ihnen dabei helfen. Beinahe kostenlos. Gegen ein kleines Entgelt. Nicht der Rede wert. Nur ihre klitzekleine Seele. Die haben Sie bis heute ja sowieso nicht gebraucht, nicht wahr? Wenn Sie im Stau stecken, hilft die Ihnen ja auch nicht weiter. Habe ich Recht? Na, sehen Sie! Unterschreiben Sie nur hier hier und hier. Nein, einen Stift habe ich nicht. Unterschreiben Sie einfach mit Ihrem Blut. Ja, so ist es recht. Vielen Dank und dann bis… ähm bald.“ Die Teufel ist auf jeder Halloween-Party ein gern gesehener Gast. Gilt er doch als charmanter Plauderer, geistreicher Unterhalter und exzellenter Tänzer. Da nimmt man diesen leicht penetranten Schwefelgeruch gern in Kauf. Wenn auch Du Lust hast, zum Partymittelpunkt zu werden, solltest Du mal einen Blick auf die Deluxe Teufelsmaske werfen. Erstmal angelegt, würde Deine eigene Großmutter Dich nicht mehr erkennen. Nur das mit dem Schwefelgeruch musst Du dann noch alleine besorgen. Aber vielleicht lässt man das auch einfach weg.

Vorbereitung


Für die Verwandlung in einen Teufel benötigst Du das Teufel Deluxe Set von maskworld.com.
Dieses enthält:
  • rote Halbmaske aus Latex
  • rote Latexohren – rotes Kinn aus Latex
  • Draculazähne mit Abformmasse
  • Creme Make-up (z.B. Dämon Make-up von maskworld.com)
  • Mastix Hautkleber (12 ml)
  • Mastixentferner (50 ml)
detail_teufelmaske - Kopiedetail_teufelohrendetail_teufelkinn
detail_teufelcremedetail_teufelzähnedetail_mastix_ensemble
Du brauchst eine saubere Arbeitsfläche und einen Spiegel. Helles Licht und warmes Wasser helfen Dir, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Außerdem solltest Du folgende Dinge bereit halten:
  • eine kleine Schere (am besten eine Nagelschere)
  • einen Schminkpinsel und Schwämme (Du kannst aber auch nur Deine Finger verwenden)
  • etwas Küchenpapier oder Schminktücher
  • einige Wattestäbchen
Falls Du Effektkontaktlinsen (z.B. rote Kontaktlinsen „Teufel“ oder rot/schwarze Kontaktlinsen „Dämon“) tragen möchtest, denk bitte daran, sie vor dem Einschminken des Augenbereichs einzusetzen! hw-inline-lang-mutanten-und-kreaturen-4

1. Anpassen der Zähne

Bild 1Schritt 1 Löse die gesamte Abformmasse aus den Beuteln heraus und knete die beiden Komponenten (braun & weiß) mit den Fingerspitzen SCHNELL (ca. 10 Sekunden) zusammen, bis die Mischung einen einheitlichen Farbton angenommen hat. Forme daraus nun eine schmale Rolle in der Länge des Gebisses.
Bild 2Schritt 2 Lege die Rolle in das Gebiss. Drücke die Masse solange vorsichtig und gleichmäßig in das Gebiss hinein, bis etwas Silikon aus den Löchern an der Unterseite hervortritt. Je gleichmäßiger die Masse verteilt ist, umso besseren Halt haben Deine Zähne und das Gebiss kann unzählige Male verwendet werden.
Bild 3Schritt 3 Setze nun das Gebiss mittig auf Deine Zähne auf und drücke es mit geringem Druck an, bis Deine Zähne auf dem Kunststoff aufsetzen. Gleiche die Dentalmasse mit Deiner Zunge zwischen Gebiss und der Rückseite Deiner Zähne an. Nach ca. fünf Minuten ist die Masse ausgehärtet und Du kannst das Gebiss vorsichtig nach unten abziehen. Nun kannst Du mit dem Schminken beginnen. Die bereits angepassten Zähne setzt Du einfach ein, wenn Du fertig bist.

2. Anpassen der Latexteile

Anpassen der Teufelsnase des Teufels Make-upSchritt 4 Setze die Teufel Halbmaske einmal auf. Eventuell musst Du sie in zwei Teile schneiden, damit sie Dir perfekt passt. Trenne dazu die Halbmaske entlang der Augen in zwei Teile. Ansonsten schneidest Du nur die Augenlöcher aus.
Teufel Profi Schmink-Tipp (3)Schritt 5 Setze alle Latexteile einmal ohne Kleber auf Dein Gesicht auf. Korrigiere bei Bedarf die Latexteile mit der Nageschere bis sie dir perfekt passen. Schneide aus der Teufelsnase Nasenlöcher, die so groß sind, dass Du bequem atmen kannst.
Teufel Profi Schmink-Tipp (6)Schritt 6 Trage mit dem Pinsel sparsam Mastix auf, wo die Latexteile flach auf Deiner Haut angelegen haben. Tue dies mit einem Latexteil nach dem anderen. Beginne am besten mit Ohr und Kinn.
Teufel Profi Schmink-Tipp (8)Schritt 7 Drücke alle Teile richtig fest an Dein Gesicht an. Bei allen Teilen, die in der Nähe des Mundes verklebt werden (also bei den Nasen- und Kinnapplikationen) solltest Du den Mund unbedingt leicht geöffnet halten, damit das Latex die Bewegungen beim Sprechen gut mitmachen kann. Bei größeren Teilen hilft es oft, die Ränder nochmal nachzukleben. Besonders die feinen Ränder müssen sauber angeklebt sein, damit der Übergang möglichst unsichtbar wird.

3. Schminken der Maske


Schminken des Teufels Make-upSchritt 8 Grundiere nun dein Gesicht mit einem farblich abgestimmten Rot. Vergiss dabei nicht den Hals und die Ohren.
Teufel Profi Schmink-Tipp (13)Schritt 9 Mit Gelb kannst Du die hervorstehenden Stellen Deines teuflischen Antlitzes betonen. Trage es in deutlichen Tupfern mit einem Schwamm auf und tupfe dann nach aussen weg, damit sich ein sanfter Übergang bildet. Betone so die Wangenknochen, die Stirnfalten und das spitze Kinn, sowie die Nasenspitze des Teufels.
Teufel Profi Schmink-Tipp (14)Schritt 10 Gestalte nun mit dem Braunton ausdrucksstarke Schatten. Mit dem Schwamm kannst Du z.B. an den Schläfen und Wangen die Flächen einsinken lassen. Für tiefe Falten und die Nasenlöcher des Teufels solltest Du lieber einen feinen Pinsel benutzen.
Anleitung für das Schminken eines TeufelsSchritt11 Die Augen und die tiefsten Schatten kannst Du sparsam mit dem Schwarz betonen.
Teufel Profi Schmink-Tipp (17)Schritt 12 Bei dunklen Haaren oder einer schwarzen Perücke kannst Du mit schwarzer Wasserschminke oder dem Schwarz aus dem Creme Make-Up den Haaransatz besonders dunkel gestalten. Und schon hast Du Dich in einen waschechten Teufel verwandelt!

Profi-Tipp

Wenn der Mastix gut getrocknet ist, kannst Du die Übergänge fast unsichtbar machen, indem Du mit einem Wattestäbchen Horrorhaut (z.B. von maskworld.com) dünn aufträgst. Verwende dabei mehrere Wattestäbchen, weil die klebrige Flüssigkeit sonst unsaubere Ränder verursacht. Nutze einen Föhn, um das Trocknen der Horrorhaut zu beschleunigen. Es ist hilfreich, die getrocknete Haut etwas abzupudern, damit Du sie noch besser überschminken kannst. Benutze dazu handelsüblichen Make-up Puder oder Transparentpuder von maskworld.com. Ein Teufel Make-up lässt sich gut mit anderen Verkleidungen variieren

Abschminken:

Der Mastixentferner ist eine milde alkoholische Lösung, die ein einfaches und schnelles Abnehmen der Latexteile ermöglicht. Zum Lösen der Latexteile nutzt Du am besten Wattestäbchen, die mit reichlich Mastixentferner getränkt sind. Damit fährst du zwischen den Latexteilen und Deiner Haut entlang. Außerdem kannst Du ihn benutzen, um überflüssigen Mastix von Deiner Haut zu entfernen. Auch die Latexteile sollten immer gründlich gereinigt werden. Entferne alle Schminke mit warmem Wasser und Seife sowie den Mastix mit Mastixentferner. Trockne die Applikation dann und bewahre sie trocken und dunkel auf. So werden Deine Latexteile lange halten und beste Verwandlungsergebnisse erzielen.

VIEL SPASS BEIM VERWANDELN!


Der löchrige Boden unter den Füßen des gemeinen Bayern

Im Volksmund werden sie auch „Schrazelloch“, „Alraunenhöhle“, „Erdweiblschlupf“ oder „Zwergloch“ genannt – die Rede ist nicht etwa von den willigen Gespielinnen des Kürbiskönigs, sondern von den sogenannten „Erdställen“, unscheinbaren Tunneln, die den Freistaat in gewisser Weise wie einen löchrigen Käse erscheinen lassen und so manchen Forscher vor ein Rätsel stellen. Ein Erdstall im oberösterreichischen Bad Zell im Grundriss. | Quelle: Wikipedia © E. Fritsch/J. WeichenbergerEs sind kleine Tunnel. Tunnel, deren Eingänge in den Küchen alter Bauernhäuser oder mitten im Wald liegen können. Tunnel, die nur wenige Meter kurz oder mehrere hundert Meter lang und verzweigt sein können. Tunnel, über deren Herkunft, Sinn und Zweck sich neuerdings immer mehr „Erdstall“-Forscher die Köpfe zerbrechen. Schließlich handelt es sich dabei nicht um vereinzelte Naturphänomene, sondern vielmehr um bewusst angelegte Stollen. Allein in Bayern wurden bisher gut 700 solcher Anlagen nachgewiesen, in Österreich befinden sich etwa 500 weitere. Tatsächlich dürften es noch viele mehr sein. Es könnte sich also durchaus um irgendein merkwürdiges „Tunnel graben“-Ritual der Alpenvölker handeln – wenn nicht ähnliche Stollen auch in weiten Teilen Europas, z.B. in Irland, Frankreich, Spanien und Ungarn vorkämen. Auch wenn die Kommunikation mit den bayerischen Einheimischen nicht unbedingt leichter ist, als sie mit irischen Hirten oder ungarischen Bauern sein könnte, so konzentrieren wir uns trotzdem auf die bayerischen Tunnel. Die Einheimischen sagen, Wichtel (Kobolde) hätten die Tunnel gegraben und Erdgeister würden darin wohnen. Nun gut, solange man keine bessere Erklärung hat, muss man das erstmal so hinnehmen. Die meisten dieser Tunnel sind „nur“ 20 bis 50 Meter lang, was für einen Wichtel schon eine ordentliche Strecke wäre. Große Gänge kann ein durchschnittlicher Erwachsener gebückt durchqueren, kleinere können nur auf allen Vieren („Schlurfstrecken“) oder sogar kriechend („Schlupfe“) erkundet werden. Nun weiß man ja, dass die Menschen früher viel kleiner waren als heute. Aber so klein wie Wichtel? Wohl kaum! Wer also hat diese merkwürdigen Tunnel gegraben? Etwa doch Wichtel? Wikipedia sagt: „Nein, die Erdställe wurden von Menschenhand angelegt.“ Aber wann und warum? Zeitlich ließen sich die wenigen Funde innerhalb solcher Stollen anhand von C-14-Altersbestimmungen bereits grob auf das Mittelalter datieren, genauer, auf das 10. – 13. Jahrhundert. Doch darüber hinaus tappen die Forscher munter im Dunkeln. Dienten sie als unterirdische Stallungen, wie es der Begriff „Erdstall“ vermuten lassen könnte? Nein, denn „Stall“ bedeutet etymologisch soviel wie „Ort“ oder „Platz“. Außerdem hätte man dann Spuren von lecker getrocknetem Tierkot finden müssen. Die Tunnel sind aber fast alle nahezu besenrein vorgefunden worden. Könnten Vorräte in den Gängen gelagert worden sein? Theoretisch ja, allerdings sind viele der Tunnel so angelegt, dass sie im Winter mit Wasser voll laufen. Kaum vorstellbar, dass die alten Bayern so ihre Weißwürste und Brezeln konservierten. Am Gangende einer Erdstallanlage finden sich oft Sitznischen oder Sitzbänke. | Quelle: Wikipedia © Arnold Sich durch eine Schlupfstelle zu zwängen, kostet Überwindung. | Quelle: Wikipedia © Josef Weichenberger Charakteristisch für Erdställe sind die Engstellen. Man muss sich durch diese Schlupfe zwängen, um in den nächsten Gangabschnitt zu kommen. | Quelle: Wikipedia © Josef Weichenberger Viel wahrscheinlicher ist die Annahme, dass die Erdställe eine Form von Kultstätte darstell(t)en. Nicht, dass dort irgendwelche Opfer gebracht wurden. Vielmehr machen viele Erdställe den Anschein eines Rückzuggebietes. Ähnlich wie bei den Hopi-Indianern, die sich in Höhlen zurückzogen, um Antworten von Erdgeistern oder Mutter Erde direkt zu bekommen. In die Tunnel gehauene Sitzbänke, die sich in vielen der größeren Erdställe finden, könnten diese Theorie stützen. Auffällig sind auch Parallelen mit den Siedlungsgebieten und Routen keltischer Wandermönche, die vom Norden her Europa missionierten. Unweit vieler Stellen, an denen bisher Erdställe gefunden wurden, befinden sich auch sogenannte Viereckschanzen der Kelten, die auch Keltenschanzen genannt werden. Auch deren Funktion ist bis heute Gegenstand von Forschungen. Der Foto-Beweis: Es sind doch Kobolde! | Quelle: http://www3.htl-hl.ac.at/homepage/bok/dt/1ahlein/koestr.htmWas die Forscher bei ihren Untersuchungen der Erdställe unabhängig von allen Theorien aber am meisten irritiert, ist jegliches Fehlen mittelalterlicher Quellen oder Aufzeichnungen, die den Bau von Erdställen belegen. Es scheint, als wurden die Erdställe zunächst totgeschwiegen und später – ab dem 12. – 14. Jahrhundert – sogar oftmals ohne erkenntlichen Grund zugeschüttet. Möglicherweise, weil man als verwegener Tunnelgräber im erzkatholischen Bayern ohne Umweg als Ketzer auf dem Scheiterhaufen gelandet wäre? Oder aber, weil Wichtel eben doch Analphabeten sind? Wie auch immer, bis die Rätsel der „Schrazellöcher“ endgültig gelöst sind, darf jede Theorie in Erwägung gezogen werden. Wenn Du jetzt Feuer und Flamme für Wichtel und Erdgeister bist, dann empfehle ich Dir die Sonderausstellung „Erdställe – Rätselhafte unterirdische Gänge“ im RömerMuseum Kastell  Boiotro, die noch bis zum 15. November 2011 läuft.

Aus „Saw“ mach Spuk – „Insidious“ startet in den Kinos

Lange, lange hat´s gedauert, bis der neue Film der „Saw“-Macher einen deutschen Starttermin erhalten hat! Endlich dürfen die Zuschauer auch in heimischen Kinosälen kreischen, wie sonst nur beim Justin Bieber Konzert. Eine junge Bilderbuchfamilie ausInsidious Plakat 2 Frau, Mann und drei Kindern zieht in ihr neues Heim und hat zuerst das Glück allein. Doch es dauert gar nicht lange, da wird die Idylle der Familie von bedrohlichen Geräuschen und schockierenden Erscheinungen erheblich getrübt. Mal dringen ganz und gar unkindliche Laute aus dem Babyphon, mal bewegen sich Türen von selbst, was sie nun mal schlichtweg zu unterlassen haben (es sei denn, sie gehören zu einem Fahrstuhl). Als Sohnemann Dalton bei einer Klettertour auf dem Dachboden zuerst von der Leiter und dann ins Koma fällt, ist das Maß voll: Der Auszug aus dem Gruselschuppen ist unvermeidlich (weil der Antrag auf Mietminderung abgelehnt wurde). Doch auch in der neuen Bleibe setzen sich die unheimlichen Zwischenfälle fort. Die eilig herbei zitierte Geisterexpertin stellt nach eingehender Prüfung fest: „Nicht das Haus ist von Geistern besessen – sondern der Junge!“ Langschläfer Dalton hat nämlich die Fähigkeit, sich in eine dämonenverseuchte Zwischenwelt namens „Die Weite“ zu begeben, in der er nun durch seinen Unfall gefangen ist. Die gute Geisterfrau instruiert daraufhin den Familienvater, wie dieser in die Twilight Zone einchecken kann, um Junior aus den Fängen des Bösen zu befreien… astralkinderzimmerbesuch


Geister sägen an den Nerven

Die „Saw“-Macher James Wan (Regie) und Leigh Whannell (Drehbuch) legten mit ihrem Gruselschocker in Amerika den größten finanziellen Überraschungserfolg des jungen Filmjahres hin und begeisterten Kritiker und Publikum gleichermaßen. Manche mögen dem krassen Umschwenken von perversem Folterhorror zum klassischem Geistergrusel vielleicht skeptisch gegenüber stehen, doch die beiden haben schon mit dem (leider zu Unrecht untergegangenen) Handpuppen-Horror „Dead Silence“ bewiesen, dass sie auch ohne abgesägte Körperteile bestens unterhalten und erschrecken können. Die erste Hälfte von „Insidious“ (dt. hinterhältig) ist ein Glanzstück aus Spannung, vagen Andeutungen und heimtückischen Schockmomenten, die sogar alte Hasen erschrocken zusammenzucken lassen. Hut ab, vor soviel Mut, sich dem Mainstream-Horrorgetöse mit altmodischem Spuk á la „Poltergeist“ oder „Amityville Horror“ entgegenzusetzen. Leider bekommen die Filmemacher in der zweiten Hälfte dann aber Angst vor der eigenen Courage. Wenn sich Papa nämlich zu seinem Sohn in die Geisterwelt begibt, driftet der Film leider zusehends in ein knallbuntes Jahrmarktgetöse aus Dämonen, Special-Effects und Bodennebel ab, was nicht jedem gefallen wird. Äußerst schade, denn ohne diese übertriebene zweite Hälfte wäre „Insidious“ mühelos in den Olymp der gruseligsten Filme aller Zeiten aufgestiegen. Bis zum Abtauchen in Gespensterbahn-Gefilde ist der Film aber so gut, dass wir ihn Dir dennoch wärmstens ans Herz legen wollen. Geh rein… wenn Du Dich traust. „Insidious“ startet heute, 21. Juli, im Kino.

Fragen Sie Dr. Kürbis! – Teil 14: Wie kontaktiert man Geister?


Die Frage:

Lieber Dr. Kürbis! Ich bin sehr an Gesprächen mit Geistern interessiert, weiß aber gar nicht, welche Möglichkeiten es so gibt. Kannst Du mir da weiterhelfen? Vielen Dank, Dein Kai

Die Antwort:

Dr Kuerbis-4Lieber Kai, schon seit Anbeginn der Zeit strebt der Mensch danach, mit der Geisterwelt Kontakt aufzunehmen und mit Hilfe höherer Mächte Voraussagen für das eigene Dasein zu erlangen. Warum auch immer, ich kenne jedenfalls nicht viele Geister, die ich als Telefonjoker einsetzen würde. Früher benutzte man zur Anrufung gern bewusstseinserweiternde Substanzen oder übte sich in stundenlanger Meditation, in unserer bequemen und gesundheitsbewussten Gesellschaft greift man aber lieber auf einfachere Techniken zurück. Die verbreitetsten Methoden für die Standleitung ins Jenseits sind Gläserrücken, das Ouijabrett, Pendeln, die Transkommunikation und zuletzt das sogenannte „Mediale Schreiben“. Gläserrücken ist dabei die bekannteste und verbreitetste Methode der Kontaktaufnahme, denn sie ist schnell vorbereitet und benötigt kaum Vorkenntnisse. Du schreibst einfach kreisförmig alle Buchstaben des Alphabets auf einen Zettel, dazu die Zahlen 0-9 und die Antworten „Ja“ und „Nein“. Das Blatt Papier wird nun auf einen Tisch mit einer glatten Oberfläche gelegt und ein Glas mit der Öffnung nach unten darauf gestellt. Im leicht abgedunkelten Raum legen nun alle Teilnehmer ihre Fingerkuppen auf den Glasboden und wiederholen im Einklang die Worte „Wir rufen Dich, großer Geist“. Wenn der große Geist sich dann endlich ins Diesseits bequemt, beginnt das Glas über das Blatt zu rutschen und Du kannst Deine Fragen stellen. Die Antwort wird das beschworene Wesen dann übermitteln, indem es mit dem Glas immer kurz über den jeweiligen Buchstaben stoppt. Ein paar Regeln solltest Du dabei aber beachten: Eine weiße Kerze auf dem Tisch begünstigt das Beschwören eines guten Geists, außerdem ist Essen und Trinken während der Séance tabu. Du darfst keinen Tisch mit Metallkomponenten verwenden und den Geist niemals verärgern. Am Ende der Sitzung solltest Du Dich würdevoll von deinem Besucher verabschieden. Ein „Tschau, Hui-Buh, grüß Elvis von mir!“ ist da wirklich unangebracht. Ein ähnliches Prinzip verwendet auch das Ouijabrett oder Hexenbrett, das Du vielleicht aus dem Film „Paranormal Activity“ kennst. Es ist meist aus Holz gefertigt und neben Buchstaben und Zahlen noch zusätzlich mit kleinen Phrasen wie „Hallo“, „Danke“ oder „Ich gehe“ versehen. Statt eines Glases gibt es hier einen kleinen Zeiger, der über die jeweiligen Zeichen wandert. Auch hier ist es wichtig, nett zu dem Geist zu sein, sich nach dem Namen des Wesens zu erkundigen und sich zu versichern, dass es in guten Absichten vorbeischaut. Sollte dies nicht der Fall sein, brich Deine Sitzung umgehend ab, es sei denn, Du legst Wert auf vulgäre Beschimpfungen von der anderen Seite. Wichtig ist auch immer ein zeitlicher Rahmen, um den Geist nicht zu lange von seinem kuscheligen Jenseits zu trennen. Meistens verwendet man zur Zeitmessung ein Räucherstäbchen, das nach einer guten halben Stunde abgebrannt ist. Nimm am besten Weihrauch, das schützt auch gegen böse Geister. Ist das Stäbchen heruntergebrannt, solltest Du den Anruf möglichst bald beenden. glaswitchboard  

Am seidenen Faden

Beim Pendeln befestigst Du einen besonderen Gegenstand wie einen Edelstein oder einen Ring an einer Schnur oder einer Kette und lässt das Gebilde dann frei zwischen Zeigefinger und Daumen hängen. Als Rechtshänder solltest Du das Pendel in die rechte Hand nehmen, als Linkshänder in die linke. Wenn Du nun die Geister nach Antworten befragst, antworten sie Dir, indem das Pendel entweder in Längsrichtung schwingt (ja) oder in Querrichtung (nein). Du kannst Dir auch eine Pendeltafel basteln, indem Du ein Kreuz aufzeichnest, die jeweiligen Achsen mit „Ja“ und „Nein“ beschriftest und das Pendel darüber hältst. Das hilft dem Geist bei der Konzentration auf das Eigentliche, denn in der Astralwelt gibt’s nun mal einen Haufen Ablenkung. Wenn Dir jedoch ein einfaches „Jau“ und „Nö“ nicht genügt, kannst Du auch gern auf die ergiebigere Tonbandmethode zurückgreifen, auch als Transkommunikation bekannt. Obwohl, so einfach ist die 1959 entdeckte Kommunikationsart eigentlich gar nicht mehr. Sie setzt nämlich ein Radio mit manuellem Sendersuchlauf  und eine Kassette voraus, was ja heutzutage kaum noch aufzutreiben ist. Das Radio stellst Du zwischen zwei Sendern im Kurzwellenbereich ein und drückst die Aufnahmetaste. Während die Kassette läuft und sinnloses Gespratzel aufnimmt, denkst Du konzentriert an die Frage, dessen Antwort Du Dir erhoffst. Wenn Du nun die Aufnahme abhörst, wirst Du mit viel Glück eine Stimme zwischen dem nervtötenden Gedröhne hören, die Dir vielleicht Deine Frage beantwortet. Das sogenannte Electronic Voice Phenomenon wird auch in dem Film „White Noise – Schreie aus dem Jenseits“ thematisiert. planchBeim sogenannten Medialen Schreiben fungierst Du schließlich selbst als Aufnahmemedium. Du legst Deine Hand auf ein kleines Rollbrett, das sogenannte Planchette, welches mit einem Stift verbunden ist und konzentrierst Dich mit geschlossenen Augen auf ein gewünschtes Wesen. Nach einer Weile wird sich das Brett dann wie von Geisterhand bewegen (Haha, warum bemühe ich diesen Ausdruck denn erst jetzt?). Das dadurch entstehende Gekritzel soll dann nach einiger Zeit einen sinnvollen Text ergeben. Angeblich treten viele Leute so mit ihrem Schutzengel in Kontakt und noch angeblicher sind auf diese Art bereits unzählige Bücher und Musikstücke entstanden. Gar nicht so abwegig, manche Sommerhits kommen ja offensichtlich direkt aus der Hölle.
Nun, lieber Kai, ich hoffe, Du wirst eine der Methoden einmal ausprobieren. Entgegen meinem Naturell als Menschenfresser möchte ich an dieser Stelle aber noch zwei ernst gemeinte Hinweise geben: 1. Egal ob Du die Geisterbeschwörung ernst nimmst oder nur als launigen Partygag ansiehst, frag nie nach dem Zeitpunkt Deines Todes. Die Antwort wird Dich möglicherweise bis zu Deinem vermeintlichen Todestag extrem verunsichern. Und Du hast doch bestimmt schon genug andere Sorgen! 2. Ist man im Internet unterwegs, um die abscheulichsten Abscheulichkeiten aus aller Welt herauszusuchen, bemerkt man schnell, dass vor allem Jugendliche im Alter von 12 bis 13 Jahren sehr gern Gläserrücken spielen. Lasst es einfach sein, meine Kleinen. In Eurem Alter ist Euer Verstand noch viel zu unbedarft, zwischen Realität und Einbildung zu Unterscheiden. Im schlimmsten Fall löst eine Séance bei Euch Angstzustände und Psychosen aus. Ihr wärt nicht die Ersten, die nachts nicht mehr schlafen können, weil sie denken, ein Geist wäre in Ihrem Zimmer. Dabei ist da gar keiner. Nur ich unter dem Bett… Dein Dr. Kürbis

Du hast auch ein Frage an Dr. Kürbis? Dann schreibe eine Mail an: frage@halloween.de


Mopaditis – Monster der Welt


Wie sieht ein Mopaditis aus?

Der Mopaditis ist bei Tageslicht unsichtbar, er kann nur bei Dunkelheit und selbst dann wegen seiner schwarzen Gestalt nur schwer gesehen werden – z.B. im Mondlicht, in dem die sonst schwarzen Umrisse seines Körpers geisterhaft weiß erscheinen. Obwohl die Umrisse seines Körpers erkennbar sind, ist der Mopaditis dennoch „substanzlos“. Mopaditis | Quelle: Faszinierende Welt der Phantasie (Buch) Sieht so ein Mopaditis aus? | Quelle: http://2.bp.blogspot.com/  

Heimat:

Der Mopaditis macht das nördliche Territorium von Australien unsicher. Besonders auf den zwei größten Tiwi-Inseln namens Melville und Bathurst (etwa 80 km nördlich von Darwin, der Hauptstadt des „Northern Territory“) geht er um. landkarte-Mopaditis

Hintergrundgeschichte:

Der Mopaditis gilt beim Tiwi-Stamm der Aborigines als substanzlos, aber dennoch körperliches Abbild der Toten, als Geist der Verstorbenen. Obwohl die Mopaditis meist in Gesellschaft „leben“, wandeln von Zeit zu Zeit einzelne Exemplare umher. Dies passiert, wenn jemand stirbt und der dazugehörige Mopaditis nach drei Tagen Trauer die Grabstätte des Verstorbenen verlässt, um dessen Geburtsort aufzusuchen. Dabei wird er der Legende nach von schwarzen, ständig wild schreienden Kakadus begleitet. Auf dem Weg zur Geburtsstätte ereignen sich von Zeit zu Zeit Begegnungen zwischen Mopaditis und Menschen.

Opfer:

Einsame Wanderer, vor allen Dingen Ureinwohner und Einheimische, die nichts ahnend einem Mopaditis über den Weg laufen, ihm zu Nahe kommen und zum Opfer fallen, indem der Mopaditis sie als Begleitung „auswählt“.

Taktik:

Der Mopaditis verfolgt eigentlich keine richtige Taktik – abgesehen davon, sich an die Fersen derjenigen zu heften, die (unverhofft) seinen Weg kreuzen. Kommt es zum Kontakt zwischen Mensch und Mopaditis, so stehen dem Menschen zumindest die Haare zu Berge, er bekommt Gänsehaut und/oder feuchte Hände. In schlimmeren Fällen verlässt allerdings die Seele den betroffenen Menschen (um den Mopaditis zu begleiten) und dieser verfällt in einen Lähmungszustand mit Schaum vor dem Mund. Diesen Zustand nennen die Tiwi „Mopaditis-Krankheit“ (mopaditi sickness). In seltenen Fällen gelingt es Tiwi-Medizinmännern, den Geist wieder in den menschlichen Körper zurückzubringen.

Abwehr:

Es gibt nur zwei überlieferte, mehr oder weniger verlässliche Abwehrmöglichkeiten. Eine besteht darin, bei Anwesenheit eines Mopaditis so laut als möglich zu singen oder zu schreien (ist ja bei manchen Menschen schon fast das Gleiche). Eine andere Variante sieht vor, eine Fackel anzuzünden und sich in den Rauch der lodernden Flamme zu hüllen. Das Wedeln mit der Fackel über dem Kopf gilt daher als besonders wirkungsvoll.

Sonstiges:

Mopaditis können über Wasser laufen. Wäre ja sonst auch recht schwierig für die Geister, zum Geburtsort zurückzukehren (der bei den Tiwi-Aborigines nun einmal auf den Tiwi-Inseln liegt). Gegen die „Mopaditis-Krankheit“ soll es helfen, Blätter des Niaulibaums zu bündeln, zu erhitzen und auf beiden Seiten des Kopfes auf die Ohren zu drücken.

Schrecklevel: 5 von 13

Die Vorstellung seelenlos, gelähmt und mit Schaum vor dem Mund irgendwo im australischen Outback zu liegen, ist sicherlich nicht schön. Aber aufgrund dessen, dass der Mopaditis in einem relativ kleinen Gebiet sein Unwesen treibt und eigentlich nur ein armer, einsamer, unverstandener Geist ist, fällt der Schrecklevel nicht ganz so hoch aus.

Spuk unterm Riesenrad

0
Autor: C.U. Wiesner Genre: Kinder-Hörspiel Beim Titel „Spuk unterm Riesenrad“ kriegen viele Mittdreißiger leuchtende Augen: In den 80ern ist die witzige Märchenserie der absolute Straßenfeger in der DDR. Jetzt gibt es die Original-Serie als Hörspiel, aufgepeppt mit dem gut aufgelegten Autor als Erzähler. Die drei Berliner Gören Tammi, Umbo und WiesnerRiesenrad_VS.inddKeks (Achtung, Klischeefalle: Das sind Spitznamen und nicht etwa typische Ostnamen!) verbringen die großen Ferien bei Oma und Opa, die eine Geisterbahn auf einem Rummelplatz betreiben. Weil die Großeltern beschäftigt sind und die Brüder ein paar beschädigte Gespensterbahnfiguren reparieren, muss die kleine Keks eines Abends das Essen allein zubereiten. Doch sie wagt sich ausgerechnet an Griesbrei, was natürlich mächtig in die Hose geht. Wie Brüder nun mal so sind, würgen sie die angebrannte Pampe nicht etwa höflich herunter, sondern beginnen damit lieber eine zünftige Essensschlacht – mitten in der Geisterbahn. Es kommt, wie es kommen muss: Das klebrige Zeug fliegt wild durch die Gegend und landet auf der Hexe, dem Rumpelstilzchen und dem Riesen, die als elektronische Figuren die Besucher erschrecken. Der Großvater ist über diesen Vandalismus natürlich eher mäßig begeistert und verlangt eine umgehende Reinigung seiner mechanischen Angestellten. Doch weil das viel zu lange dauert, schmeißen die kleinen Racker jede Figur einfach in die Spree. Der Kontakt mit dem Wasser hat aber einen ungeahnten Effekt auf die Pappkameraden, denn plötzlich erwachen sie zum Leben und schwimmen unter den Augen der überraschten Kinder fröhlich an die andere Uferseite. Was für ein Schock! Die Kinder informieren sofort den Großvater und die Polizei, so dass es schon bald zu einer wilden Verfolgungsjagd vom Berliner Alexanderplatz bis zur Burg Falkenstein kommt. Als die Ausreißer schließlich ihr Ziel im Harz erreichen, haben sie durch ihre Kenntnis der mittelalterlichen Festung einen fast unschlagbaren Vorteil. Nur ein uralter Bannspruch, der irgendwo in den Tiefen des Gemäuers verborgen ist, kann jetzt noch helfen…

Hex and the City

„Spuk unterm Riesenrad“ ist ein modernes Märchen, das ausgelassen mit dem Kampf der Kulturen spielt. Wenn sich der Riese, die Hexe und Rumpi (auch der Spitzname) plötzlich in der Jetztzeit zurecht finden müssen, kommt es immer wieder zu äußerst skurrilen Vorkommnissen. So erhält die Hexe im Kaufhaus nicht etwa einen Besen, um damit zu flüchten, sondern kriegt von der Verkäuferin einen neumodischen Staubsauger aufgeschwatzt. Weil der aber mit Strom angetrieben werden muss, steckt die Hexe den Stecker kurzerhand in die Nase des äußerst jähzornigen Rumpi (siehe Cover). Solche witzigen Ideen und die Einbindung realer Schauplätze (die Gespensterbahn unterm Riesenrad gab es zum Beispiel wirklich) machen die siebenteilige Serie in der DDR zum Hit. Aber auch heute noch sind die Spuk-Abenteuer äußerst witzig und unterhaltend, so dass sie ab Mitte der 90er völlig zu Unrecht in den Archiven zu verstauben begannen. Einige Zuschauer von damals konnten die Serie dennoch nie vergessen.
Eineinhalb Jahre lang kämpft kaiRegisseur Kai Lüftner darum, seine liebste Kinderserie endlich als Hörspiel realisieren zu dürfen. Als er schließlich vom Autor C.U. Wiesner persönlich die Hörspielrechte übertragen bekommt, gibt endlich ein Verlag grünes Licht für ein „Filmhörspiel“. Dafür hat man die Original-Tonspur der Serie verwendet, so dass es ein erfreuliches Wiederhören mit den bekannten Stimmen aus den Kindertagen gibt. Wer jetzt befürchtet, dass sich das nach muffeliger Kassettenaufnahme aus der Mottenkiste anhört, kann beruhigt sein: Das Hörspiel klingt frisch wie der junge Morgen. Das gilt übrigens auch für C.U. Wiesner, den der Regisseur als Dankeschön für die Unterstützung mit ins Boot holte. Der inzwischen 78jährige gibt den Erzähler mit einer Vitalität, die geradezu ansteckend ist und die eh schon schwungvolle Geschichte noch einmal zusätzlichen Elan verleiht. Ein echtes Hörvergnügen, nicht nur für Ostalgiker!
Text: S. Werner

Zombieklatsche – „Dead Block“ erscheint für die Konsole

Horrorfans reiben sich vor Freude die blassen Hände: Die Spieleentwickler haben die Untoten für sich entdeckt. Beinahe monatlich schlurft ein neues Spiel auf unsere Monitore, mal brutal blutig, mal brutal albern. Wie „Dead Block“, das mit seinem comichaften Look für gutgelaunte Toten-Kloppe sorgt. Die Rockmusik ist der Untergang dDead-Blockes Abendlandes, die Moralwächter haben es doch schon immer gewusst. Als in den 50er Jahren der Rock ’n‘ Roll die USA erobert, ahnt noch niemand, welche fatalen Auswirkungen das schreckliche Geschrammel auf die Bevölkerung hat. Die Musik stammt nämlich direkt aus der Hölle und verwandelt jede unschuldige Leiche in einen blutgierigen Zombie. Die letzten Überlebenden der Apokalypse flüchten in die umliegenden Gebäude und verschanzen sich dort gegen die sabbernden Biester. Du spielst entweder den schnurrbärtigen Bauarbeiter Jack Foster, die kesse Politesse Foxy Jones oder den schwabbeligen Pfadfinder Mike Bacon, die sich in jedem Level lange genug gegen immer wieder aufbrausende Wellen von wandelndem Gammelfleisch verteidigen müssen, bis sie schließlich alle Bauteile einer gewaltigen Gitarrenanlage gesammelt haben. Daraus kannst Du dann ein riesiges Soundsystem zusammenschustern und die ungebetenen Gäste direkt in die Hölle zurückschwofen lassen.
brutzelblockademike
Spielefans kennen das „Tower Defense“ genannte Spielprinzip, in dem man immer lange genug gegen eine Gegnerhorde durchhalten muss, vom modernen Klassiker „Plants vs. Zombies“. Bei „Dead Block“ steuert man allerdings selbst eine Figur durch das bedrohte Gebäude und kann den wandelnden Verblichenen direkt ein paar saftige Backpfeifen verpassen. Jeder Charakter verfügt dabei über individuelle Waffen und Fähigkeiten, wie dicke Wummen oder explodierende Hamburger. Um Fenster und Türen zu verrammeln, musst Du erst einmal entsprechende Ressourcen im Haus sammeln. Dafür zerlegst Du einfach sämtliche Möbel und kannst dann fröhlich den Zimmermann heraushängen lassen. Absolutes Highlight des Spiels sind aber die verschiedenen Fallen, die man in „Kevin allein zu Haus“-Manier in die Türrahmen basteln kann. Da knallen Toilletten auf die latschenden Leichen, Eisfallen machen Tiefkühlkost aus ihnen und umgebaute Mikrowellen lassen Barbecue-Feeling aufkommen (siehe Video). Durch den quietschbunten Comiclook ist das einfach verdammt spaßig anzusehen, was sogar zu einer erstaunlichen Altersempfehlung von 12 Jahren geführt hat. Da Du „Dead Block“ auch Co-op im Splitscreen spielen kannst, kannst Du also auch mit Deinen jüngeren Geschwistern oder gar Kindern beruhigt in die Schlacht ziehen. Man kann den Nachwuchs gar nicht früh genug auf den Kampf gegen das Böse vorbereiten. „Dead Block“ erhältst Du als Download für die Xbox 360 (800 Punkte) und ab 21. Juli für die PS3 (9,99€). Auch eine Demo-Version findest Du in den entsprechenden Stores. Eine PC-Version ist in Arbeit.

Zwei Spukhäuser und ’ne Killerknipse – drei DVD-Premieren im Test

Nein, der Horrorfilmfan hat es diesen Kinosommer wirklich nicht leicht. Mit „Insidious“ startet Ende Juli der einzige Gruselstreifen des Monats, danach dauert es wieder vier Wochen, bis dann endlich „Final Destination 5“ über die Leinwand flimmert. Zum Glück sieht es auf dem Heimkinomarkt nicht so mau aus: Heute haben gleich drei Werke Premiere. Ob die was taugen, liest Du hier.

Destination Death

Ein Haufen unsympathischedestinationr Jugendlicher (sorry, aber schau Dir doch nur mal das Bild an) macht Urlaub in Marokko. Obwohl wir im Zeitalter des Handys leben, will uns der Film weismachen, dass niemand von ihnen eine Kamera am Start hat. Nee, is klar! Im Hinterzimmer eines Basars entdecken sie dann aber eine preiswerte Sofortbildkamera aus den 60er Jahren. Gekauft – geknipst, der Urlaub kann beginnen. Dummerweise stellen die Jungs und Mädels zu spät fest, dass ein fieses kleines Geheimnis im Preis mit inbegriffen ist: Jeder, der von der Schnäppchen-Kamera fotografiert wird, stirbt kurz darauf einen grausamen Tod. Was ist da los? EHEC auf der Linse? Geht Karl Lagerfeld um und killt jeden, der vor der Kamera einfach nur scheiße aussieht? Die Kids müssen jetzt ganz schnell hinter das Geheimnis des Apparats kommen, sonst ist es für sie alle zu spät! *dramatische Musik* „Destination Death“… Destination… hmmm, woran erinnert uns das nur? Es ist einfach herrlich, wie der deutsche Filmverleih uns hier für dumm verkaufen will, im Original heißt der italienische Horrorfilm einfach „Smile“. Das ist aber nicht die einzige Frechheit, die sich die DVD leistet. Das dicke FSK 18-Logo auf der Hülle bezieht sich nämlich nicht etwa auf den Film, nein, nur der Trailer von „I Spit On Your Grave“ auf der DVD ist ab 18, der Film selbst ist ab putzigen 16 Jahren. Und so kriegst Du nicht etwa den angekündigten Slasher im Stil von „Freitag, der 13.“ geboten, sondern einfach nur einen holprigen 08/15-Abzählreim des Todes, in dem die Morde nur im Ansatz gezeigt werden. Spannung ist Mangelware, originelle Todesarten nicht vorhanden und das einzig erschreckende am Film sind die Dialoge. Also leider zu Recht direkt auf DVD gelandet und damit nur extrem eingeschränkt von uns zu empfehlen. Destination Death Erhältlich ab 7. Juli 2011 DVD 13€, Blu-ray 17€

Eingemauert

walldSam Walczak ist jung, weiblich und Abrissexpertin. Die wandelnde Männerfantasie kommt frisch vom College und kriegt von ihrem Vater gleich einen dicken Brocken vorgesetzt. Einen dicken Betonbrocken. Der riesige graue „Malestrazza“-Komplex im Nirgendwo soll endlich aus der Welt geschafft werden, deshalb fährt Sam allein in die Einöde und bedauert bald ihre Berufswahl. Der düstere Betonklotz ist ihr nämlich unheimlich, zudem sind die letzten Bewohner total gemein zu ihr. Nur der junge Jimmy ist nett, woran das wohl liegen mag? Der Hochhaus-Casanova erklärt ihr auch sofort die Hausregeln, nach denen sie niemals das Dach betreten darf und auch den achten Stock meiden soll. Ist ja auch gar kein Problem für eine Abrissmanagerin, mal ein ganzes Stockwerk nicht zu vermessen, dass wird später sicher von alleine zusammenfallen. *Augenroll* Sam wird daraufhin neugierig und erfährt im Internet, dass Architekt Malestrazza ein Wahnsinniger war, der Menschen lebendig eingemauert hat. Und zuletzt soll er selbst Opfer seines Betongrabes geworden sein. Wie auch immer das gehen soll. Als sich Sam auf Spurensuche im Gebäudekomplex begibt, landet sie plötzlich in einem Labyrinth hinter den Mauern. Doch der Rückweg ist versperrt. Und Sam macht eine Entdeckung, die sie erschüttert. *andere dramatische Musik* Zugegeben, das karge, düstere Gebäude ist als Schauplatz wirklich außerordentlich gelungen. Die langen, leeren Gänge, die endlosen Treppen und das erdrückende Neonlicht drehen ordentlich an der Atmosphäre-Schraube. Vergleiche mit „Shining“ würden sich da anbieten, allerdings trennen beide Filme Universen, so dass wir jetzt doch keine „Shining“-Vergleiche ziehen. So! Nach einem vielversprechenden Start geht „Eingemauert“ nämlich ganz schnell die Puste aus. Die Story wirkt schnell beliebig und irgendwie bekannt, zudem kann sich das Drehbuch nicht zwischen rationaler und übernatürlicher Erklärung der Ereignisse entscheiden, was Dich am Ende ziemlich unbefriedigt zurücklassen wird. Und Apropos befriedigt: Warum Hauptdarstellerin Mischa Barton („O.C., California„) auf dem Cover unbedingt einen Bikini tragen musste, verstehen wir auch nicht. Spricht aber nicht unbedingt für den Glauben des Verleihs an den eigenen Film. Leider auch nur eine mäßige DVD-Premiere für extrem verregnete Sonntage. Eingemauert Erhältlich ab 7. Juli DVD 10€, Blu-ray 15€

The Silent House

Die junge Laura soll the-silent-housegemeinsam mit ihrem Vater ein altes Haus entrümpeln, damit der Besitzer es später verkaufen kann. Als es Dunkel wird, müssen die beiden in dem verfallenen Gebäude übernachten. Da alle Fenster mit Brettern vernagelt sind, beginnt sich Laura schnell unwohl zu fühlen. Plötzlich hört die junge Frau seltsame Geräusche aus dem Obergeschoss, das man wegen des kaputten Fußbodens eigentlich gar nicht betreten kann. Als ihr Vater nach dem Rechten schaut, kehrt er nicht mehr zurück. Für Laura beginnt damit eine Nacht des Grauens, denn das alte Gemäuer birgt ein dunkles Geheimnis, das ihr bald nach dem Leben trachtet… *keine dramatische Musik, weil der Film toll ist* Ja, alle guten Dinge sind manchmal wirklich drei: „The Silent House“ ist ein Nägelkauer der alten Schule, der sich hinter aktuellen Genre-Größen wie „Paranormal Activity“ nicht zu verstecken braucht. Der Geheimtipp aus dem fernen Uruguay baut eine Stimmung auf, die Dich schon nach wenigen Minuten völlig in ihren Bann zieht. Weil die Kamera das Geschehen in einem durchgängigen Take aufnimmt und dabei immer ganz nah an der Protagonistin klebt, erlebst Du den Terror im Haus am eigenen Leib. Hauptdarstellerin Florencia Colucci legt eine umwerfende One-Woman-Show aufs verfallene Parkett, die noch lange nachwirkt. Ihre Odyssee durch das leise Haus wird Dir mehr als einmal einen ordentlichen Schrecken einjagen. Wenn Du auf beklemmenden Psychogrusel stehst, solltest Du schleunigst einchecken. Unsere vollste Empfehlung! The Silent House Erhältlich ab 7. Juli DVD 15€, Blu-ray 20€

Fragen Sie Dr. Kürbis! – Teil 13: Warum ist das umgedrehte Pentagramm ein Satanssymbol?


Die Frage:

Lieber Dr. Kürbis! Ich hab mich schon oft gefragt: Warum ist das umgedrehte Pentagramm eigentlich ein Symbol des Teufels? Viele Grüße, Jan

Die Antwort:

Dr KuerbisLieber Jan, die Geschichte des Pentagramms ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Der fünfzackige Stern existiert schon viele hundert Jahre vor dem Christentum, also lange bevor mein Kumpel Satan überhaupt das Licht der Hölle erblickt. Archäologische Funde aus dem 4. Jahrhundert vor Christus zeigen bereits Trinkgefäße und Krüge mit eingravierten Pentakeln. Den Ursprung des Symbols findet man in der Bewegung des Planeten Venus: in Laufe von acht Jahren zeichnet seine Planetenbewegung erstaunlicherweise genau den Verlauf eines Pentagramms an den Nachthimmel, weshalb man manchmal auch vom Venus-Pentagramm spricht. Sein komplizierter Aufbau (könntest Du aus dem Stand so ein Teil malen?) und die faszinierende Tatsache, dass man beim Zeichnen letztendlich wieder zum Anfangspunkt gelangt, machen das Symbol in der Antike zu einem Sinnbild für den Kreislauf des Lebens. Auf Geschirr, Häusern und Münzen ist das Zeichen bald zu finden. Auch Mathematiker und Gelehrte wie Pythagoras oder Da Vinci sind von dem komplexen Gebilde äußerst fasziniert. Der aus dem Pentagramm abgeleitete Goldene Schnitt wird effektiv auf die Konstruktion von Gebäuden übertragen, weshalb die späteren Steinmetze das Symbol geradezu kultisch verehren, was ihnen bald jedoch zum Verhängnis wird. Doch dazu später mehr. Im Laufe der Zeit wird dem Fünfsmarktkirche hannovertern zunehmend eine magische Wirkung zugeschrieben. Jeder der jeweiligen Zacken symbolisiert dabei ein Element, wobei die obere Spitze den Geist (oder Äther) repräsentiert. In Beschwörungsritualen setzen die Magier das Pentagramm ein, um Kräfte freizusetzen und Geister herbeizurufen. Ist die Spitze nach oben gerichtet, ruft man die Mächte von oben herbei, zeigt die Spitze nach unten, zwingt man die Geister auf den Boden. Zieht man noch einen Bannkreis um das Symbol, sitzt der Dämon in der Falle. Diese angebliche Bannfähigkeit machen das umgedrehte Pentagramm im Mittelalter ungeheuer populär. Über Türen und in Schwellen eingeritzt, schützt es vor nächtlichen Kobolden, den sogenannten Druden. Da das Symbol genau dem Fußabdruck eines dieser Plagegeister entsprechen soll, bezeichnet man es im Volksmund auch als Drudenfuß. Sogar in vielen Kirchen ist der hilfreiche Bannkreis zu finden. Zudem sehen die Gläubigen in dem Pentakel ein Symbol für die fünf Wunden Jesu Christi, die durch die drei Nägel, der Lanze und der Dornenkrone entstanden.

Unser Glauben soll sauber werden

Wenn sogar die Christen selbst das Symbol in all seinen Ausrichtungen verehren, wie konnte unser liebgewonnenes Pentagramm dann irgendwann im wahrsten Sinne des Wortes verteufelt werden? Eine gezielte Kampagne der katholischen Kirche ist daran Schuld. Im Zuge der spätmittelalterlichen Inquisition, die mit allen Mitteln für die Reinhaltung des Glaubens kämpft, wird ohne Rücksicht auf Verluste gegen alle mächtigen Piktogramme gehetzt, die dem Kreuz Konkurrenz machen können. Besonders der symbolträchtige Fünfstern ist den Demagogen ein Dorn im Auge, denn sein heidnisch-mathematischer Hintergrund lässt sich nicht vereinen mit dem Glauben an Gott. Wer das Zeichen jetzt noch verwendet, ist automatisch ein Teufelsanbeter. So werden aus den Steinmetzen ganz schnell Satanisten, denn sie verehren ja das böse Symbol. Traurig, aber wahr. Siegel_des_BaphometEndgültig in Verruf gerät der Drudenfuß dann Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1855 veröffentlicht der etwas durchgeknallte Schriftsteller Eliphas Lévi das Buch „Das Dogma und Ritual der hohen Magie“, in dem er behauptet, das umgedrehte Pentagramm wäre ein Zeichen des Dämonen Baphomet, wobei die einzelnen Zacken jeweils für die Hörner, die Ohren und den Bart des Wesens stehen. 90 Jahre später erfolgt schließlich der Gnadenstoß für Drudi (wie ich das Symbol liebevoll nenne). Endlich setzt sich jemand für seinen schlechten Ruf ein! Der Amerikaner Anton Szandor LaVey gründet am 30. April 1966 in San Francisco die Church of Satan und verwendet für seinen satanistischen Kult jenes Symbol, das Lévi zuvor bereits etabliert hat: Das invertierte Pentagramm mit dem Kopf Baphomets. Und deshalb, lieber Jan, ist das einstige Schutzsymbol heute böse böse. Schauen wir mal, wann irgendjemand gegen das Peace-Zeichen hetzt.
Dein Dr. Kürbis

Du hast auch ein Frage an Dr. Kürbis? Dann schreibe eine Mail an: frage@halloween.de


Der Kürbiskönig verlost viermal den Horror-Shooter „F.E.A.R. 3“

FEAR3 LogoVerschoben und verstümmelt, was für ein schreckliches Schicksal! Der Kürbiskönig verrät Dir, warum Almas neuester Auftritt trotzdem fetzt!

Der Weg zur Veröffentlichung war lang. Sehr lang. Und am Ende ist er auch noch steinig geworden. Ursprünglich sollte „F.E.A.R. 3“ oder „F.3.A.R.“ (wie sich findige Menschen ausgedacht haben), bereits Ende 2010 erhältlich sein. Man munkelt, dass paranormale Ereignisse bei Entwickler „Day 1“ eine Verschiebung unumgänglich machten. Genau genommen sogar drei oder vier Verschiebungen (das hängt davon ab, wie penibel man zählt). Drei oder vier? Vier oder drei? „F.3.A.R.“ oder „F.E.A.R. 3“? Ich entscheide mich für letztere Schreibweise… Familienbande - Paxton, Alma und Point ManTatatataaaa! Jetzt, wo „F.E.A.R. 3“ da ist, kann man sich die langwierige Geburt nochmal schön auf der klebrig-rauhen Zunge zergehen lassen: Zunächst wurde Ende 2010 als Zeitfenster ausgegeben, dann hieß es „irgendwann 2011“, daraus wurde der März 2011, diese Deadline wurde durch Mai 2011 ersetzt und letztlich sollte es also der 24. Juni 2011 sein. Wie gesagt, eine langwierige Geburt, welche auch durch den Zensur-Fetisch der USK bedingt war. Denn die obersten Moralapostel sind von Unmengen Blut, abgetrennten Körperteilen und zerplatzenden Körpern nicht ganz so begeistert wie der Kürbiskönig. Schade. Glücklicherweise sind es gerade nicht solche Metzelorgien, die für ein gutes Horror-Feeling maßgeblich ausschlaggebend sind. Klar, mit nackten Füßen knöcheltief durch warmes Blut und weiche Eingeweide zu waten ist für den Kürbiskönig durchaus eine willkommene Entspannung. Aber virtuelles Gemetzel, das auf dem Bildschirm stattfindet, erzeugt selbst bei vielen Normalsterblichen nicht mehr als ein bisschen Ekel. Damit aber der Horror nicht zu kurz kommt, haben die Entwickler von Day 1 mit zwei, ja man kann sagen, Horror-Ikonen, zusammengearbeitet. Regisseur John Carpenter („Halloween“, „Das Ding aus einer anderen Welt“) wirkte bei der Inszenierung des Horrors z.B. in Zwischensequenzen mit, Comicautor Steve Niles („30 Days of Night“) half bei der Entwicklung und Gestaltung der Hintergrundgeschichte.

Kleine Sünden straft der liebe Gott sofort – große erst nach neun Monaten

Die Handlung von „F.E.A.R. 3“ spielt diesmal ziemlich genau neun Monate nach den beiden Vorgängern, die zur gleichen Zeit spielten. Neun Monate? Frauenärztinnen, Schwangerschaftsrückbildungsgymnasten und Dreivierteljahr-Fans werden hellhörig! Tatsächlich trägt Alma (die fleischgewordene Verkörperung des Bösen, die in den beiden ersten Teilen noch in Gestalt eines kleinen Mädchens den Horror verbreitete) etwas mit sich rum, auf das die Welt bestimmt gerne verzichten würde. Was genau das ist, darfst Du aber schön selbst herausfinden. Dazu schlüpfst Du in die Haut des „Point Man“ genannten Protagonisten, den Du schon im ersten Teil spielen konntest. Seine übermenschlichen Fähigkeiten hat der Point Man glücklicherweise behalten: seine Reflexe, welche die Reflexe eines normalen Menschen um das Fünffache und die eines durchschnittlichen Beamten um locker das Zehnfache übersteigen! Diese Fähigkeit stellt sich so dar, dass Du als Point Man das Geschehen um Dich herum in besonders heiklen Situationen verlangsamst, um den Angriffen Deiner Feinde einigermaßen entspannt auszuweichen und gleichzeitig gezielte Kopfschüsse zu verteilen. Gemütliche Einrichtung, doch. Kisses from Alma. Überhaupt erwartet Dich bei F.E.A.R. 3 sehr viel Action. Da trifft es sich eigentlich ganz gut, dass Du nicht allein unterwegs bist. Bevor jetzt aber das große Wehklagen beginnt, lass‘ Dir gesagt sein, dass es sich um eine vergleichsweise coole Begleitung handelt. Kein weinendes Mädchen, kein nerviger Psychopath, kein Abklatsch Deiner selbst. Obwohl, eigentlich doch ein bisschen, handelt es sich doch um Deinen Bruder. (SPOILER ANFANG!) Denn Paxton Fettel, der ein großes Faible für leckeres Menschenfleisch hat, ist ebenso ein Nachkomme von Alma, wie der Point Man selbst. Dass der Point Man dem Herrn Fettel einst mit voller Absicht bzw. mit Schusswaffe ein Loch in den Kopf gemacht hat – vergeben und vergessen. (SPOILER ENDE!) Paxton Fettel kann zwar nicht die Zeit verlangsamen, dafür kann er aber als Geisterwesen das er ist, von Feinden Besitz ergreifen. Reizvoll ist in diesem Zusammenhang, dass Du jeden abgeschlossenen Abschnitt nicht nur jederzeit wiederholen, sondern auch in der Rolle des kannibalisch veranlagten Geistwesens Paxton durchspielen kannst.

Zufalls-Schockmatismus

So schießt und meuchelst Du Dich als Teil dieser unheiligen Allianz durch die Level, die zwar nach wie vor schön unheimlich gestaltet sind, aber erfreulicherweise auch ein paar zusätzliche Farben zum sonst vorherrschenden Grau spendiert bekamen. Besondere Leistungen (10 Kills in Folge, 25 Headshots etc.) verbessern Deine Fähigkeiten, damit Du es mit den immer stärker werdenden Gegnern aufnehmen kannst: Mehr Lebensenergie, schnellere Regeneration und längere Slow Motion, um nur ein paar zu nennen. Die obligatorischen kleinen Schockmomente, etwa wenn Mama Alma aus dem Nichts auftaucht, dürfen natürlich nicht fehlen. Diese werden bei „F.E.A.R. 3“ erstmals zufällig generiert, damit solche Momente auch beim mehrmaligen Spielen eines Levels unvorhersehbar bleiben. Und mehrmaliges Spielen lohnt sich – nicht zuletzt dank der Paxton Fettel-Option – auf jeden Fall. Mach' Dir keinen Kopf. An solche Gestalten wirst Du Dich gewöhnen müssen. Obwohl die Story im Vergleich mit durchschnittlichen Ego-Shootern, deutlich umfangreicher, besser erzählt und daher packender ist, liegt der Fokus trotzdem nicht zu sehr auf dem Einzelspieler-Modus. So bietet „F.E.A.R. 3“ einen Zwei-Spieler-Koop-Modus, bei dem der Kürbiskönig zusammen mit einem Freund, z.B. dem Kiemenmenschen, zocken kann. Den hohen Stellenwert des Online-Multiplayer-Parts erkennt man schon an den verschiedenen Spielvarianten, die man sich bei Entwickler Day 1 hat einfallen lassen. Hier ein Überblick über die vier Modi, die sich allesamt erfreulich vom üblichen Einheitsbrei der Sorte „Deathmatch“ oder „Capture the Flag“ abheben. Soul Survivor Im Modus "Soul King" muss man möglichst viele Seelen sammeln.Die Spieler müssen sich als F.E.A.R. Einheit mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten (Waffen) gemeinsam gegen Almas Monsterhorden zur Wehr setzen. Und als ob dieses Unterfangen dank knapper Munition und ständig attackierender Kreaturen nicht schon schwierig genug wäre, ergreift die gute böse Alma zu Beginn jeder Runde zu allem Überfluss auch noch Besitz von einem der Spieler und verwandelt ihn in ein sogenanntes Spektrum, einen Geist, der einzelne Überlebende Deines Teams nacheinander unterwandert, um sie zu töten. Im Prinzip so, wie Paxton Fettel das macht. Solltest Du der Geist sein, dann freue Dich auf die bevorstehende Menschenjagd! Soul King Diese Spielvariante lässt das kalte Herz des Kürbiskönigs nicht nur höher, sondern auch schneller schlagen! Du startest als Spektrum (Geist), nimmst Besitz über Gegner und versuchst, soviele Feinde wie möglich zu eliminieren, um deren Seelen aufzusaugen. Bist Du in Führung, wirst Du den anderen Spielern praktisch auf dem Silbertablett serviert indem Deine Position angezeigt wird. Wirst Du in Führung liegend getötet, verlierst Du die Hälfte Deiner gesammelten Seelen. Gemein… Fucking Run Die "Wall of Death" ist unaufhaltsam.Der explizite Name macht es deutlich: Stehenbleiben ist keine (gute) Option. Denn die „Wall of Death“ – eine tödliche Nebelwand marternder Seelen – verschluckt jeden, der nicht um sein Leben rennt. Nichts kann sie aufhalten, die einzige Rettung ist, die Abholposition lebend zu erreichen. Nun magst Du denken: „Ich bin gut zu Fuß, nach mir die Sintflut.“ Doch leider endet das Spiel für alle Mitglieder des Teams, sobald nur einer der Wand zum Opfer fällt. Und weil es viel zu laaangweilig wäre, einfach nur davonzulaufen, gibt es zur Beschäftigung Unmengen von unliebsamen Gegnern, die Euch – sinnbildlich – Knüppel zwischen die Beine werfen und förmlich um Eure Kugeln betteln. Contractions In diesem Modus musst Du Dich gemeinsam mit Deinem Team solange gegen ganze Scharen von Almas abartigen Ausgeburten behaupten, bis Ihr gerettet werdet. Klingt gar nicht mal so schwer. Leider bringt jede von Almas Wehen (!) einen undurchsichtigen Nebel mit sich, dem immer andere „Kinder“ entspringen. Das sorgt dafür, dass die richtige Bewaffnung überlebenswichtig ist. Ferner breitet sich der Nebel mit zunehmenden, stärkeren Wehen immer weiter aus und begrenzt so den Raum, auf dem Du Dich mit Deinem Team bewegen kannst. Und als ob das nicht genug wäre, mischt Alma höchst selbst auch noch mit! Klingt gar nicht mal so leicht. Egal ob Single- oder Multiplayer, Du wirst bestimmt Deinen Spaß haben. Die Frage, die den Kürbiskönig jetzt noch beschäftigt: Sollte es sich bei „F.E.A.R. 3“ tatsächlich um den Abschluss der Trilogie handeln oder kommt vielleicht doch noch was nach? Falls ja, dann wünscht sich der Kürbiskönig noch mehr psychologischen Horror, denn die Sache mit den zufällig generierten Schockmomenten ist super. Und sollte jemals ein vierter Teil kommen, dann sollte er „F.E.4.R.“ tituliert werden! Ich hab beim Buchmacher meines Vertrauens für genau diesen Fall schon eine Wette am Laufen! F.E.A.R. 3 Playstation 3F.E.A.R. 3 Xbox360Abschließend habe ich aber auch noch eine Frage, die Dich, lieber Leser, beschäftigen sollte, denn anlässlich der kürzlich erfolgten Veröffentlichung von „F.E.A.R. 3“ in Deutschland verlose ich mit freundlicher Unterstützung von Warner Bros. jeweils zwei Exemplare von „F.E.A.R. 3“ für die Playstation 3 und die Xbox 360 unter allen richtigen Einsendungen:

Woran solltest Du bei der „Wall of Death“ denken?

a) Freaking Stay! b) Fucking Run! c) Berliner Mauer! d) Merlin, der Bauer! Teilnahme ab 18 Jahren! Schick uns bis zum 17. Juli 2011 Deine Lösung als Kommentar, indem Du sie unten in das Textfeld schreibst! WICHTIG: Schreib Dein Alter, Deine E-Mail-Adresse und Deinen vollständigen Namen nebst Anschrift mit dazu! Natürlich werden Deine persönlichen Daten nicht im Kommentarfeld veröffentlicht! Je nach Browser kann es aber sein, dass Du Deinen eigenen Kommentar auf der Seite sehen kannst – doch keine Sorge, niemand sonst bekommt Deine persönlichen Daten zu Gesicht! Links: Die offizielle „F.E.A.R. 3“ Webseite Die offizielle deutsche „F.E.A.R. 3“ Community-Webseite F.E.A.R. 3: Launch Trailer German

……………………………………………………………………………………………………

Rechtliches: Eine Barauszahlung und/oder ein Umtausch des Gewinns sind nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und selbstverständlich dürfen unsere Mitarbeiter nicht am Gewinnspiel teilnehmen. Alle eingehenden Daten werden ausschließlich für die Verwendung in Zusammenhang mit unserer Verlosung gespeichert und entsprechend den Regelungen des Datenschutzgesetzes vertraulich behandelt. Die Zustellung des Gewinns erfolgt auf dem Postweg ohne Gewähr. Eine einwandfreie Angabe Deiner Daten ist Voraussetzung für die korrekte Zustellung des Gewinns.

Bitte recht feindlich – Fotoband „Aftermath“ zeigt ganz reale Endzeitlandschaften

Sommerzeit, Reisezeit. Doch statt nach Palmen und malerischen Sandstränden dürstet es den Horrorfan gern mal nach Orten, die ihm eine Gänsehaut bescheren. Anregung könnte da ein kürzlich erschienenes Bildband geben, in dem Regionen abgebildet sind, die der Mensch in einen Schauplatz der Apokalypse verwandelt hat. Jörn Vanhöfen arbeitet seit 20cover01 als freier Fotograf und lichtet am Anfang seiner Karriere die schönen und weniger schönen Seiten der Elbe und der Küste Südafrikas ab. Bald jedoch reizt Vanhöfen die Schönheit der Erde überhaupt nicht mehr. Er beginnt sich für die Gegenden unserer Welt zu interessieren, die der Mensch durch rücksichtslose Ausbeutung der Natur in eine Kulisse für Endzeitfilme verwandelt hat. Auch die weltweite Finanzkrise und ihre Folgen interessieren ihn. Vanhöfen reist durch Afrika, Europa, Asien und Nordamerika und findet Orte, die stumme Zeugen der Konsequenzen von permanentem Wachstum und grenzenloser Profitgier sind: rostige, zerfetzte Schiffswracks an Küsten, verlassene Industriekomplexe in ehemaligen Wirtschaftshochburgen, Schrottplätze, die sich in die Landschaft fressen. Das beeindruckende Bildband „Aftermath“ (Nachwirkungen) zeigt wunderschöne Aufnahmen, die Dich gleichzeitig erschaudern lassen. Zeigen sie doch in erstaunlicher Klarheit, was die Spezies Mensch ihrem Heimatplaneten so antut, um den hohen Lebensstandart zwischen Flachbildschirm und Coffee-to-go zu sichern. Selten war etwas hässliches so schön. Ob Jörn Vanhöfen wohl auch mal eine Fotostrecke über den Kürbiskönig machen sollte? Jörn Vanhöfen: Aftermath erschienen bei: Hatje Cantz Verlag Gebundene Ausgabe: 148 Seiten 58,00 € Duisburg 2004 glory 2004zurich 2011 macassar 2008michigan 2009 Feuer 2006

Dracula bittet zum Dessert: Gruseldinner in bester Gesellschaft!

Gruseldinner - Kalte Platte!Der Kürbiskönig – bekannt als Liebhaber außergewöhnlicher Erlebnis-Gastronomie – kommt ja bereits seit einiger Zeit voll auf seine Kosten. Ob Krimi-Dinner oder Speisen in luftigen Höhen an schwebender Tafel – das Drumherum stellt den eigentlichen Gaumenschmaus oft in den Schatten. Apropos Schatten: Für Freunde der Nacht ganz besonders empfehlenswert sind beispielsweise Dunkelrestaurants (wie das Nocti Vagus, wir berichteten). Doch das ultimative Highlight für Horrorfans ist ganz gewiss das Gruseldinner. Was aber erwartet den geneigten und hungrigen Gast eigentlich beim Gruseldinner? Reichlich Gekröse, abgetrennte Körperteile und eitrige Wunden? Möglich wäre es, aber solche Delikatessen fördern ja nicht unbedingt jedermanns Appetit. Deshalb beschreiten die Damen und Herren des Gruseldinners einen gemäßigteren Weg. Schaurig, aber dennoch komisch lautet die Devise. Und obwohl der Kürbiskönig bei dem Wort „komisch“ in Gedanken schon wieder bei seinen in Vollzeit folternden Folterknechten-Praktikanten und deren ausgefallenen Spielchen ist, ist für ihn Humor ja noch lange kein Fremdwort. Und wenn es heißt, Dracula, Dr. Frankenstein und Jack the Ripper laden zum Dinner, dann kann der gute Kürbiskönig sowieso nicht nein sagen. Zumal es sich bei diesem Gruseldinner um einen sogenannten Walking-act handelt. Soll heißen, das Gruseldinner ist nicht an eine feste Örtlichkeit gebunden, sondern kann sogar in den feuchten Katakomben des Kürbiskönigs abgehalten werden. Zwar stehen bundesweit schon allerhand feste Termine auf dem Spielplan, allerdings erst wieder ab Oktober, wenn auch weite Teile des gemeinen Volks – bedingt durch Halloween – in Gruselstimmung sind. Ganz besonders atmosphärisch wird es natürlich, wenn das Gruseldinner in Burgen, Schlössern oder alten Gutshöfen gastiert. Wenn Du also – anders als der Kürbiskönig – keine Gruft Dein Eigen nennst, dann kannst Du ruhig schon mal einen Blick auf den Spielplan werfen. Dracula - Die Ahnengalerie | Foto: Martin Mazur Frankenstein - Das Experiment | Foto: Martin Mazur Das Besondere am Gruseldinner – unabhängig von der jeweiligen Location – ist aber die Einbindung der Gäste. Ob als Theaterbesucher bei „Dracula“, als Anwesende bei einer Gerichtsverhandlung von „Jack the Ripper“ oder als Bewohner von Ingolstadt, die von Baron Frankenstein eingeladen werden in „Die Experimente des Dr. Frankenstein“: Du und das Publikum, ihr werdet während der Stücke immer wieder in die Handlung mit einbezogen. Zwar ist die aktive Beteiligung kein Muss, doch das Mitwirken der geladenen Gesellschaft ist durchaus gewünscht. Wer will, kann das Geschehen aber auch ausschließlich aus der Zuschauerperspektive verfolgen. Dracula Die Experimente des Dr. Frankenstein Jack the Ripper Zwischen den fünf Akten eines Schauspiels (pro Termin wird ein Stück aufgeführt) werden Dir satte vier Gänge serviert. So bleibt ausreichend Zeit, sich mit den Freunden, Kollegen und Tischnachbarn über das gerade Erlebte auszutauschen. Auf Wunsch wird man sogar vegetarisch verköstigt. Nicht, dass der Kürbiskönig das probiert hätte, aber es ist möglich. Denn schließlich gibt es nicht wenige Zeitgenossen, die den fleischlichen Genüssen abgeschworen haben. Wenn Du also auf der Suche nach einem ganz außergewöhnlichen, kulinarischen Event bist, dann gib dem Gruseldinner ruhig die Chance, Dich zu fesseln. Die Truppe hinter dem Gruseldinner bietet neben Feiern für Firmen und Familien auch kleinere Auftritte an, etwa das Improvisationsprogramm mit dem klangvollen Namen „Hedwig und Heinrich“ oder die Unterhaltung durch Hexen, Frankensteins Monster oder andere Gestalten. KONTAKT UND INFOS Webseite: www.gruseldinner.de Telefon: (0611) 469 87 45 Email: info@mitternachtstraum.de

……………………………………………………………………………………………………….

Fragen Sie Dr. Kürbis! – Teil 12: Wie wird man Exorzist?


Die Frage:

Lieber Dr. Kürbis! Ich weiß, Sie hören das nicht so gern, aber ich möchte das Böse bekämpfen. Deshalb hier meine Frage: Wie wird man Exorzist? Besten Gruß, Alexander

Die Antwort:

Dr Kuerbis-3Lieber Alexander, bist Du zufällig katholischer Priester? Dann frag mal Deinen zuständigen Bischof um Erlaubnis und los geht‘s! Ganz im Ernst, mehr braucht es offiziell nicht, denn der Exorzismus ist ein Sakrament und nach wie vor Bestandteil der offiziellen Lehre und Liturgie der katholischen Kirche. Genau genommen gibt es sogar zwei Exorzismen – den großen und den kleinen. Den kleinen Exorzismus kann sogar ein Jeder von uns durchführen, sofern er von Freunden oder Verwandten als Taufpate auserkoren wird. Denn der Taufritus beinhaltet die Lossagung von der Erbsünde und deren Anstifter, dem Teufel. Da der Teufling, äh, Täufling bei dieser Sache meist eher schreit und krakeelt, wird diese heikle Aufgabe auf die Paten übertragen. Aber ich gehe mal ganz stark davon aus, dass Du eher den Großen Exorzismus im Sinn hast, der seine Wurzeln im Neuen Testament hat, dessen Ritus 1614 im Kapitel „De exorcismis et supplicationibus quibusdam“ (hier der Text auf englisch) des „Rituale Romanum“ festgeschrieben wurde und der ausschließlich von Priestern durchgeführt werden darf. Und das ist nun eben auch der Knackpunkt: Um mit den Dämonen der Besessenen zu plaudern – so wie Du es wahrscheinlich aus „Der Exorzist„, „Der Exorzismus der Emily Rose„, „Requiem“ oder ganz neu „The Rite“ kennst – musst Du zuallererst streng gläubig sein, ein Priesteramt bekleiden und Dir eine offizielle Genehmigung Deines Vorgesetzten (dem Bischof) einholen. Dann musst Du natürlich auch noch eine von Dämonen oder dem Teufel höchstselbst besessene Person finden, die einerseits mit einem Exorzismus einverstanden ist und andererseits zuvor von unabhängigen Ärzten und Psychologen untersucht wurde. Schließlich soll eine schnöde Geisteskrankheit ausgeschlossen werden. Auf diese Änderung ist die Kirche schon im Jahre 1999 gekommen, nachdem zuvor die eine oder andere Austreibung etwas daneben gegangen war. Sind diese Hürden erstmal gemeistert, kannst Du theoretisch beginnen, musst aber strenge Regeln befolgen, die in dem oben genannten Rituale Romanum festgelegt sind. Dazu gehören eine Menge Gebete und Befehle an den Dämon, den armen Besessenen endlich in Ruhe zu lassen und sich zu verdünnisieren („Vade retro satanas„). Wenn dies nicht auf Anhieb klappt, soll man allerdings nicht unverdrossen aufgeben, sonst nistet sich die herausgeforderte Höllenbrut direktemang in Deine eigene Seele ein (vergleiche die Heilung des Mädchens bei „Der Exorzist“). Ein hartnäckiger Exorzismus kann sich daher auch mal über Monate hinweg ziehen. Es sei denn, man heißt Gabriele Amorth. Gabriele Amorth | Quelle: Daily NewsGabriele Amorth wurde 1986 zum Exorzisten der Diözese Roms benannt, ist also Chef-Exorzist des Vatikans. 1992 gründete er die Internationale Vereinigung der Exorzisten. Im Januar 2010 behauptete dieser seltsame Mensch, der langsam auf die 90 zugeht, bisher etwa 70.000 Teufelsaustreibungen durchgeführt zu haben – an guten Tagen bis zu 16 Stück. Der Mann ist ein wenig hysterisch und sieht Dämonen an allen Ecken und Enden, die man sich offenbar leichter als einen Sommerschnupfen einfangen kann. In einem äußerst skurrilen Interview (hier) redet er komplett ironiefrei davon, dass Marilyn Manson, Hitler, Stalin und Marx vom Teufel besessen waren und Harry Potter die Menschen zur Magie verführt. (Auch SpOn hat Fratre Amorth bereits ein wenig Aufmerksamkeit gegönnt und hier gibt’s noch mehr – äußerst amüsant, das Ganze.) Als gelehrter Mensch halte ich das allerdings für ganz großen Blödsinn! Meine Dämonenfreunde haben mir jedenfalls glaubhaft versichert, nun wirklich nicht für jeden Quatsch verantwortlich gewesen zu sein, den Ihr Menschen so verzapft habt. Wenn Du also auf Teufel komm raus in die Fußstapfen solch wunderlicher alter Männer treten willst, lieber Alexander, dann nur zu! Uns Benedikt XVI. hat vor nicht allzu langer Zeit verkündet, 3.000 neue Priester zu Exorzisten ausbilden zu wollen. Deine Chancen stehen also nicht so schlecht. Das wird mich allerdings auch nicht davon abhalten, meine Rolling Stones-Platten rückwärts anzuhören… Viel Erfolg! Dein Dr. Kürbis

Du hast auch ein Frage an Dr. Kürbis? Dann schreibe eine Mail an: frage@halloween.de


Halloween-Bastelbögen Teil 6: Der Kiemenmensch

Einsam schwimmt der Kiemenmensch im Amazonas seine Runden. Welche genetische oder amouröse Verwicklung hat wohl nur zu diesem Spottbild eines Menschen geführt? Aber trotz seines unvorteilhaften Äußeren hat der Amphibienmensch ein sehnsuchtsvolles Herz. Nichts wünscht er sich mehr, als ein Begleiterin mit der man Abends in der heimisch feuchten Grotte mal gemütlich eine Partie Mühle spielen kann und die einem im Seetang-Bett die Muscheln vom Rücken kratzt.
Kiemenmensch-frontalKiemenmensch-mit-Frau-Schraegl
Leider führen seine Annäherungsversuche an die Damenwelt häufig zu Missverständnissen. Ist es sein individuelles Aussehen? Die fehlende finanzielle Sicherheit? Dazu kommt eine große Schar mit Seemannshüten bemützter Nebenbuhler, die – mit Fackeln und Gewehren bewaffnet – dem jungen Glück zu Leibe rücken wollen. Bei uns gibt es den einsamen Kiemenmenschen nun als Bastelbogen zum Nachbauen. Und wenn Du ihm seinen sehnlichen Wunsch erfüllen willst, drucke den Ergänzungsbastelbogen doch gleich mit aus. Klicke zum Herunterladen der Bastelbögen (DIN A4) einfach auf die Abbildungen. Der Kürbiskönig wünscht viel Spaß beim Schnippeln und Basteln! Bastelbogen-Kiemenmensch-Teil-1a-VorschauBastelbogen-Kiemenmensch-Teil-1b-VorschauBastelbogen-Kiemenmensch-Teil-2-Vorschau
Eine ausführliche Anleitung gibt es hier.

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………..

Sennentuntschi – Monster der Welt


Wie sieht ein Sennentuntschi aus?

Das Sennentuntschi (auch Hausäli oder Sennpoppa) ist eine weibliche Puppe aus Stroh und Lumpen, deren Kopf aus einem Stück Holz geschnitzt ist. Die Puppe ist menschengroß und trägt meist ein altes Kleid. Das Sennentuntschi kann nach seiner Erschaffung erst nur essen und sprechen, sonst sitzt es einfach reglos auf einem Stuhl. Später kann es sich jedoch selbstständig bewegen und sein Tun bewusst steuern. heinrich daniothsennentuntschi

Heimat:

Das Sennentuntschi ist im gesamten deutschsprachigen Alpenraum zu finden. Es treibt sein Unwesen in Liechtenstein, Vorarlberg, Tirol und Kärnten. Auch in den Berner Alpen, in der Steiermark und in Oberbayern hat es schon seine Opfer gefordert. landkarte-sennentuschi

Hintergrundgeschichte:

In den Alpen ist es in den Sommermonaten seit Jahrhunderten üblich, dass eine Gruppe Viehhirten (Sennen) mit ihren Kühen hoch in die Berge zieht und dort mehrere Monate verbringt. In Erzählungen wird davon berichtet, dass die abgeschiedene Gruppe von Männern auf Dauer auch gewisse Bedürfnisse bekommt, so dass sie sich bald eine weibliche Puppe basteln. Sie sprechen mit ihr, füttern sie und nehmen sie -natürlich- auch abwechselnd mit ins Bett. Da sie ihrer Kreatur auch immer brav zu essen und zu trinken geben, wird ihre Puppe irgendwann zu einem lebendigen Dämonen (oder Tuntschi, wie es in den Alpen heißt). Erst sind die Sennen darüber sehr erschrocken, doch schon bald freuen sie sich über die weibliche Sklavin, die alle Arbeiten auf der Hütte erledigt und sich ihnen abends auch noch bereitwillig hingibt. Wenn im Herbst aber der Almabtrieb ansteht, ist es vorbei mit der Unterwürfigkeit: Das Sennentuntschi fordert seinen Tribut für die Sünden der Männer und wird zum Rachedämon.

Opfer:

Je nach Erzählung fordert ein Sennentuntschi entweder nur einen oder gleich mehrere Sennen als Opfer, bevor es wieder Ruhe findet und sich in eine leblose Puppe zurückverwandelt.

Taktik:

Das Sennentuntschi befiehlt den Männern, dass eine bestimmte Anzahl von ihnen zurückbleibt, während die anderen gehen dürfen und sich nicht mehr umdrehen sollen. Wer sich dennoch heimlich umschaut, den erwartet ein grausamer Anblick: Das Monster hockt auf der Hütte und nagelt die abgezogene Haut seiner Opfer auf dem Dach der Behausung fest.

Abwehr:

Da die Belebung von toten Gegenständen ein Frevel gegen Gott darstellt, hat man sich damit schon einmal ordentlich versündigt. Wenn man dann aber noch Unzucht mit dieser Kreatur treibt, ist der grausame Tod unausweichlich. Christliches Verhalten hilft somit am besten gegen das gehäutet werden.

Sonstiges:

In der Alpenregion steht der Ausdruck „Sennentuntschi“ für eine Frau, die nach dem Beziehungsende äußerst hysterisch reagiert. Außerdem bezeichnet es ein ungeliebtes Produkt, dass nur aus Verzweiflung entstanden ist. Zwei Verfilmungen über dieses Monster sorgen in der Schweiz für Aufsehen: Nach Ausstrahlung des Fernsehspiels „Sennentuntschi“ des Dramatikers Hansjörg Schneider erhält das Schweizer Fernsehen eine Anzeige wegen Gotteslästerung. Die Zuschauer protestieren dabei aber gar nicht gegen die sexuellen Inhalte oder dem grausamen Ende des Stücks, sondern gegen die „Beseelung einer Puppe“. Die anschließenden Schlachten in den Medien sorgen dafür, dass das Skandalstück bis heute regelmäßig auf den Programmplänen Schweizer Theaterbühnen steht. Ein zweiter Film zu diesem Thema wird 2003 geplant, braucht dann aber 7 Jahre bis zur Realisation. In dieser Zeit gehen reihenweise Filmfirmen am bis dato teuersten Schweizer Film pleite, der Staat pumpt Millionen von Steuergeldern in das Projekt, was wiederum zum Unmut in der Bevölkerung führt. Ein echtes Sennentuntschi, eben! (ungeliebtes Produkt, dass nur aus Verzweiflung entstanden ist)

Schrecklevel: 3 von 13

Zugegeben, diese Haut-Abzieh-Sache ist schon nicht ohne. Da sich das Biest aber sowieso nur an sündige Sennen vergreift, hat unsereins eigentlich nichts zu befürchten.

Und das nächste mal: Ein Todesgeist auf Partnersuche


So schreckt der Sommer – das Horrorkino der nächsten drei Monate

Für den Horrorfan ist die schlimmste Jahreszeit zweifelsfrei der Sommer: Gleißender Sonnenschein, Schmetterlinge, die auf der Blumenwiese tanzen und überall fröhliche Menschen mit bunten Cocktails in der Hand. Da hilft nur die Flucht in kühle und vor allem dunkle Kinosäle. Damit Du nicht versehentlich in einem fröhlichen Film über cocktailtrinkende Schmetterlinge landest, gibt es hier mal eine kleine Übersicht der Horrorfilme bis September. Und wir beginnen mit einer fetten Lücke. Achtung:


So, das reicht! insidiousUrsprünglich sollte uns nämlich „Insidious“ am kommenden Donnerstag ordentlich Gänsehaut bescheren, aus unerfindlichen Gründen spukt er jetzt aber erst am 21. Juli durch die Multiplexe der Republik. Wahrscheinlich braucht man einfach noch Zeit, um die Filmvorführer abzuhärten, denn dem Streifen eilt ein Ruf als „gruseligster Film seit langem“ voraus. Hinter dem Werk stecken Leigh Whannell und James Wan, die Erfinder von dieser kleinen Filmreihe namens „Saw„. Und wenn Du jetzt sagst: „Hä, die können doch nur splattern und nicht gruseln“, müssen wir Dich aber ermahnen. Hast Du etwa nicht „Dead Silence“ gesehen, den die beiden schon vor vier Jahren zusammen gemacht haben? Macht nix, die anderen 6 Milliarden Erdenbürger leider auch nicht. In „Insidious“ geht es um eine junge Familie, die in ihr neues Heim zieht und glücklich und zufrieden Schmetterlinge auf der Wiese beobachtet. (Nicht weiterscrollen, geht ja gleich los!) Nachts jedoch ist es vorbei mit der Idylle, denn seltsame Geräusche und bewegende Türen zerren ordentlich an den Nerven. Als Sohn Dalton schließlich sogar ins Wachkoma fällt, geht der Spuk erst richtig los. Das ist zu viel für die Eltern, der Auszug aus dem Gruselschuppen ist unvermeidlich (der Antrag auf Mietminderung wurde abgelehnt). Doch im neuen Haus müssen alle Beteiligten leider feststellen, dass nicht ihr ehemaliges Heim, sondern ihr Sohnemann mit den erschreckenden Aktivitäten zusammenhängt… In Amerika legt der kleine, feine Film im April den größten finanziellen Überraschungserfolg des jungen Filmjahres hin und begeistert Kritiker und Publikum gleichermaßen. Wir können’s kaum erwarten! Etwas weniger gruselig, dafür umso spektakulärer fällt der Monsterfilm „Super 8“ aus, der am 4. August über die Leinwand rumpelt. Geschrieben und inszeniert von „Lost“-Erfinder J.J. Abrams, produziert von Steven Spielberg, was soll man da noch hinzufügen? Im Stil von 80er Perlen wie „Monster Busters“ oder „The Goonies“ dreht sich der Film um eine Gruppe von Kindern, die von unfassbaren Ereignissen umgeben sind. Als die Kids nämlich an einem Bahnhof einen Super 8-Film drehen (daher der Name), entgleist zufällig ein vorbeifahrender Zug, was einer unbekannten Lebensform die Flucht aus einem versiegelten Waggon ermöglicht. Das rasch eintreffende Militär und das Monster legen die Heimatstadt der Bälger anschließend in Schutt und Asche. Das klingt nach einem weiteren Highlight für die VHS-Sammlung. Horror-Fortsetzungen sind eigentlich immer doof, es sei denn, der Stoff gibt so viel her, dass jeder Teil wieder neue Schauwerte bereithält. Passiert nicht sehr oft, die „Final Destination“-Reihe ist aber ein gutes Beispiel dafür. Wir können jedenfalls gar nicht genug von den vergnüglich erschreckenden Todesarten bekommen, die sich der beleidigte Gevatter Tod immer wieder ausdenkt. Wie üblich geht es auch in „Final Destination 5“ (25. August) um eine Katastrophe, die durch die Vorsehung eines der Opfer verhindert wird, woraufhin die Überlebenden dann nach und nach durch perverse Unfälle den Abgang machen. Diesmal kracht eine Hängebrücke zusammen und reißt eine Menge Autofahrer und Bauarbeiter hinab in ihr erfrischendes Grab im Fluss. Oder auch nicht, wegen dem Visions-Ding, Du weißt schon. Nachdem er im 4. Teil nicht mal mehr stimmlich vertreten war, ist auch Tony „Candyman“ Todd endlich wieder mit von der Partie, was den Streifen auf jeden Fall schon mal ordentliche Vorschusslorbeeren von uns beschert. Los, Tod(d), los! Und wo wir doch gerade bei Verschiebungen sind (moment, waren wir ja gar nicht mehr), ein Film glänzt schon seit vielen Monaten durch Abwesenheit – „The Ward“ von Regielegende John Carpenter („Halloween“, „The Fog“). Bereits für das letzte Jahr angekündigt, legt sich der Streifen über eine geisterhafte Klapsmühle nun wahrscheinlich endgültig auf den 29. September fest. Da ist zwar offiziell schon Herbst, aber die Sonne wird immer noch fies von oben scheinen, deshalb rutscht der Film hier einfach noch mit rein. Ehrlich gesagt sind wir wegen der großen Verschieberei etwas skeptisch, was die Qualität des Films anbelangt. Außerdem hat Carpenter mit „Vampire“ und vor allem „Ghosts of Mars“ bewiesen, dass er ganz schöne Gurken abliefern kann. Auch die Geschichte seines neuen Films ist nicht besonders originell: Eine junge Frau wird in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert, ohne zu wissen warum und ohne Erinnerung an ihr vorheriges Leben. In der Klinik spukt es aber gewaltig und eine Mitpatientin nach der anderen verschwindet spurlos. Die abgeranzte Nervenklinik und eine Geisterlady, die nicht nur reglos auf dem Flur steht, bringen hoffentlich etwas Aufregung ins Teeniehorror-Genre. Schließlich haben wir uns das nach diesem langen Sommer redlich verdient.

„Spuk unterm Riesenrad“ – wir verlosen drei Exemplare des kultigen Hörspiels!

Beim Titel „Spuk unterm Riesenrad“ kriegen viele Mittdreißiger leuchtende Augen: In den 80ern ist die witzige Märchenserie der absolute Straßenfeger in der DDR. Jetzt gibt es die Original-Serie als Hörspiel, aufgepeppt mit dem gut aufgelegten Autor als Erzähler. Und weil sich das wirklich Hören lassen kann, spendiert der Kürbiskönig bestens gelaunt drei Exemplare der kultigen Spukerei. Die drei Berliner Gören TamWiesnerRiesenrad_VS.inddmi, Umbo und Keks (Achtung: Das sind Spitznamen und nicht etwa typische Ostnamen!) verbringen die großen Ferien bei Oma und Opa, die eine Geisterbahn auf einem Rummelplatz betreiben. Weil die Großeltern beschäftigt sind und die Brüder ein paar beschädigte Gespensterbahnfiguren reparieren, muss die kleine Keks eines Abends das Essen allein zubereiten. Doch sie wagt sich ausgerechnet an Griesbrei, was natürlich mächtig in die Hose geht. Wie Brüder nun mal so sind, würgen sie die angebrannte Pampe nicht etwa höflich herunter, sondern beginnen damit lieber eine zünftige Essensschlacht – mitten in der Geisterbahn. Es kommt, wie es kommen muss: Das klebrige Zeug fliegt wild durch die Gegend und landet auf der Hexe, dem Rumpelstilzchen und dem Riesen, die als elektronische Figuren die Besucher erschrecken. Der Großvater ist über diesen Vandalismus natürlich eher mäßig begeistert und verlangt eine umgehende Reinigung seiner mechanischen Angestellten. Doch weil das viel zu lange dauert, schmeißen die kleinen Racker jede Figur einfach in die Spree. Der Kontakt mit dem Wasser hat aber einen ungeahnten Effekt auf die Pappkameraden, denn plötzlich erwachen sie zum Leben und schwimmen unter den Augen der überraschten Kinder fröhlich an die andere Uferseite. Was für ein Schock! Die Kinder informieren sofort den Großvater und die Polizei, so dass es schon bald zu einer wilden Verfolgungsjagd vom Berliner Alexanderplatz bis zur Burg Falkenstein kommt. Als die Ausreißer schließlich ihr Ziel im Harz erreichen, haben sie durch ihre Kenntnis der mittelalterlichen Festung einen fast unschlagbaren Vorteil. Nur ein uralter Bannspruch, der irgendwo in den Tiefen des Gemäuers verborgen ist, kann jetzt noch helfen…

Hex in the City

„Spuk unterm Riesenrad“ ist ein modernes Märchen, das ausgelassen mit dem Kampf der Kulturen spielt. Wenn sich der Riese, die Hexe und Rumpi (auch der Spitzname) plötzlich in der Jetztzeit zurecht finden müssen, kommt es immer wieder zu äußerst skurrilen Vorkommnissen. So erhält die Hexe im Kaufhaus nicht etwa einen Besen, um damit zu flüchten, sondern kriegt von der Verkäuferin einen neumodischen Staubsauger aufgeschwatzt. Weil der aber mit Strom angetrieben werden muss, steckt sie den Stecker kurzerhand in die Nase des äußerst jähzornigen Rumpi (siehe Cover). Solche witzigen Ideen und die Einbindung realer Schauplätze (die Gespensterbahn unterm Riesenrad gab es zum Beispiel wirklich) machen die siebenteilige Serie in der DDR zum Hit. Aber auch heute noch sind die Spuk-Abenteuer äußerst witzig und unterhaltend, so dass sie ab Mitte der 90er völlig zu Unrecht in den Archiven zu verstauben begannen. Einige Zuschauer von damals konnten die Serie dennoch nie vergessen. kaiEineinhalb Jahre lang kämpft Regisseur Kai Lüftner darum, seine liebste Kinderserie endlich als Hörspiel realisieren zu dürfen. Als er schließlich vom Autor C.U. Wiesner persönlich die Hörspielrechte übertragen bekommt, gibt endlich ein Verlag grünes Licht für ein „Filmhörspiel“. Dafür hat man die Original-Tonspur der Serie verwendet, so dass es ein erfreuliches Wiederhören mit den bekannten Stimmen aus den Kindertagen gibt. Wer jetzt befürchtet, dass sich das nach muffeliger Kassettenaufnahme aus der Mottenkiste anhört, kann beruhigt sein: Das Hörspiel klingt frisch wie der junge Morgen. Das gilt übrigens auch für C.U. Wiesner, den der Regisseur als Dankeschön für die Unterstützung mit ins Boot holte. Der inzwischen 78jährige gibt den Erzähler mit einer Vitalität, die geradezu ansteckend ist und die eh schon schwungvolle Geschichte noch einmal zusätzlichen Elan verleiht. Ein echtes Hörvergnügen, nicht nur für Ostalgiker!
Damit auch Du in den Genuss des frisch wiederbelebten Stoffes kommst, verlost der Kürbiskönig zusammen mit dem Audio-Verlag drei Exemplare von „Spuk unterm Riesenrad“. Dafür musst Du nur folgende Frage richtig beantworten:

Aufgrund des großen Erfolgs schrieb C.U. Wiesner noch weitere „Spuk“-Serien. Welche gibt es davon NICHT?


a)
Spuk am Mittag b) Spuk im Hochhaus c) Spuk von draußen d) Spuk aus der Gruft Schick uns bis zum 16. Juni 2011 Deine Lösung als Kommentar, indem Du sie unten in das Textfeld schreibst! WICHTIG: Schreib Deine E-Mail-Adresse und Deinen vollständigen Namen nebst Anschrift mit dazu! Natürlich werden Deine persönlichen Daten nicht im Kommentarfeld veröffentlicht! Je nach Browser kann es aber sein, dass Du Deinen eigenen Kommentar auf der Seite sehen kannst – doch keine Sorge, niemand sonst bekommt Deine persönlichen Daten zu Gesicht!

……………………………………………………………………………………………………

Rechtliches: Eine Barauszahlung und/oder ein Umtausch des Gewinns sind nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und selbstverständlich dürfen unsere Mitarbeiter nicht am Gewinnspiel teilnehmen. Alle eingehenden Daten werden ausschließlich für die Verwendung in Zusammenhang mit unserer Verlosung gespeichert und entsprechend den Regelungen des Datenschutzgesetzes vertraulich behandelt. Die Zustellung des Gewinns erfolgt auf dem Postweg ohne Gewähr. Eine einwandfreie Angabe Deiner Daten ist Voraussetzung für die korrekte Zustellung des Gewinns.

Fragen Sie Dr. Kürbis! – Teil 11: Welche Sportart ist die tödlichste?


Die Frage:


Lieber Dr. Kürbis!

Im Volksmund heißt es ja immer: „Sport ist Mord“. Aber welche Sportart ist denn eigentlich die tödlichste? Vielen Dank im Voraus sagt Sandra

Die Antwort:

Liebe Sandra,doktor sei jetzt bitte nicht enttäuscht, aber so richtig eindeutig kann man diese Frage nicht beantworten. Wenn man sich einmal kopfüber in die Recherche stürzt (ohne Helm!), so erhält man je nach Quelle ein anderes Ergebnis. Allerdings kann ich Dich mit meiner Antwort möglicherweise trotzdem verblüffen, so dass Du genug Gesprächsstoff für die nächste langweilige Party oder Beerdigung hast. Unter den tödlichsten Sportarten bewegen sich nämlich mitnichten die üblichen Verdächtigen: kein Bergsteigen, kein Motorsport, kein Fallschirmspringen oder Sportschießen. Da diese Aktivitäten zweifellos sehr gefährlich sind, gelten für sie auch die höchsten Sicherheitsstandards, was schlimme Unfälle schon im Vorfeld verhindert. Die Formel 1 ist zum Beispiel seit 1994 todesfrei und auch beim Fallschirmsport erwischt es in Deutschland höchstens zehn Leute im Jahr (bei durchschnittlich 300.000 Sprüngen!). Wenn man von den Extremsportarten zu den Aktivitäten herüberschwenkt, die dem Durchschnittsbürger immer noch den Angstschweiß auf die Stirn treibt, so wird man auch dort nicht fündig. Mountainbiken, BMX-Fahren, Kampfsport oder Skifahren fordern zwar Jahr für Jahr einige Menschenopfer, die Mehrzahl bringt aber nach einem Unfall eher ein ansehnliches Gipsbein mit nach Hause und kann schon bald wieder quicklebendig einen zünftigen Square Dance aufs Parkett legen. Ja, liebe Sandra, wie defussir gute alte Stephen King schon weiß, liegt der wahre Horror im Alltäglichen. Die tödlichsten Sportarten sind laut Statistik nämlich diejenigen, die wir täglich so eben nebenbei ausüben: Fußball, Golf, Laufsport, Kegeln und Angeln (ohne Witz). Der spaßige Feierabend-Kick und ein wenig Joggen tragen tatsächlich am effektivsten zur Ausrottung der Spezies Mensch bei und liegen ungeschlagen vorn. Grund dafür sind aber nicht etwa Stürze in offene Gullydeckel oder gefährliche Blutgrätschen, sondern die Anstrengung an sich. Alle Betroffenen leiden an unentdeckten Erkrankungen der Herzkranzgefässe oder Herzmuskelentzündungen, meist ausgelöst durch Grippe-Viren. Das aktivierte Immunsystem kann nämlich in seltenen Fällen versehentlich Bestandteile des Herzmuskels angreifen, die in ihrer Struktur den Viren ähneln. Leichte Fälle heilen in der Regel folgenlos aus, doch kommt eine körperliche Belastung zu früh, sagt die Pumpe beim Abschied leise „Servus“. Sogar einige Profilfußballer hat es auf diese Art schon erwischt, wie Miklós Fehér von Benfica Lissabon, der 2004 bei einem Meisterschaftsspiel verstirbt. Ich und einige andere hochdotierte Experten raten Dir deshalb vom Sport während einer Erkältung dringend ab. Du kannst Dich ja in der Zeit mit anderen Dingen beschäftigen, der Sensenmann hat auch so ausreichend Beschäftigung. Golfer und Kegelbrüder halten ihn nämlich schon genug auf Trab, denn viele von ihnen brechen ihr Spiel frühzeitig ab und tot zusammen. Da es sich bei diesen Aktivitäten um ausgesprochene  Rentnersportarten handelt, ist hier die Sterblichkeitsrate erstaunlich hoch. Todesursache ist auch in diesen Fällen meist Herzversagen, das allerdings nicht durch temporale Schwächung, sondern durch die altersbedingte Verkalkung der Gefäße verursacht wird. Beim Golf kommt aber noch der kleine harte Ball dazu, der schon mal mit guten 200 km/h durch die Luft segelt und am Kopf mehr als nur eine kleine Delle hinterlässt. Viel sicherer ist es da an einem kleinen Flüsschen mit seiner Rute und einem gut gefüllten Ködereimerchen – könnte man meinen. Dass ausgerechnet Angeln so einen tödlichen Effekt auf den Menschen ausübt, liegt am Wasser. Oft stürzen Angler von der steilen Uferböschung oder aus dem Boot und können sich nicht mehr aus eigener Kraft retten. Ein prominentes Opfer ist Edouard Michelin, Chef des französischen Reifenherstellers Michelin, der 2006 bei einem Angelausflug an der französischen Atlantikküste mit seinem Boot kentert und ertrinkt. Oft sind auch ordentliche Mengen Alkohol mit im Spiel, denn für Männer ist Angeln zuweilen einfach Saufen unter freiem Himmel. Auch das Risiko des Eisangelns sollte nicht unterschätzt werden. Regelmäßig brechen Angler durch das zu dünne Eis, werden von der Strömung erfasst und vom Loch weg getrieben. In Russland ist es auch gang und gäbe, mit dem Auto über den zugefrorenen See zur Angelstelle zu fahren, was 2001 dazu führt, dass gleich sechs Personen bei St. Petersburg mit ihrem Auto durchs Eis brechen und ertrinken. Also, liebe Sandra, was lernen wir daraus? Lerne am besten noch heute Apnoetauchen oder Basejumping, dann wirst Du sehr sehr alt.  

Du hast auch ein Frage an Dr. Kürbis? Dann schreibe eine Mail an: frage@halloween.de


Vatertag: Wie aus einem göttlichen Wunder die Happy Hour Deutschlands wurde

himmelfahrt Als man vor gut 2000 Jahren durch Verkettung ungünstiger Umstände Gottes Sohn ans Kreuz nagelt und anschließend begräbt (Du hast eventuell davon gelesen), findet man das Grab von Jesus Christus am nächsten Tag erstaunlicherweise leer vor. Wie er seine Gruft einfach verlassen konnte, hat leider niemand beobachten können, zumal das Grab vorher noch mit einem dicken Felsbrocken verschlossen wurde. (David Copperfield ist heute noch neidisch). Die nächsten Wochen werden einigermaßen turbulent, denn Jesus erscheint seinen verblüfften Jüngern immer wieder körperlich und spricht mit ihnen ziemlich rege über das Himmelsreich. Am 40. Tag nach seiner Auferstehung wird Gottes Sohn vor den Augen überwältigter Zuschauer von einer Wolke aufgenommen und Richtung Himmel getragen. Das ist Jesus endgültiger Übergang in die göttliche Herrlichkeit und für ihn sicher heute noch ein Grund, um auf den Putz zu hauen. Die Christen jedenfalls nehmen den 40. Tag nach Ostern schon seit Jahrhunderten zum Anlass, um „Christi Himmelfahrt“ zu zelebrieren. Bei der Umsetzung ist man schon im Mittelalter ziemlich kreativ: In der Kirche zieht man eine Christusfigur hinauf ins Gebälk und lässt es anschließend Blumen, Heiligenbildchen oder brennende (!) Stoffstücke regnen, die die Feuerzungen des heiligen Geists symbolisieren. In einer anderen Variante schmeißt man eine unschuldige Teufelsfigur aus dem Kirchengewölbe auf den Boden und lässt diese dann auch noch von der ganzen Gemeinde verprügeln. Dieser Höllensturz zeigt, dass die Herrschaft des Bösen beendet ist und Jesus verdienterweise ins Himmelsreich emporsteigen kann. Warum man aber unseren guten Freund und Gesellschafter Luzifer in diese Geschichte mit reinziehen muss, können wir von Halloween.de nicht verstehen. kneipeDass einer der wichtigsten Tage der Christen (schließlich fußt die ganze Religion auf die Auferstehung Jesu) zu einem deftigen Saufgelage verkommt, ist allerdings kein neumodischer Brauch gottloser Heiden. Die Trinkfreude entstand durch einen alten germanischen Brauch, der besagt, dass ein Grundeigentümer einmal im Jahr seinen Besitz abschreiten muss, um seinen Anspruch auf das Land aufrecht zu erhalten. In Verbindung mit dem christlichen Glauben werden daraus später sogenannte Bittprozessionen, bei denen der Besitzer in Begleitung eines Priesters um sein Land läuft, um es dadurch zu segnen. Traditionell finden diese Bittgänge immer am Himmelfahrtstag statt und sie laufen schon ab dem Mittelalter nicht mehr ganz so fromm ab, wie es ursprünglich einmal geplant war. Die Männer nutzen ihre Tagesausflüge nämlich bald für ausgedehnte Sauftouren in der Umgebung. Im 19. Jahrhundert geht dann sogar noch der ursprüngliche Zweck flöten, weil die Männer an Himmelfahrt nur noch auf sogenannte Schinkentouren oder Herrenpartien gehen, bei denen sie die Kneipen dann einfach direkt ansteuern. Die Amerikanerin Sonora Smart Dodd, die ihrem Vater eine besondere Ehre erweisen will, ruft schließlich 1910 die „Bewegung zur Ehrung von Vätern“ ins Leben. Ihr Ziel ist es, ein männliches Pendant zum Muttertag zu finden. Vierzehn Jahre später gibt Präsident Calvin Coolidge „eine Empfehlung für die Einführung eines besonderen Feiertages“ an die Einzelstaaten der USA heraus. Von dort aus tritt der Vatertag seinen Siegeszug um die Welt an. Doch auf ein einheitliches Datum hat man sich nicht geeinigt. In vielen Ländern wird einfach ein willkürlicher Tag bestimmt, in manchen Staaten ist er wiederum mit einem kulturellen Ereignis verknüpft, wie beispielsweise dem Geburtstag des Kaisers in Thailand. Da Himmelfahrt von den Männern in Deutschland schon seit hunderten von Jahren als Gelegenheit zum Volltanken genutzt wird, hat man diesen Tag einfach als Vatertag übernommen. Laut des statistischen Bundesamts gibt es am Vatertag übrigens erheblich mehr Schlägereien als an gewöhnlichen anderen Tagen und auch die Zahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle steigt auf das Dreifache des Durchschnitts an. Gib beim Feiern also auf Dich acht. Prost!

„Kidnapped“ – wir verlosen zwei DVDs des verstörenden Meisterwerks!

Ein Film über eine Familie, die von drei maskierten Männern in ihrem Haus überfallen und brutal misshandelt wird, ist eigentlich schon erschreckend genug. Doch wenn das Ganze mit einer derartigen Wucht erzählt wird, wie Du sie hier zu sehen bekommst, wird das Zuschauen fast zur Qual. Zum DVD-Release am 3. Juni verlost der Kürbiskönig zwei Exemplare des spanischen Geheimtipps. Familienvater Jaime zkidnappedieht mit seiner Frau Marta und seiner Teenagertochter Isa in eine riesige Villa am Rande der Stadt. Die letzten Möbelpacker haben soeben das Haus verlassen, das Abendbrot wird vorbereitet und die Familie diskutiert darüber, ob Isa an ihrem ersten gemeinsamen Abend im neuen Haus schon ausgehen sollte, oder nicht. Da brechen drei maskierte Männer mit einem Vorschlaghammer durchs Schlafzimmerfenster, schlagen Jaime nieder und schleppen die Familie gewaltsam ins Wohnzimmer. Der Anführer der Bande zwingt seine Gefangenen zur Herausgabe sämtlicher Bankkarten und Geheimnummern und klappert anschließend mit dem Familienoberhaupt die Bankautomaten der Umgebung ab. Da die anderen beiden Kidnapper mit Mutter und Tochter im Haus verbleiben, hat Jaime gar keine andere Wahl, als zu kooperieren. Doch die Situation im Haus beginnt aus dem Ruder zu laufen, als plötzlich ein Freund von Isa vor der Tür steht. Die beiden Gangster verlieren zunehmend die Nerven und setzen damit eine Spirale der Gewalt in Gang, die in einer Katastrophe endet…

Heftige Filmkunst

Es gibt Filme, bei denen spürst Du von Anfang an, dass sie besonders sind. Auch „Kidnapped“ ist so eine Art von Film, denn er übt mit seiner erstklassigen Kameraarbeit sofort eine regelrecht hypnotische Wirkung auf Dich aus. In der zehnminüten Anfangssequenz verfolgt die Kamera ohne Unterbrechung Jaimes Autofahrt vom Beifahrersitz aus, schwebt dann ins Haus, beobachtet Mutter und Tochter, folgt einem Möbelpacker zurück zum Vater, verfolgt wieder einen Möbelpacker zurück ins Wohnzimmer und so weiter und so fort. Dabei wackelt das Bild nicht etwa unkontrolliert durchs Haus, ganz im Gegenteil, jede Bewegung ist absolut auf dem Punkt, als würde man ein vollendetes Ballettstück von der Bühne aus betrachten (wenn man so was wollte, versteht sich). Der Gipfel des Ganzen ist, dass die Villa voller Spiegel und Fensterscheiben hängt, in denen sich die Darsteller ständig spiegeln, aber erstaunlicherweise nie die Filmcrew. Insgesamt zwölf solcher durchkomponierter Sequenzen ohne Schnitt bilden den gesamten Film, der später sogar noch im Splitscreen wilde Verfolgungsjagden durch mehrere Zimmer und Autounfälle vom Rücksitz aus zeigt. Wie viele Monate Autor und Regisseur Miguel Ángel Vivas an diesen Bewegungsabläufen gearbeitet haben muss, will man gar nicht wissen. Ein Geniestreich! wohnzimmeranfuehrer Diese besondere Kameraarbeit ist natürlich nicht nur optische Spielerei, sie dient vor allem einem perfiden Zweck: Während durch mehrere Kameraeinstellungen und Schnitten normalerweise die Distanz zu den Figuren gewahrt bleibt, bist Du bei „Kidnapped“ wie in einer Dokumentation mittendrin. Vor Dir liegt die Mutter wimmernd auf dem Boden, hinter Dir hörst Du die Tochter schreien, doch Du bist zur Untätigkeit verdammt, wirfst nur einen fast schon voyeuristischen Blick auf das Geschehen. Dieser dokumentarische Umgang mit dem Thema Gewalt hebt den Film sehr weit aus der Masse von „Folter-Pornos“ à la „Saw“ oder „Hostel“ heraus. Hier wird Gewalt nicht zur Belustigung von uns Zuschauern gezeigt. Hier wird gezeigt, wie dreckig und niederträchtig Gewalt ist. Das kommt aber nicht etwa mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern ist durch seine kühle Inszenierung und den Darstellern, die sich den Teufel aus dem Leib spielen, ein ungewohnt drastisches Werk, das Dich fassungslos zurücklässt. Nicht umsonst gewann der Film letztes Jahr den Hauptpreis in den Katogieren „Bester Film“ und „Beste Regie“ beim Austin Fantastic Fest, Amerikas größtes Filmfest für Genre-Filme. Damit Du Dich selbst von der Besonderheit dieses Thrillers überzeugen kannst, verlost der Kürbiskönig zum DVD-Start am 3. Juni zwei Exemplare fürs Heimkino! Dafür musst Du nur folgende Frage richtig beantworten:

1997 erscheint ein ähnlich schockierender Film aus Österreich, in dem zwei Jugendliche zum Spaß eine Familie quälen. Wie hieß dieses wichtige Werk?


a) Komm, süßer Tod b) Das weiße Rauschen c) Böse Zellen d) Funny Games Schick uns bis zum 7. Juni 2011 Deine Lösung als Kommentar, indem Du sie unten in das Textfeld schreibst! WICHTIG: Schreib Deine E-Mail-Adresse und Deinen vollständigen Namen nebst Anschrift mit dazu! Natürlich werden Deine persönlichen Daten nicht im Kommentarfeld veröffentlicht! Je nach Browser kann es aber sein, dass Du Deinen eigenen Kommentar auf der Seite sehen kannst – doch keine Sorge, niemand sonst bekommt Deine persönlichen Daten zu Gesicht! Filmtrailer

……………………………………………………………………………………………………

Rechtliches: Eine Barauszahlung und/oder ein Umtausch des Gewinns sind nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und selbstverständlich dürfen unsere Mitarbeiter nicht am Gewinnspiel teilnehmen. Alle eingehenden Daten werden ausschließlich für die Verwendung in Zusammenhang mit unserer Verlosung gespeichert und entsprechend den Regelungen des Datenschutzgesetzes vertraulich behandelt. Die Zustellung des Gewinns erfolgt auf dem Postweg ohne Gewähr. Eine einwandfreie Angabe Deiner Daten ist Voraussetzung für die korrekte Zustellung des Gewinns.

Total gerädert – „Rubber“ startet auf DVD

Ein Autoreifen, der von allein durch die Wüste rollt und alles und jeden umbringt, das klingt wie ein trashiges Vergnügen im Stil von „Angriff der Killertomaten„. Doch der Macher dieses Films verfolgt eine ganz andere Absicht. Das Ergebnis ist vorsichtig gesagt „sehr speziell“. Der bemerkenswertrubbere Streifen beginnt mit einem Auto, das in der Wüste steht. In aller Seelenruhe steigt ein Sheriff aus dem Kofferraum, lässt sich vom Fahrer ein Glas Wasser reichen und hält dann einen Monolog über die grundlosen Ereignisse in Filmen: Warum ist E.T. braun? Warum waschen sie die Protagonisten aus „Texas Chainsaw Massacre“ nie die Hände? Für all diese Sachen gibt es keinen wirklichen Grund, denn auch im wahren Leben geschehen Millionen sinnloser Sachen. Nach dieser kleinen Ansprache steigt der Sheriff wieder in seinen Kofferraum zurück und die Kamera schwenkt auf eine Gruppe von Menschen, die sich alle den Vortrag angehört haben und nun auf die Handlung dieses Films gespannt sind. Von einem Betreuer erhalten die Anwesenden ein Fernglas, durch das sie verfolgen können, wie sich ein Autoreifen minutenlang aus dem Wüstensand kämpft und sogleich eine hübsche Autofahrerin verfolgt. Dabei lässt der Gummikamerad fröhlich alle Tiere und Menschen per Telekinese platzen, die sich in seinen Weg stellen. Der ermittelnde Polizist der Gegend identifiziert den Autoreifen schnell als Täter und bittet den Betreuer der beobachtenden Menschengruppe, diese doch jetzt aus dem Weg zu räumen, damit der sinnlose Quatsch aufhört und der Film enden kann. Doch ein Zuschauer überlebt diese Säuberungsaktion und so muss die Handlung von „Rubber“ leider weiterlaufen…

policestuhl


Rad ab?

Was sich schon reichlich seltsam liest, ist in seiner filmischen Umsetzung noch viel absonderlicher. Der Film spielt mit seiner Sinnlosigkeit, zeigt manchmal detailgenau ein Ereignis, das gar keins ist, quält uns mit minutenlangen Einstellungen ohne Vorkommnisse, verschachtelt reale und irreale Ereignisse bis zur Unkenntlichkeit miteinander und knallt uns mit wummernden Technobeats zu. Letztere hat Autor und Regisseur Quentin Dupieux selbst geschrieben, denn er ist eigentlich Musiker und hat in den Neunzigern als Mr. Oizo mit „Flat Beat“ den vielleicht schrägsten Hit dieses Jahrzehnts hingelegt (Du weißt schon, das Ding mit dieser gelben Handpuppe). Wer den minimalistischen Song noch im Ohr hat, kann sich in etwa vorstellen, wie ein Spielfilm dieses Mannes aussieht. Die groteske Machart von „Rubber“ mit seiner fast nicht vorhandenen Handlung und dem zwanghaften Drang, alles herkömmliche im Film um jeden Preis ad absurdum zu führen, trifft ganz sicher nicht jedermanns Geschmack. Aber darauf zielt der Film bewusst ab. Einige Kritiker klagen über Kopfschmerzen und Übelkeit, andere dagegen halten diesen Film für wahnsinnig komisch und unterhaltsam. Wenn Du einigermaßen schmerzfrei bist und an durchgeknallten Experimentalfilmen Deinen Spaß hast, kannst Du den Reifen des Todes ab Freitag, dem 27. Mai durchs Wohnzimmer rollen lassen. Aber sag nicht, wir hätten Dich nicht gewarnt… Rubber Erscheinungstermin: 27. Mai 2011 Preis: DVD – 17€, Blu-ray – 20€ Trailer